27 | Klassenfahrt

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„Ihr redet immer noch nicht?", fragte ich Kylie, die mit ihrem Koffer neben mir zum Stehen kam. Müde rieb sie sich ihre Augen und nickte dann langsam mit dem Kopf. Seufzend blickte ich dann zu Caleb, der dann mit seinem Koffer zu seinen Freunden lief. Alle Schüler warteten vor dem großen Bus bis die Lehrer kamen, damit wir dann endlich losfahren konnten. Die Lehrer machen Stress, dass wir auch überpünktlich morgens hier stehen sollen, kommen dann aber selber mit Kaffee in der Hand zu spät.

„Er ist ein Arschloch und ich hasse ihn.", sagte Kylie und schmollte leicht auf. Ich blickte wieder zu ihr und erkannte wie sie traurig zu Caleb blickte. Egal wie oft sie sagen würde, dass sie ihn anscheinend hasst, man merkt ihr trotzdem an, wie sehr dieser Streit sie mitriss. Schließlich meinte Caleb sie müsste sich zwischen ihm und Jackson entscheiden. Ihr Bruder und den Jungen den sie liebt. Leicht hat sie es definitiv nicht.

„Er macht sich nur Sorgen um dich.", sagte ich, woraufhin sie mich tödlich anblickte.

„Versteh mich nicht falsch, bro. Ich bin Team Kackson für immer aber du weißt doch wie Caleb nun mal so ist.", sagte ich und hob meine Hände beschützerisch vor meine Brust.

„Kackson?", fragte sie verwirrt, woraufhin ich leicht aufkichern musste.

„Na, Kylie und Jackson: Kackson.", klärte ich sie auf und blickte sie belustigt. Sie verzog aber ihr Gesicht und kratzte sich verwirrt am Hinterkopf.

„Kling wie Kacke.", sagte sie, woraufhin ich laut auflachen musste.

„Das ist es ja!", sagte ich während ich mir den Arsch ablachte, woraufhin Kylie mir dann wütend auf den Arm boxte. Doch sie verfiel dann selber in ein Lachen und blickte mich belustigt an. Dass ich genial bin, muss mir niemand sagen. Ich weiß es nämlich.

Während Kylie dann mit Jackson auf ihrem Handy schrieb, setzte ich mich auf meinem Koffer und blickte mich gelangweilt um. Doch als mein Blick Caleb traf, der mich von weitem ansah, wurde ich plötzlich wieder hellwach. Er stand still zwischen seinen Freunden, während diese herumalberten, und blickte mich einfach an. Ich wusste nicht, was ich machen sollte, weshalb ich ihn unbeholfen ansah. Hab ich was in meinem Gesicht oder so? Aber wie sollte er es sehen, wenn er so weit entfernt ist? Wieso sieht er mich dann aber so an?

„Die Lehrer sind endlich gekommen.", sagte Kylie dann plötzlich, woraufhin ich den Blickkontakt mit Caleb abbrach und zu ihr blickte. Kylie steckte ihr Handy ein, nahm mit der einen Hand meine Hand und mit der anderen ihren Koffer. Als sie mich dann plötzlich mit sich zog, nahm ich sofort mein Koffer und stolperte ihr hinterher. Nachdem die Koffer von allen eingepackt worden sind, drängelten sich meine Mitschüler wie Tiere um die Plätze ganz hinten zu bekommen.

„Ihr seid bestimmt nette Gentlemans und lässt uns als erste rein.", sagte ich zu der Jungs Gruppe, die gespannt drauf warteten bis die Bustüren sich öffneten.

„Aber-.", sagte der eine Junge, woraufhin ich ihn sofort unterbrach.

„Dankeschön.", sagte ich so süß wie möglich und blickte ihn lächelnd an. Daraufhin lächelte er wie hypnotisiert zurück und nickte hysterisch mit dem Kopf. Als sich dann die Türen öffneten, ließen die Jungs mich und Kylie als erste rein und passten sogar darauf auf, dass wir von den anderen nicht zerquetscht wurden. Als Kylie und ich an unser Platzt setzten, seufzte ich erschöpft auf.

„Du hast echt ein Talent.", sagte Kylie und blickte mich erstaunt an. Ich lachte daraufhin auf und lächelte stolz. Doch mein Lächeln erlosch langsam, als Caleb mit seinen Freunden den Gang nach hinten liefen. Dabei blickte er uns still an, woraufhin ich schwer auf schlucken musste.

„Wieso schaut dieser Idiot so? Ich könnte ihm gerade glatt eine reinhauen.", fluchte Kylie wütend als er dann endlich vorbeigelaufen war. Ich zuckte mit den Schultern und blickte stirnrunzelnd vor mich her. Die ganze Fahrt hörte ich dann Kylie's Geheule wegen des Streites mit Caleb, während ich die ganze Zeit von der Seite bemerkte wie mich Caleb anblickte. Aber ich traute mich kein einziges Mal nach hinten zu ihm zu blicken.

Die Fahrt verging schnell und endlich kamen wir dann am Campingplatz an. Hier werden wir mit der Stufe nur übers Wochenende bleiben und dann am Montagmorgen wieder abreisen. Und Gott bewahre mich davon, dass ich in dieser Zeit von einem Bären gefressen werde. Wie auch immer, wir schafften es unsere Sachen in unseren Zelten auszupacken und durften uns dann umsehen. Der Campingplatz war umzingelt von einem tiefen Wald und ich habe von paar Schülern gehört, dass es in der Nähe sogar sowas wie ein See gibt.

„Wie lächelst du?", fragte ich Kylie, als wir gerade am Lagerfeuer saßen. Da es schon dunkel war, machten die Lehrer einen großen Feuer, während die meisten einfach chillten und was aßen.

„Wie lächele ich denn?", fragte sie und lächelte noch breiter. Ich kniff meine Augen zusammen und blickte sie skeptisch an.

„Als ob du was geplant hättest.", sagte ich, woraufhin sie anfing zu kichern. Dann kam sie mit ihrem Gesicht meinem näher und grinste mich dabei breit an.

„Jackson ist auf dem Weg hierher.", sagte sie, woraufhin ich sie geschockt anblickte.

„Was? Wieso das?!", fragte ich entsetzt und blickte meine Freundin mit großen Augen an. Sie zuckte mit den Schultern und blickte dann verträumt zum Feuer.

„Wir können halt nicht ohneeinander.", sagte sie grinsend, was mich dazu brachte mein Gesicht zu verziehen. Ich machte daraufhin würg Geräusche, woraufhin sie mir auf die Schulter boxte.

„Wenn du erstmal verliebt bist, wirst du es dann verstehen.", sagte sie und blickt mich mit einem du wirst schon sehen Blick an. Ich rümpfte aber mit der Nase und schüttelte mit dem Kopf.

„Nicht mal in tausend Jahren.", sagte ich und blickte dann auf das Feuer. Lieber würde ich von nem Bär gefressen, als so kitschig zu werden. Einfach cringe. Plötzlich läutete Kylie's Handy, worauf Kylie dann aufquietschte und vom Boden aufstand. Verwirrt blickte ich sie an, wie sie ihre Haare zu Recht ordnete.

„Er ist gekommen! Du deckst mich ab, oder?", fragte sie mich aufgeregt, woraufhin ich belustigt mit dem Kopf nickte.

„Danke! Hab dich lieb." sagte sie glücklich, drehte sich dann um und schlich sich an den Lehrern vorbei in den Wald. Als sie weg war, seufzte ich auf und blickte dann wieder auf das Feuer. Doch lange konnte ich nicht ruhen, da packte mich plötzlich jemand am Arm und zog mich auf meine Beine.

„Caleb?!", fragte ich ihn geschockt, während er mich am Arm mit sich zog.

„Ich muss mit dir reden.", sagte er und zerrte mich in die Richtung des Waldes, indem auch gerade Kylie verschwunden war. Vor Schreck riss ich meine Augen auf und versuchte vergeblich mich von seinem Griff zu befreien.

„Wir können auch in der anderen Richtung reden.", sagte ich, zeigte mir dem Finger in die andere Richtung und lachte dabei nervös auf. Doch Caleb hörte nicht auf und zog mich immer weiter in den dunklen Wald. Endlich ließ er mich dann irgendwann los, wobei ich mich etwas unsicher umsah. Es war echt dunkel und wir waren nur noch von Bäumen umzingelt. Wenn jetzt aus einer Ecke irgendein Bär oder Mörder rausspringt, würde es mich so gar nicht wundern.

„Was wolltest du mit mir besprechen?", fragte ich Caleb, der mich kurz nur still anblickte. Dann seufzte er auf und kam mir paar Schritte näher.

„Ich mag dich, Adelina.", sagte er und blickte mir dabei tief in die Augen.

„Ich mag dich auch Caleb. Wir kennen uns schließlich schon so lange.", sagte ich und lachte nervös auf. Er rollte daraufhin leicht mit den Augen und kam mir wieder paar Schritte näher.

„Ich mag dich mehr als das, Idiot. Jedes Mal muss ich an dich denken und suche nach dir. Ich sehe dich nicht mehr als die Freundin von meiner Schwester. Ich sehe dich als viel mehr als das.", sagte er und griff langsam mit seiner Hand unter meinem Hinterkopf. Geschockt blickte ich zu ihm hoch und blinzelte stark auf.

„Was? Wie? Ich dachte, aber-.", sagte ich geschockt, woraufhin er mich sofort unterbrach.

„Ich weiß. Aber ich war mir da nicht sicher über meine Gefühle. Jetzt bin ich es aber.", sagte er und blickte mir auf die Lippe, was mich ziemlich irritierte. Hätte er das früher gesagt, wäre ich jetzt wahrscheinlich vor Glück gestorben. Aber jetzt? Jetzt fühlte ich nichts. Meine Gefühle haben sich für ihn schon längst geändert.

Doch bevor ich es ihm sagen konnte, drückte er seine Lippen gegen meine.

BECAUSE OF YOU Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt