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Ich hörte Stimmen um mich rum die weiter diskutierten oder vielleicht sogar mit mir redeten, doch ich nahm sie nicht war. In meinem Kopf drehte sich alles und ich konnte keinen klaren Gedanken fassen. Ich starrte einfach auf einen imaginären Punkt an der Wand und ignorierte alles um mich herum. Ich fühlte nichts, einfach nichts, ich konnte mich nicht bewegen, nichts sagen alles war taub.

Es war als wäre mein Leben auf einmal in sich zerbrochen, eine einzige riesengroße Lüge. Einfach alles war eine Lüge und ganz oben standen meine Eltern. Von wegen Eltern, ich habe es ja irgendwie immer gemerkt dass ich nicht zu ihnen gehöre, sie waren einfach zu anders.

Mit ganz normal adoptiert hätte ich noch leben können, doch damit? Ein Versuchsobjekt war ich, nicht mehr, ein Wunder das sie mich noch nicht vor die Beißer geworfen haben, mal so als Test ob es überhaupt funktioniert hat. Und was wenn sie jetzt rauskriegen das ich überhaupt nicht immun bin und es auch kein Heilmittel gibt? Werde ich dann einfach weggeworfen, wie ein weiter Fehlversuch?

Leute sprachen zu mir doch ich hörte nicht zu, ich stand wohl unter Schock, ja das wird es sein. Ich wollte was sagen doch ich wusste nicht was. Ich dachte immer weiter darüber nach, war mein Leben vielleicht von vornerein vorher bestimmt? Das ich Alica kennen lerne und bei ihr wohnte, das sie mich 'zufällig´ zur Zentrale führt und ich dort abreite, um ihren größten Versuch rund um die Uhr zu bewachen? Und das ich Simon kennen lerne oder sollte ich ihn wohl eher Vater nennen? War er ja wohl wenn seine Frau meine leibliche Mutter war. 

Mein Schock und die Angst wandelten sich immer mehr ihn Wut um, ich glaube ich war selten so wütend, das letzte Mal als Gareth versucht hat Daryl zu töten. Daryl… Will er mich jetzt überhaupt noch? Ich mein ich habe ein mutiertes Gen, bin ich jetzt ein Monster?  Verzweiflung, Wut, Angst, da sind zu viele Gefühle für meinen Geschmack. Ich schloss die Augen und atmete tief ein und aus.

„Sarah“ jemand rüttelte an meine Schulter. „Sarah sag doch was, bitte“ die Stimme klang verzweifelt. Zwei Hände umfassten mein Gesicht und drehte es etwas nach rechts, ich spürte heißen Atem auf meinem Gesicht. „Sarah, Kleines sag doch was!“ Daryl? Ja das war Daryl. Ich  hasste es wenn er so klang, so verletzlich. Ich öffnete langsam meine Augen und sah direkt in seine wunderschönen blaun Augen. Allein deren Anblick beruhigte mich ungemein. Was würde ich ohne Daryl nur machen.

Ich glaube sie dreht durch, naja war ja auch nur eine Frage der Zeit“ zickte eine hohe, schrille Stimme herum. Da hat wohl jemand ein Problem damit mal nicht im Mittelpunkt zu stehen. „Halt deine grässliche Klappe Patricia oder ich stopf sie dir“ knurrte ich. Daryl atmete neben mir hörbar aus. Er zog mich auf seinen Schoß und schlag beide Arme fest um mich. „Man mach mir doch nicht so eine heidenangst!“ flüsterte er mir etwas vorwurfsvoll zu. „Tut mir Leid“ sagte ich reuevoll und schaute ihn traurig an. Er strich mir eine Strähne aus dem Gesicht und küsste mich sanft.

Ich liebe ihn, dessen wurde ich mir immer mehr bewusst, ob er genau so empfand, konnte ich nur hoffen. Ich löste mich wieder von Daryl und setzte mich auf meinen Stuhl, lies seine Hand aber nicht los. Ich sah zu Simon der mich traurig anlächelte, ich hatte tausend Fragen und fand trotzdem nicht die geeigneten Worte.

„Sarah, es tut mir Leid, es tut mir wirklich vom Herzen Leid das ich es dir erst jetzt gesagt habe, aber ich habe es nie übers Herz gebracht und eigentlich war mir das auch verboten. Du kannst alles Fragen was du willst, ich werde sie dir alle beantworten!“ Seine Mundwinkel gingen immer mehr nach unten und er schaute beschämt zu Boden.  Keine in der Runde wusste was er sagen sollte und so ergriff ich irgendwann das Wort und stellte die erste Frage die mir einfiel.

„Sind sie- bist du mein Vater?“ fragte ich leise, es war mehr ein flüstern. „Ja das bin ich“ sagte er und lächelte wieder traurig. „I-Ich versteh es nicht. Warum musste ich bei diesen Fremden leben, mit denen ich wohlbemerkt nie zu Recht kam? Warum hat man mir nie davon erzählt, was und wer ich bin? Warum ich kann es nicht verstehen…“ Ich hörte mich verzweifelt an und ich hasste es verzweifelt zu sein.

Der Tod ist überall-The Walking Dead/Daryl Dixon FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt