Stripminen

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„ Traust du's dir zu, dich alleine nach vorne zu graben? Dann mach ich hinter dir nen Stripmine Gang. Ich bleib in deiner Nähe, keine Angst." Wenn ich ehrlich mit mir war nein.
Ein Block zu viel weg, ein Lavasee in den ich stürzte, Lava die auf mich herab floss, weil ich nicht schnell genug reagierte. Eine Höhle mit Monster, in die ich mich versehentlich grub. Ein Pfeil im Bein, eine Explosion die mir schmerzen bereiten würde. Dann wäre es sehr schnell vorbei mit mir. Doch eine Hand legte sich mitfühlend an meine Schulter.
„ Ich kann mir denken, was in dir vor geht. Aber Höhlen wirst du merken, Lava ist immer ne Helligkeitsveränderung und dann geht du einfach zurück und ich schau nach. Außerdem hörst du Monster. Bau dann einfach zu. Mach ganz langsam. Ich bleib immer in der Nähe für den Notfall. Du brauchst keine Angst haben. Ich bleib die ersten paar Blöcke dicht hinter dir, keine Angst."
Veni zog mich hoch. Seine Hände legten sich rechts und links an meine Hüfte und er zog mich probehalber leicht daran zurück. Mir gefiel das gar nicht. Aber ich konnte mich auch nicht einfach hinsetzen und Veni alles machen lassen. Und das war noch angenehm im Vergleich zu dem, was noch kommen würde.
Wenn ich auch nur an den Nether dachte, zog sich alles bei mir zusammen. Ich wählte eher unterbewusst den Slot mit der Spitzhacke und fing an mich nach vorne durch den Stein zu schlagen. Es war wirklich anstrengend. Irgendwo hier hörte ich Lava. Das Geräusch wurde immer lauter und plötzlich wurde es hell.
Noch bevor ich selbst zurück laufen konnte, zog Veni mich an der Hüfte ruckartig zurück. Ich schreckte leicht auf. Es war nur ein Lavasee unter mir, wie ich merkte, da ich nicht weiter zurück gezogen wurde. Trotzdem war es ein bisschen beängstigend, da er obwohl er hinter mir stand und er wesentlich mehr machen musst, schneller reagiert hatte, als ich.
„ Geht's so oder hast du zu viel Angst?", fragte Veni und ließ mich los. Ich spürte aber, dass er noch dicht bei mir stand, eher, als das ich es sah. Gehen würde es schon, aber sonderlich wohl fühlte ich mich damit nicht, da es ja um mein Leben ging. Doch wenn ich langsam machte, sollte das einigermaßen gehen.
„ Ist ok. Unwohl ist mir zwar immer noch, aber ich denk, es geht.", gab ich unsicher von mir. Aufmunternd legte er eine Hand an meine Schulter.
„ Ich bin doch in deiner Nähe. Wenn was passiert, bin ich da. Und in Lava fällst du schon nicht. Höchstens erst im Nether und da weiß ich noch nicht, ob es nicht sicherer wäre, wenn du nicht einfach hier bleibst." Als ob ich auch nur einen Schritt in den Nether setze. Da könnte ich mich auch gleich in das Lavabecken vor mir schmeißen.
Ich schlug eine andere Richtung ein, da ich nicht doch noch in den Lavasee stürzen wollte, weil ich mich rüber bauen musste und baute mich langsam nach vorne. Sehr langsam. In meinem Kopf schwirrte fast ausschließlich der Gedanke, nicht in Lava stürzen zu wollen.
Trotzdem war ich aufmerksam und lauschte jedem noch so kleinen Geräusch. Hinter mir hörte ich Veni die Seitengänge graben, was mich ein wenig beruhigte. Dennoch war ich die ganze Zeit ziemlich angespannt. Auch wenn alles verschwommen war, konnte ich dir unterschiedlichen Erze wahrnehmen. Eisen war das einzige, was ich nicht erkannte, da dieses zu sehr mit dem grau verschwamm. Blau und rot konnte ich ganz gut sehen und auch Gold war gut sichtbar.
Um alles was man nicht mit Stein abbauen konnte, baute ich mich einfach herum. Wie lange ich mich einfach nur herum baute, wusste ich nicht. Eigentlich passte ich immer auf, ob unter mir noch ein Block war, aber irgendwie hatte das mal nicht funktioniert und ich stürzte hinab.
Erschrocken schrie ich natürlich auf. Unsanft kam ich auf dem Boden auf und sackte zusammen. Gerade noch so stürzte ich mich mit den Händen ab, bevor ich ganz nach vorne sackte. Meine Beine schmerzten höllisch. Zu allem Übel hörte ich das Klappern eines Skeletts und mehrere Zombies.
Ich war zwar nur, fünf sechs Blöcke gefallen, was schätzungsweise zwei Meter plus waren, trotzdem tat es schrecklich weh, da ich nicht gerade optimal aufgekommen war. Mir wurde kurz schwarz vor Augen.
„ Scheiße Basti. Bleib wo du bisst, ich komm zu dir!" Es musste nicht mal drei Sekunden dauern, da war Veni oben an dem Block, durch den ich gefallen war. Ich hörte, dass er Stein abbaute. Wahrscheinlich eine Treppe, um sich nicht auch noch zu verletzen. Langsam atmete ich tief ein und aus. Der Schmerz wurde so ein wenig erträglicher.
„ Bist du ok?", fragte er noch während er sich zu mir baute. Dumme frage. Ich saß noch vor ihm, brannte nicht und war auch nicht vergiftet.
„ Geht. Mehr oder weniger.", gab ich trotzdem schmerzverzerrt zurück. Sanft half er mir mich aufzurichten, sodass ich erstmal saß und meine Beine entlastet wurden und hob mich dann einfach hoch. Die paar Blöcke, die ich gefallen war, trug er mich wieder hoch und setzte mich da auf einem Block, sodass ich ungefähr auf einer Höhe war.
„ Sorry Basti, dass hätte nicht passieren müssen. Tut's stark weh?", fragte er bedrückt und tastete vorsichtig mein Bein ab. Weh tat es zwar schon, aber ich würde laufen können. Es war glaub nur in den ersten Sekunden der Schock und der Schmerz des Aufpralls. War schon nur noch halb so schlimm.
„ Halb so wild, geht schon wieder fast. War glaub nur der Schock.", murmelte ich. Veni ließ von mir ab und wuschelte mir leicht durch die Haare. Schwach lächelte ich ihn an und ich meinte, dass er zurück lächelte.
„ Bleib noch nen Moment sitzen. Du kannst ja schon mal das ganze Eisen und das Gold schmelzen. Ist ganz einfach. Kohle und zum Beispiel Eisen, Hand an den Ofen legen und droppen, der macht dann und wenn alles durchgeschmolzen ist, wird einfach alles was im Ofen war wieder rausgeworfen, dann kannst du's einsammeln. Dropp mir einfach mal dein gesamtes Inf, ich geb dir nur das was du brauchst geordnet zurück."

Bis die Sonne unter geht ZickZack FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt