37 | die Wahrheit

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RYAN'S POV:

An meinem Auto angekommen, lies ich Adelina wieder los und drehte mich zu ihr um. Ich war eigentlich immer noch auf 180, doch als ich bemerkte, wie niedergeschlagen sie war, beruhigte ich mich sofort für sie. Sie braucht jetzt nicht noch mit meinen Aggression zu kämpfen. Langsam griff ich um ihre Wangen und hob ihren Kopf sanft hoch, damit sie mir in die Augen blicken konnte.

„Wieso hast du dir das angetan, Adelina? Wieso bist du nur wieder mit diesem Bastard zusammen gekommen?", fragte ich sie, woraufhin sie mit der Stirn krauste und mich mit glasigen Augen anblickte.

„Ich wollte es doch nicht mal.", sagte sie mit zittriger Stimme und blickte wieder auf den Boden. Verwirrt zog ich wieder meine Hände zurück und blickte auf sie herab, da sie viel kleiner als ich war. Ihre hellbraunen Haare hatte sie mal wieder zu einem Zopf gebunden, was sie sehr oft macht. Ich hab sie sehr selten mit offenen Haaren gesehen, wobei ich zugeben muss, dass ihr die offenen Haare echt sehr stehen.

„Was meinst du damit?", fragte ich sie, woraufhin sie mich wieder anblickte. Als ich bemerkte wie eine kleine Träne ihre roten Wange runterrollte, blieb mein Herz für eine Sekunde stehen. Verdammt, wieso trifft es mich so sehr, wenn ich sie weinen sehe? Es sollte mir egal sein wie andere Menschen fühlen. Vor allem wie ein Mädchen fühlt. Aber ich weiß, dass Adelina nicht nur irgendein Mädchen ist. Und das zerfickt ja auch mein Kopf.

"Er- Er hat mich mit einem Video bedroht, was vor einem Jahr passiert ist. Er hat einfach alles gefilmt. Alles.", sagte sie mit zitternder Stimme, während wieder eine kleine Träne ihre Wange runterrollte. Geschockt riss ich meine Augen auf und blickte sie ungläubig an. Bitte sag mir nicht, dass es das ist, was ich denke.

„Er hat gefilmt, wie er mich-.", weiter konnte sie nicht sprechen, da ich sie dann an ihrem Hinterkopf packte und schnell zu mir zog. Sofort legte ich meine Arme um sie herum und drückte sie so fest zu mir wie nur möglich. Ich spürte förmlich wie sie in mich versank und sich fest an mir festhielt. Als ob sie sofort zerbrechen würde, wenn ich sie jetzt loslassen würde. Das erste Mal als ich sie getroffen hatte, dachte ich einfach nur, dass sie ein nerviges Highschool Mädchen wäre. Doch mit der Zeit lernte ich auch wissen, dass sie innerlich zerbrechlich und verletzt ist. Wie ich.

„Und schon wieder heule ich wie ein Baby.", sagte sie dann schniefend und entfernte sich wieder von mir. Beschämend sah sie auf den Boden, während sie schnell ihre Tränen wegstrich.

„Du redest so als ob es was Schlimmes wäre. Du zeigst damit nur Stärke.", sagte ich um sie ermutigend. Was auch klappte. Denn als sie dann leicht dankend lächelte, ertappte ich mich, wie ich selber leicht lächeln musste. Doch mein Lächeln verschwand langsam, als ich erkannte wie sie am ganzen Körper zitterte.

„Zieh dir das drüber.", sagte ich während ich die Autotür vom Rücksitz öffnete und mein Pullover rausnahm. Ich schmiss es dann auf sie, wobei sie dies nicht erwartete und der Pulli auf ihre Fresse flog. Als ich ihren überraschten und erschrocken Gesichtsausdruck sah, musste ich leicht grinsen. Wobei ich sofort mich räusperte, weil ich einfach zu auffällig war.

„Danke.", sagte sie leise und zog schnell den, ihr zu großen, Pulli rüber. Als ich bemerkte wie süß sie damit aussah, weiteten sich meine Augen. Ich schluckte schwer auf und blickte sie wie ein Vollidiot an.

„So scheiße?", fragte sie verwirrt und blickte auf sich runter. Sie richtete sich dabei den Pulli und zog ihn etwas weiter nach unten.

BECAUSE OF YOU Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt