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Isabell hat die letzten paar Nächte nur mäßig geschlafen und ist dementsprechend unausgeglichen und launisch. Mit Nacy hat sie kaum gesprochen und auch sonst geht sie ihren Freunden und den anderen aus dem Weg.

Draco Malfoy hat mit der seltsamen Begegnung ein unbekanntes Gefühl in ihr herauf beschworen. Sie ist sauer. Immer wenn sie etwas sieht oder hört, was auch nur ansatzweise mit ihm zu tun hat, fällt ihr das Atmen schwer und ihr Herz tut weh. Aber nein, nicht auf die normale, verliebte, sondern auf die „ich möchte dir Schmerzen zufügen und dich nicht mehr sehen und hören" Weise. Zaubertränke hat Izzy schon seit diesem Treffen auf Grund dessen nicht mehr besucht, um ihm so gut wie möglich aus dem Weg zu gehen. Snape wird ihr, wenn sie wieder in seinem Unterricht mehr als nur eine Menge Strafarbeiten geben.

Es ist schon spät am Abend, als sie alleine in ihrem Schafzimmer sitzt. Lust in Anwesenheit der anderen zu essen hat sie nicht. Oft schleicht sie sich, wenn die andern schon schlafen nach draußen, wie auch dieses Mal. Die Hufflepuff wirft sich noch schnell einen schwarzen Cardigan über ihr weißes Top und verlässt darauf mit ihrer Lieblings-Jogginghose den Gemeinschaftsraum.

Es ist dunkel auf dem Korridor. Jeder würde sagen: gespenstisch, aber sie ist mittlerweile gewohnt vorsichtig zu sein. Nach langem trainieren, hatte sie es sogar geschafft, das Licht vom Zauberstab zu dimmen. Ganz schön praktisch, da die Gemälde nun nicht so rum schreien und sie sich weniger um Filch sorgen muss. Im Kerker ist es ziemlich kühl und Izzy ist froh sich doch was angezogen zu haben. In Gedanken versunken, läuft sie plötzlich in irgendwas rein, aber für eine Wand oder Statue ist es zu weich. Etwa der grässliche menschliche Putzlumpen?

„Pass auf wo du hinläufst! ... Frey?"

Damit wurde ihre Frage beantwortet und sie Atmet erleichtert aus. „Was machst du denn hier, du Schlammblut. Bist viel zu nah an der Blutsveräter freien Seite." Malfoy spuckt ihr direkt vor die Füße. „Ist nicht meine Schuld, dass die Küche so nah an den Slytherinräumen ist." Murmelt sie mit gesenktem Kopf. „Wozu musst du denn in die Küche?"

Zum antworten kommt sie nicht, denn die kratzige Stimme „Na Mrs Norris? Haste wohl auch im Gefühl, dass wie diesmal ein lästiges Biest erwischen und endlich in Ketten legen dürfen oder?" dringt an ihre Ohren. Malfoy und Frey schauen sich kurz Panisch an, doch Isabell handelt schneller.

Augenblickich drückt sie den Blondschopf in einer winzigen Nische hinter einer Rüstung an die Wand.

„Wenn schon bin ich der Dominante. In Ketten legen könnte ich dich auch, sähe nur heißer aus." Raunt Draco ihr ganz Sachte und leise, verführerisch belustigend in Richtung ihrer Haare und ehe sie sich versieht dreht er sie unsanft aber trotzdem leise in die Ecke in der er zuerst stand, sodass dieser nun zuerst entdeckt werden würde. Zum Glück hat er mal wieder seinen schwarzen Anzug an und ist eins mit der Schwärze der Nische.

Im Hintergrund waren die sich langsam nähernden Schritte zu hören, sowie das grässliche Mauzen des Fellbäuschels.

Draco hatte sie davor an den Handgelenken gepackt und fährt jetzt mit seinen eisigen Fingerspitzen ihre Arme hoch, eine Hand an ihrer Seite am Oberkörper zu ihrer Taille runter und die andere stützt er zwischen ihrem Arm und Bauch an der Wand ab. Isabell weiß nicht wohin mit ihren Armen, weshalb sie ihre Handflächen leicht auf seine Schultern legt.

,,Weißt du, damals als ich dich beim Schneider für unsern ersten Hogwartsumhang gesehen habe, dachte ich du wärst ein geborener Slytherin. Naja, ein Malfoy täuscht sich auch mal, wenn auch selten. Ich wusste, du bist anders. Gerissenen, interes-" Doch weiter kam er nicht. Genervt sagt das Mädchen vor ihm, dass dies nicht der richtige Moment zum Reden sei.

Mit verrwirtem und doch bestimmtem Ausdruck, legt sie ihm den Zeigefinger auf die vollen, rosigen Lippen und überraschte ihn mit dieser Geste. Mit seiner, bis jetzt an ihrer Taille ruhender, Hand umgreift er ihr Handgelenk und zieht es so runter, dass seine Unterlippe ihren zarten Finger entlang streift. Iz hört auf zu atmen, was ein Fehler war, da sie die Luft für den darauf folgenden Kuss gebraucht hätte.

Draco schaute in ihre grünen Augen und musste einfach die Lippen direkt vor ihm küssen. So weich, so zart, so himbeerig. In seiner Brust regt sich das Gefühl, dass er schon lange suchte. Er hatte es geschafft. Er hat die Aufgabe erledigt.

Oh, Fuck!  |  D. M. (Pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt