10

2.4K 69 2
                                    

Isabell blickt zu ihrer Freundin. Nancy läuft auf sie zu und beäugt sie mit untersuchendem Blick. ,,Iz, geht's dir gut?" Nacy steht jetzt direkt vor ihr. ,,Dein Hals! Wieso hat er dich so sehr gewürgt? Jetzt erlär mir das mal. Der ist doch krank." ,,Nacy, es passt. Wirklich. Mir geht's gut. Er hat sich für meine Ohrfeige in der Großen Halle gerächt. Wir sollten ihn denke ich, nicht noch weiter provozieren." Sie wird in eine feste Umarmung gezogen und genießt die Fürsorglichkeit. ,,Ich geh kurz zum Bad. Kannst du Snape sagen, dass ich ein wenig zu spät komme? Danke." ,,Aber-" Isabell hat nicht mal eine Antwort abgewartet, als sie in die Richtung, in die auch Malfoy gelaufen war, geht.

,,Iz!" ,,Nacy, bitte, ist schon in Ordnung." Nacy Stewards wirft ihr misstrauisch Blicke zu. ,,Ich muss wirklich auf's Klo. Bitte Nacy, geh vor, damit wir nicht beide drei Wochen Nachsitzen bekommen. Nimmst du bitte meine Tasche mit?" Diese hatte Nancy schon um die Schulter.

Also geht Isabell weiter und Nacy begibt sich in die entgegengesetzte Richtung. Als sie um die Ecke ist fängt sie an zu rennen. Sie muss natürlich nicht auf die Toilette, aber sie konnte ja schlecht sagen, dass sie einen Jungen sucht, der sie fast erwürgt hätte. Eigentlich ist es dumm Malfoy zu suchen, da er Vorsprung hatte, aber Izzy versucht es trotzdem.

Die Gänge sind leer. Sie Sonne des späten Frühlings taucht die Korridor durch die Fenster in warmes Licht. Isabell kann den Sommer förmlich riechen. Das Tappen ihrer Schritte hallt von den steinernden Wänden wieder. Hin und wieder schaut sie in ein leeres Klassenzimmer, mache davon entpuppen sich als normale Abstellkammern, doch der Junge ist nicht zu finden.

Isabell ist ganz in ihre Gedanken vertieft. 'Natürlich möchte ich Nancy von meinen letzten Begegnungen mit Malfoy erzählen. Sie ist meine allerbeste Freundin, sie hat bestimmt auch Geheimnisse vor mir. Dass sie nen Freund hat, hatte sie mir schließlich auch erst 3 Wochen später verraten. Egal, Draco ist ja auch nicht mein ,,Freund". Oh Gott, hab ich das gerade wirklich in Betracht gezogen? Hat er denn eine Freundin? Diese Parkinson. Nein ausgeschlossen, er hätte sie sonst nicht mir mir betrogen. Oder? Wie wohl seine Eltern sind? Die sind doch Todesser. Es muss echt schrecklich für ihn sein. War der Brief vom Frühstück von seinen Eltern? Er sah so schrecklich und unbeholfen aus. Der eiserne Slyrherinprinz ist vielleicht doch nicht so eisern wie er früher war.' Isabell verspürt Mitleid.

Von dem Nachdenken ist ihr nicht mehr bewusst, wo sie mittlerweile ist. Ihre Füße haben sie die Gänge lang getrieben.

Izzy bleibt stehen, dann fällt ihr auf, dass sie bei dem Klassenzimmer für Geschichte der Zauberei ist. Was ein Glück, dass sie nicht im einschläfernden Unterricht von Binns sitzen muss. In dem Moment wird ihr wieder Bewusst, dass sie nun sicher schon zehn Minuten zu spät zu Zaubertränke ist.

Im selben Gang befindet sich ein, nicht von nervigen Geistern besetztes, Mädchenklo und so beschließt die Hufflepuff dort ihren Hals zu betrachten. Malfoy zu suchen, gibt sie auf. Im Bad ist es angenehm kühl. Über einer Reihe mit 5 Waschbecken hängen Spiegel. Izzy stellt sich vor eines in der Mitte.

Die blauen Flecken vom Würgen sind klar zu sehen, aber nicht so schlimm, als dass sie nicht in ein paar Tagen weg wären. Izzy beruhigt es, nicht wochenlang mit einem bunten Hals rumlaufen zu müssen.

Sie betrachtet ihr Spiegelbild. Die blonden, langen, leicht gelockt Haare sind zerzaust, weshalb sie sich einen ordentlichen Zopf macht. Dann fällt ihr die verrutscht Schulkrawatte auf und richtet diese. Die Hände liegen am Krawattenknoten, ihre rechte wandert zu ihrem Hals hoch. Izzys Blick ruht auf der Hand im Spiegelbild, dann drückt sie leicht zu. Ihr gefällt das würgen. Automatisch denkt sie an den Slytherin, wie er sie würgt und seine Nähe und wird geil. Die Hitze von vorhin erwärmt wieder ihren Brustkorb und strahlt in den Rest ihres Körpers. Lustvoll beißt sie auf ihrer Unterlippe rum, doch schüttelt kurz darauf den Kopf. Innerlich lacht sie darüber, wie absurt es aussehen muss, dass sie sich selber vor einem Spiegel würgt und sichtlich angeturnt ist.

Mit einem letzten Blick auf sich, verlässt sie das Bad und begibt sich in Richtung der Kerker. Isabell versucht das, von der Hitze ausgelöste, dauernde Lächeln zu unterdrücken.

,,Miss Frey, wieso Grinsen sie denn so vor sich her? Müssen Sie nicht in den Unterricht?" Professor McGonagall steht direkt vor ihr. ,,Ja, ich bin auf gerade auf dem Weg zu Zaubertränke. Ich habe nur etwas wichtiges gesucht." Die Professorin spizt ihr Lippen und sagt: ,,Dann hoffe ich Sie sind fündig geworden, aber wie es aussieht haben Sie nicht einmal ihre Bücher dabei. Tut mir leid, aber ich da muss fünf Punkte von Hufflepuff abziehen." ,,Aber Prof-" ,,Kein aber. Gehen Sie jetzt sofort zum Unterricht."

McGonagall wirft Frey strenge Blicke zu und geht dann an ihr vorbei. Isabell schaut ihr kurz nach und läuft dann zügig weiter.

Oh, Fuck!  |  D. M. (Pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt