Ich wurde wach, als sich ein Körper gegen mich drückte. Verschlafen blinzeln öffnete ich die Augen und streckte mich ein wenig. Eine Hand rutschte von meinem Körper. Es kitzelte leicht, als seine Finger über meinen Bauch runter rutschten. Lächelnd fuhr ich ihm durch die Haare. Obwohl es noch dunkel war, konnte ich im schwachen Licht der Straßenlaterne, welches zum Fenster herein schien sein Gesicht erkennen. Seine Gesichtszüge waren entspannt und weich. Die Lippen zu einem schmalen Lächeln verzogen. Noch schien Veni tief und fest zu schlafen, da seine Brust sich langsam hob und senkte.
Veni war wenn er schlief extrem niedlich. Sein Shirt war ein wenig hoch gerutscht, sodass ich einen perfekten Blick auf ein Stück seiner Muskeln hatte. Hauchzart malte ich mit dem Finger Muster auf seine nackte Haut, schob dabei sein Shirt leicht mit nach oben. Veni drehte sich plötzlich auf den Rücken. Kurz dachte ich, er wäre aufgewacht, aber er war nur wegen der Berührung weg gezuckt. Der Tag an dem ich herausgefunden hatte, dass Veni nur an einer bestimmten Stelle am Bauch extrem empfindlich war, war ein glorreicher gewesen. Oft nutzte ich dieses Wissen nicht aus, aber dann und wann schon mal. Gerade hatte ich das nicht tun wollen.
Sanft küsste ich ihn auf die Stirn, bevor ich mich an der Bettkante aufsetzte. Zum ersten Mal sah ich das wirkliche Ausmaß des gestrigen Drehtages. Gerade meine Knie hatten sich grün, blau und lila gefärbt. Bei den Unterschenkel sah es aber auch nicht besser aus. Vorsichtig drückte ich einmal auf die Flecken. Sie taten ein wenig weh, aber es war aus haltbar. Möglichst leise stand ich auf und schlich aus dem Zimmer raus. Damit ich nicht wieder in einen Tiefschlaf verfiel, machte ich mir in der Küche erstmal einen Kaffee.
Mit der Tasse in der Hand lehnte ich am Küchentresen. Es war schon komisch zu wissen, dass wir heute einfach nicht mehr am Filmset sein würden. Andererseits war es auch toll mal wieder ein normales Leben zu haben und endlich wieder streamen zu können.
In letzter Zeit war das echt zu kurz gekommen. Keiner unserer Fans wusste, dass wir an dem Filmdreh beteiligt waren. Wir hatten beide nur zufällig zur selben Zeit mit den Streams ausgesetzt. Das da was nicht stimmte, konnte sich denke ich mittlerweile jeder zusammenreimen. Was genau blieb bis zur letzten Sekunde geheim. Den mit der Veröffentlichung des Films wurde nämlich auch mein Aussehen bekannt.
Mir war das von Anfang an klar und ich hatte mich auch dafür entschieden, dennoch war ich ein wenig nervös davor. Danach war mein Privatleben in der Öffentlichkeit nicht mehr das selbe. Ob wir mit dem Film auch etwas zu unserer Beziehung preis geben würden, mussten wir beide noch mal besprechen. Die Gerüchteküche würde das ganze auf jeden Fall zum brodeln bringen. Ob das nur für den Film war, oder ob zwischen Veni und mir wirklich was lief konnte man da jetzt nicht rauslesen. Mal schauen. Ich trank noch einen Schluck und stellte die Tasse dann hin.
Eigentlich könnte ich meinem kleinen Langschläfer zur Abwechslung mal Frühstück machen. Langschläfer war übertrieben, wir hatten es gerade mal kurz nach sechs. Klang nach ner guten beschäftigt, gerade im wach zu werden. Auf Zehenspitzen schlich ich zurück in unser Zimmer und öffnete ganz leise die Kommode, wofür ich die Schublade etwas anhob. Andernfalls machte diese Geräusche, von denen Veni sicher aufwachen würde. Ich zog mir Socken und eine Boxershorts heraus, bevor ich die Schublade ganz leise wieder zuschob.
Aus dem Kleiderschrank fischte ich mir eine Hose und einen von Venis Hoodies heraus, ehe ich die Schranktür ebenso leise zufallen ließ. Mit dem Stapel Klamotten schlich ich nach draußen und zog die Tür leise hinter mir zu. Ein Glück war Veni dabei wirklich nicht aufgewacht. Sonst wurde er bei den kleinsten Geräuschen wach. Ich verzog mich ins Bad, wo ich meine Klamotten erstmal auf dem kleinen Hocker ablegte.
Mit überkreuzten Armen griff ich den Saum meines Shirts, zog es mir über den Kopf und versenkte es mit einem gezielten wird im Wäschekorb. Meine Boxershorts folgte dem. Um den Schmutz und teile der Maske von gestern von meinem Körper zu bekommen sprang ich schnell unter die Dusche. Somit stand ich eine knappe viertel Stunde später angezogen und mit verstrubbelten noch leicht nassen Haaren im Flur und zog meine Turnschuhe an.
Vom Haken an der Wand schnappte ich mir meinen Schlüssel, von der Ablage mein Portmonee und steckte beides in meine Tasche, ehe ich leise die Wohnung verließ. Zügig ging ich die Treppen runter und öffnete die Haustüre. Draußen war es noch stockdunkel und es war vergleichsweise kalt zu gestern.
Man merkte, dass wir dem Winter immer näher kamen. Keine Wölkchen stiegen in die Luft, wenn ich ausatmete. Die Hände in den Taschen vergraben schlenderte ich durch die Straßen zum Bäcker.
Der einzige Vorteil den es hatte, wenn man sich so früh aus dem Bett quälte war der, dass man freie Auswahl hatte und die Brötchen noch schön warm waren. Bis ich dann wahrscheinlich wieder daheim war nicht mehr, aber egal.
Der Fußweg zum Bäcker war ein wenig länger, da die vom anderen weniger gut schmeckten und es generell eine geringere Auswahl gab. Als der kleine Laden endlich in Sicht kam beeilte ich mich schnell nach drinnen zu kommen. Sofort schlug mir seine wohlige Wärme entgegen.
„ Guten Morgen, was kann ich für sie tun?", fragte mich eine Dame hinter dem Tresen, welche gerade Brötchen belegte, ihre Tätigkeit aber stoppte um mich zu bedienen. Ich schaute mir die Auswahl an Brötchen an und entschied mich für zwei Croissants und zwei Körnerbrötchen.
Die Frau packte alles in eine Tüte und nannte mir dann den Betrag. Ich holte mein Portmonee hervor und gab ihr das Geld passend und packte dieses dann wieder weg.
„ Schönen Tag noch."
„ Danke gleichfalls.", wünschte ich ihr, nahm meine Brötchentüte und verließ den Laden. Ich beschloss mich auf dem Heimweg zu beeilen, damit die Brötchen vielleicht noch lauwarm waren, wenn ich ankam. So ein bisschen morgen Sport schadete mir sicher auch nicht. Müsste ich zumindest keinen Sport heute mit Veni machen. Überleben würde ich das wohl nicht.
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Bis die Sonne unter geht ZickZack FF
FanfictionBasti will seit langer Zeit mal wieder eine Challenge mit dem Österreicher spielen. Das Prinzip der Challenge ist simpel erklärt, aber er will es Veni Ingame zeigen, damit er seine Reaktion hat. Doch als er auf create world klickt, passiert nicht da...