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„ Basti es tut mir leid!", vernahm ich Venis Stimme leise in meinen Ohren. Mir wurde schmerzlich bewusst, dass dies das letzte mal war. Dabei sollte ich doch für ihn da sein.
Wir hätten das zusammen schaffen können. Je näher der Boden kam, desto mehr verfiel ich in Panik. Mein Herz raste bereits. Ich hatte Angst vor dem Aufprall, der jede Sekunde kommen musste. Vor dem Schmerz, der sich durch meinen gesamten Körper ziehen würde. Davor, wie es sich anfühlte zu sterben. Was würde danach auf mich warten?
Kam ich hier raus und lebte einfach? Würde ich einfach nichts mehr fühlen und denken können, oder wartete sowas wie ein zweites Leben auf mich? Eins wusste ich, ich war nicht bereit das heraus zu finden. Ein Gedankenblitz huschte durch mein Unterbewusstsein. Ich durfte Veni einfach nicht alleine lassen. Ich konnte nicht mal so schnell reagieren, wie meine Gedanken arbeiteten.
Ich merkte in der Sekunde nur, wie ich meine Augen aufriss und den Boden anvisierte und betend im richtigen Moment den Eimer zu platzieren. Dann ging alles ganz schnell und ich kam auf. Meine Füße wurden von Wasser umspült.
Kein Schmerz, keine Schwärze, nichts. Trotzdem brach ich an Ort und Stelle schweratmend zusammen. Nur Sekunden später kniete Veni neben mir und nahm mich schluchzend in den Arm.
„ Gott verdammt Basti dass war genial. Ich hatte so schreckliche Angst um dich. Ich dachte wirklich das war's mit dir." Zittrig ließ ich mich gegen den älteren sinken, versuchte mein rasendes Herz unter Kontrolle zu bringen. Beruhigend küsste Veni mich auf die Stirn und zog mich in seine Arme, um mich mit aufzurichten. Meine Knie hatten sich in Wackelpudding verwandelt, drohten unter mir nachzugeben. Doch Veni dachte nicht mal daran mich los zu lassen.
„ Es tut mir leid, das hätte nicht passieren dürfen. Ich war unvorsichtig. Trotzdem müssen wir jetzt weiter machen Basti. Uns rennt die Zeit davon. Wir haben eine Restzeit von vier fünfzig."
Ich wollte verdammt noch mal nicht mehr. Mir ging es beschissen und ich fühlte mich schrecklich. Konnte bitte einfach alles enden? Meine Beine knickten ein. Wieder sackte ich ein Stück zusammen, doch Veni fing mich und hielt mich aufrecht.
„ Basti komm schon. Dir geht's nicht gut, dass weiß ich. Aber mir geht's auch nicht besser. Wir müssen weitermachen. So kurz vor dem Ziel kommt aufgeben nicht in frage. Kopf hoch." Ich merkte sofort den flehenden Unterton in seiner Stimme. Er hatte recht was das betraf. Wir konnten jetzt nicht aufgeben. Doch ich fühlte mich einfach nur entsetzlich schlecht und wollte zusammen sacken und heulen. Jedoch würde ich mich durch quälen. Für Veni. Ich richtete mich selbst ein bisschen auf. Veni sah das als Zeichen mich loslassen zu können und seinen Bogen zu zücken.
„ Ich mach noch schnell die beiden Tower und dann schauen wir mal, was im Nahkampf und mir Bogen so geht. Was hältst du davon?" Ein wenig aufgemuntert nickte ich entschlossen. Ich hörte, wie neben mir eine Bogensehne losgelassen wurde und kurz darauf kam die Explosion.
„ Basti hast du eigentlich ne Idee, wie du den Drachen treffen kannst? Wir brauchen gleich jeden Treffer, den wir landen können." Hatte ich ehrlich gesagt nicht. Selbst wenn er mir sagte, wo der Drache war, bewegte dieser sich immer noch zu viel, als das seine Angaben genau waren. Einen Versuch war es trotzdem wert. Jeder Pfeil der traf war wertvoll.
„ Probier mir einfach zu sagen, wo er in zwei drei Sekunden sein wird, damit ich Zeit zum zielen hab. Ne bessere Alternative haben wir nickt." Das allein war schon super ungenau. Ich fragte mich, wie ich ernsthaft auch nur einen Pfeil treffen wollte. Nie im Leben würde das passieren. Ich hörte wieder eine Explosion und das Schadensgeräusch.
„ Gut das war der letzte. Er fliegt gerade n Bogen außen über uns. Relativ hoch. Wir bewegen uns jetzt erstmal in die Mitte und wenn er runter kommt solltest du ihn treffen können. Schieß da lieber zu hoch. Sonst kommen die Pfeile später noch runter und treffen uns selbst." Gesagt getan. Veni stützte mich und zerrte mich schon regelrecht vorwärts in die Mitte. Immer wenn er langsamer wurde, merkte ich, dass eine Stufe nach oben kam. Die letzte hob er mich nach unten.
„ Ok er kreist über fernste ziel gerade nach oben. Ich sag dir, wenn du aufs Schwert wechseln musst." Ich zog einen Pfeil aus dem Köcher, legte ein und spannte voll auf, den Bogen nach oben gerichtet. Zweimal ertönte das Schadensgeräusch. Hieß ich hatte also getroffen.
„ Mach genau so weiter Basti.", kam auch fast sofort das Feedback von Veni. Also nahm ich einen neuen Pfeil und spannte wieder. Das Geräusch ertönte schon wieder. So schnell es ging ließ auch ich den Pfeil los. Wieder ein Treffergeräusch. Ich schaffte noch einen Pfeil, bevor Veni mich stoppte.
„ Wechsel aufs Schwert und komm zwei drei Schritte zu mir nach links. Sonst stehst du genau unter dem Flügel." Vorsichtig machte ich die Schritte nach links und wählte gleichzeitig das Schwert aus.
„ Ok dann Spring und schlag einfach nach oben. Irgendwas wirst du schon treffen." Auch wenn ich mir ultra affig dabei vorkam hier wie bescheuert rum zu hüpfen, so tat ich es dennoch und schlug mit meinem Schwert in gewohnten Abständen zu. An den Schwert cooldown hatte man sich tatsächlich gewöhnt, was ich anfangs nicht gedacht hatte.
Beim PvP war es immer noch etwas hinderlich und da bevorzugte ich doch lieber das alte System. War im Moment aber total irrelevant.
Ich hörte das Schnauben des Drachen und wurde ein wenig zur Seite gezogen. Ich hüpfte einfach weiter so dämlich rum und traf dabei anscheinend auch ganz gut. Ich hörte einen kräftigen Flügelschlag und spürte einen Luftzug. Veni schien schon wieder bei Pfeil und Bogen zu sein und ich hörte einen nach Treffer.
„ Machen wir es einfach so, dass nur ich jetzt versuche zu treffen uns wir beide in der Mitte wenn er runter kommt? Zeitlich sollte das gerade so ausreichen. Jetzt zu treffen ist super schwer und wenn ich mich auf deine Pfeile konzentriere, schieße ich weniger." Ich hatte sowieso nicht erwartete den Drachen im Flug zu treffen. Dafür bräuchte ich ne Brille.

Bis die Sonne unter geht ZickZack FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt