64 | die Weinflasche

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RYAN's POV

Während alle am Tisch miteinander lachten und Erinnerungen miteinander teilten, saß ich einfach still da und blickte sie mir an. Ich weiß, dass sie meinen Blick auf ihr spürte und ich wusste, dass es sie nervös machte, doch trotzdem reagierte sie nicht. Langsam blickte ich dann auf ihre Hand, die dessen Hand von Caleb hielt. Diese Hand sollte meine Hand halten und nicht dessen von diesem verlogenen Bastard. Als ich mich dann an die eine Nacht erinnerte, wo ich Adelina angerufen hatte, doch Caleb rangegangen war, spannte ich mich wieder am ganzen Körper an.

Diese Nacht war einer schlimmsten Nächte meines Lebens.

TAGE SPÄTER NACH DEM STREIT

In meiner einer Hand die Alkoholflasche, in der anderen Hand mein Handy. Schon seit Stunden betrinke ich mich, um endlich die Eier zu haben, sie anzurufen. Doch ich konnte es einfach nicht. Wie könnte ich sie jetzt anrufen und alles aufklären? Ich sollte ein Mann sein und zu meiner Entscheidung stehen. Ich sollte sie loslassen, damit sie eine gute Zukunft vor sich haben kann. Aber ich kann nicht. Ich kann sie einfach nicht loslassen. Wie könnte ich es auch? Diese Mädchen hat mein Leben gerettet und ich lebe nur noch für sie. Nur für sie und für niemand anderen. Nichtmal für mich selber.

Noch einmal nahm ich einen kräftigen Schluss aus der Flasche und wählte dann ihre Nummer.

Es ist schon bald Mitternacht, aber ich bin mir sicher, dass sie noch wach ist. Sie schläft nie vor Mitternacht ein, weil sie die Ruhe in der Nacht so lange genießen will, wie sie nur kann. Wahrscheinlich packte sie gerade ihre Sachen aus und ordnete es in ihrem neuen Zimmer im Campus ein.

Das quälende Piepen fand dann endlich nach paar Sekunden sein Ende und sie ging endlich ans Handy. Erleichtert seufzte ich auf und wollte gerade was sagen. Doch ich hielt sofort meinen Mund, als ich eine männliche, statt ihre Stimme hörte.

„Du hast echt noch die Eier sie anzurufen?! Willst du, dass sie noch mehr leidet?!" Als ich diese Stimme, als die Stimme von Caleb identifizieren konnte, starrte ich geschockt in die Leere. Doch ich riss mich sofort zusammen und presste meine Augen zusammen, um die aufkommenden Tränen zu unterdrücken.

„Gib ihr das Handy.", sagte ich wütend und öffnete meine Augen wieder, als ich hörte, wie er auflachte.

„Endlich ist sie von dir hinweg und du willst sie wirklich wieder zu dir zurückzerren? Dafür ist es zu spät, Ryan.", sagte er, woraufhin ich meine Stirn verwirrt krauste. Es ist nicht mal ne Woche her und sie soll mich schon vergessen haben? Sie würde niemals mich so schnell vergessen. Genauso wie ich sie niemals vergessen würde.

„Caleb, ich mein es ernst. Gib ihr das Handy.", sagte ich aggressiv und nahm dann wieder eine großen Schluck aus der Flasche. Ich bin zu nüchtern, um mit diesen Schmerzen umzugehen.

„Klar, okey. Ich wecke sie auf, während sie in Ruhe hier schläft und endlich wieder glücklich ist. Verstehst du nicht, dass du sie nur wieder ins Unglück bringen würdest?! Ich hab lange gebraucht, um ihr klar zu machen, dass das Leben auch ohne dich weitergeht. Du verdienst sie nicht, Ryan. Erst ihr das Herz brechen und dann sie betrunken anzurufen. Merkst du selber nicht, was für ein Schaden du für sie bist!?" Seine Worte trafen mich wie ein Hitzschlag und brachen mir wiedermal mein Herz, obwohl alles schon gebrochen war.

Du verdienst sie nicht, Ryan!

Du verdienst sie nicht...

BECAUSE OF YOU Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt