70 | Loslassen

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„Danke.", sagte ich nervös zu dem Kellner, der Caleb und mir gerade Wein eingeschenkt hatte. Dieser lächelte mich leicht an und ging dann wieder davon. Ich biss mir leicht auf die Unterlippe, während ich wieder zu Caleb blickte. Dieser saß einfach stumm vor mir und blickte auf sein Weinglas. Dann glitt sein Blick zu mir, wobei ich mein Herz für eine Sekunde aussetzte. Gestern Abend nach der Hochzeit kam er nie wieder zurück, wodurch ich kein Auge zudrücken konnte, da ich die ganze Nacht auf ihn wartete. Gerade als ich mir wirklich Sorgen um ihn machte, kam er dann heute spät wieder nach Hause und brachte mich einfach zu diesem Restaurant. Jetzt sitzen wir hier schon seit zehn Minuten und haben kein einziges Wort miteinander gesprochen.

„Caleb, ich-.", fing ich anzusagen, da unterbrach er mich aber sofort wieder.

„Es tut mir leid.", sagte er, woraufhin ich ihn verblüfft ansah. Ich war diejenige die sich entschuldigen sollte, nicht er. Wieso entschuldigt er sich, obwohl er nichts gemacht hat? Auch Caleb bemerkte mein verwirrten Gesichtsausdruck, wodurch er aufseufzte und seine Hand auf meine legte. Er nahm meine Hand fest in seine und streichelte mit seinem Daumen über diese sanft.

„Ich habe gestern überreagiert und bin einfach gegangen, ohne dir auch nur zuzuhören. Es tut mir leid, dass ich dich zurückgelassen habe.", sagte er, wobei meine Kinnlade leicht runterfiel. Mit aufgerissenen Augen sah ich ihn an und war einfach nur noch sprachlos.

„Es sollte nicht dir, sondern mir leidtun. Ich hab dich verletzt und ich hasse mich so sehr dafür. Es tut mir wirklich so unglaublich leid, Caleb.", sagte ich mit voller Reue und sah ihn dabei traurig an. Dieser lächelte mich daraufhin schwach an und drückte mir dann einen sanften Kuss auf die Handoberfläche.

„Ich will dich nicht verlieren, Adelina. Egal, was du machst, ich werde dir verzeihen. Ich liebe dich.", sagte er und blickte mich dabei so verliebt in die Augen an, was mein Herz nur noch mehr zum Schmerzen brachte. Ich wollte es ihm zurücksagen. Ich wollte ihm sagen, dass ich ihn auch liebte. Aber ich konnte es nicht. Wie könnte ich sowas auch, wenn ein anderer Junge ebenfalls in meinem Herzen war.

Plötzlich stand Caleb auf und kniete sich mit einem Bein vor mir runter. Geschockt riss ich meine Augen auf und sah ihn ungläubig an, während er aus seiner Hosentasche etwas rausholte. Und als er dann vor meinen Augen eine kleine Schachtel aufmachte und ich in diesen einen Ring sah, hielt ich meine Hand sprachlos vor meinem Mund.

„Ich will nie wieder von dir getrennt werden, Adelina. Ich will für immer an deiner Seite stehen und für dich da sein. Ich will der Mann an deiner Seite sein. Deshalb frage ich dich, Adelina, willst du diesen Ring annehmen und meine Frau werden?"


RYANS POV

Wieder führte ich die Flasche an meinem Mund und genoss den brennenden Geschmack in meinem Hals. Leise zischend schloss ich meine Augen und stellte die jetzt schon leere Alkoholflasche, neben den anderen leeren Flaschen, auf dem Boden ab.

Ich sollte aufhören. Ich sollte aufhören zu versuchen meinen Schmerz mit Alkohol zu übertönen. Aber ich kann anders nicht. Die ganze Zeit musste ich an das denken, was mir Adelina gestern gesagt hatte.

Ihre Worte. Ihre Augen.

Alles an ihr suchte mich heim und ließ mich keine einzige verdammte Sekunde meine Augen zudrücken. Ich wollte stark sein und weiter um sie kämpfen, aber ich kann all den Schmerz nicht mehr erleiden. Ich kann es mir nicht mehr antun, dass sie jetzt jemand anderem gehört. Wie könnte ich es auch? Dieses Mädchen ist doch der Grund wieso ich jemals glücklich war. Wie konnte ich sie nur loslassen?! Wie konnte ich sowas dummes nur machen?!

BECAUSE OF YOU Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt