Herzklopfen

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Ich riss die Augen wieder auf und sah das Daryl dem Schuss noch ausweichen konnte. Ich wurde furchtbar wütend, ich glaube in meinem ganzen Leben war ich noch nie so Sauer. Mit voller Wucht gab ich Gareth mit meinem Hinterkopf eine Kopfnuss und ich hörte ein knacken. Seine Nase war gebrochen. Ich drehte mit blitzschnell um und trat ihn so stark wie ich konnte, was nun wirklich sehr stark war, in den Magen. Er sackte zusammen und krümmte sich auf den Boden. Ich trat nochmal volle Kanne auf ihn ein und könnte währendessen meine Fesseln lösen.

Er schaute mich mit schmerzverzerrten Gesicht an und ich voller Wut auf ihn herab. Ich hörte Schüsse um mich und sah wie die anderen Leute von Gareth umflogen. Doch es interessierte mich nicht, ich sah nur noch rot. „Du kleine miese Ratte, du wertloses Stück Dreck wagst es auf Daryl, auf meinen Daryl zu schießen.“ Schrie ich ihn an und wollte gerade wieder auf ihn los gehen, da packte mich jemand an den Schultern. 

Ich drehte mich um und sah Merle. Ich hörte einen weiteren Schuss, ich schaute an Merlevorbei und sah Daryl der auf Gareth zielte, sein Gesicht war wutverzerrt und immer noch auf den leblosen Körper gerichtet. Ich löste mich von Merle und ging langsam auf Daryl zu, bis ich direkt vor ihm stand. Er schaute mich immer noch nicht an. Ich legte eine Hand auf seine Wange und zwang ihn dazu.

Sofort trafen mich seine blauen Augen und sein Blick wurde weicher. Eine Träne lief seine Wange runter und ich strich sie weg. Er zog mich an sich und umarmte mich fest. Ich krallte mich in seinem Shirt fest und vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge. Ich konnte die Tränen nicht mehr zurück halten und sie flossen mir über die Wangen. Ich hatte unfassbare Angst um ihn gehabt.

Ich hörte wie sich die anderen entfernten um uns alleine zu lassen. Rick flüsterte nur ein „Wir warten draußen“ und ich merkte wie Daryl leicht nickte.

Er löste sich etwas von mir,  um mir ins Gesicht schauen zu können, ließ mich aber nicht los. „Es tut mir so leid“ flüsterte er und legte seine Stirn auf meine. „Was tut dir leid?“ fragte ich verdutzt. „Das ich so ein Arsch zu dir war, aber du hattest recht ich war eifersüchtig auf Rick. Ich dachte du würdest ihn mehr mögen als mich und ich dachte ich verliere dich, obwohl ich dich noch nicht mal wirklich hatte. Es  tut mir Leid das ich dich einfach so geküsst habe und dich danach ignoriert habe, ich hatte einfach Angst nun endgültig rauszufinden das du nicht das gleiche empfindest. Und es tut mir Leid das ich dich nicht beschützen konnte.“

Ich entfernte mein Gesicht etwas um ihm in die Augen schauen zu können, was eigentlich nicht so schlau ist, denn ich bekomme kaum einen gescheiten Satz raus, wenn ich in diese Augen sah.

Ich lächelte ihn an und legte ihm wieder eine Hand auf die Wange. Er nahm sie in seine Hand und schmiegte seine Wange stärker an sie. „Das muss dir nicht leidtun Daryl. Deine Ängste waren vollkommen unbegründet und-“ doch weiter kam ich nicht den er legte seine Lippen auf meine und küsste mich sanft. „Ich lass dich nie wieder gehen“ flüsterte er und schaute mir dabei tief in die Augen.

Er küsste mich wieder und nun leidenschaftlicher, er steckte seine ganzen Gefühle der letzten Stunden hinein. Ich ließ seine Zunge sofort gewähren und er drückte sich eng an mich. Ich krallte wieder meine Finger in seine Haare und er strich mir mit seinen Händen unter meinem Top über den Rücken. Eine Gänsehaut bildete sich unter seinen Berührungen und er grinste in den Kuss hinein.

Ich löste mich nach ein paar Sekunden atemlos von ihm, die mir wie eine viel zu kurze Ewigkeit vorkamen. „Wir sollten so langsam gehen“ meinte ich und er nickte. Er löste sich nun komplett von mir und schon vermisste ich seine wärme. Wir liefen zum Tor. „Weißt du eigentlich dass du wunderschön bist“ flüsterte er mir ins Ohr und ich wurde rot, was ihm zum Lachen brachte. Es war das erste Mal das ich ihn richtig lachen hörte und es war wirklich schön. Es war rau und kehlig, einfach perfekt. Warte mal bin ich grad echt rot geworden?! Um Gotteswillen, ich fühl mich wie so ein bescheuerter Teenager. 

Wir beide liefen raus, wo die anderen schon auf uns warteten. Sie lächelten uns vielsagend an, was ihnen böse Blicke von Daryl und mir einbrachte, doch das brachte sie nur noch mehr zum Lachen. Merle warf Daryl seine Armbrust zu und mir gab er ein Messer, das ich an meinen Gürtel fest machte.

Tara kam auf mich zu und umarmte mich fest. „Ich hatte echt schiss um dich“ sagte sie und ich drückte sie an mich. „Hey ist ja alles mehr oder weniger glatt verlaufen“ sagte ich und sah dann die anderen tadelnd an.

„Was habt ihr euch eigentlich bei eurem extrem beschissenen Plan gedacht? Wartet ihr braucht gar nicht zu antworten, nichts nämlich, einfach nichts. Wirklich ich muss euch mal Nachhilfe in Pläneschmieden geben“ sagte ich kopfschüttelnd.

„Ah jetzt weiß ich was anders war als du weg warst...es war ruhig“ sagte Merle und lächelte fies. Ich schaute ihn böse an und Schlug ihm auf den Hinterkopf. „Aua, nicht das wieder“ sagte er und alle lachten. Ich umarmte Merle und den Rest, sogar Abraham, der leicht verwundert war. 

Wir liefen durch den Wald zurück, Daryl und ich ganz hinten. Ich musste ganze Zeit lächeln, aber trotzdem wusste ich das wird mit Daryl nicht leicht werden, oh Gott wie recht ich einfach hatte.

Wir kamen bald bei der Kirche an und alle anderen vielen mir glücklich in die Arme. Maggie wollte mich gar nicht mehr los lassen „Oh Gott Maggie ich ersticke, Hilfe“ sie löste sich lächelnd von mir und hatte Tränen in den Augen, was mich wirklich rührte. Sie sind mir alle so wichtig geworden, jeder einzelne von ihnen war mir mehr wert als mein eigenes Leben und allen voran Daryl.

Als nächstes kam Elijah auf mich zu gesprungen und sprang an mir hoch. Er konnte beide Vorderpfoten auf meine Schulter ablegen und ich umarmte ihn. Tränen brannten mir in den Augen, ich liebe diesen Wolf einfach. Wir gingen in die Kirche hinein und ich setzte mich erschöpft auf die unbequeme Kirchenbank.

Maggie setzte sich neben mich, sie nahm mir den alten Verband von den Armen ab, der schon völlig verdreckt war. Es war alles gut verheilt, sie machte nur nochmal einen frischen Verband um die alte Wunde vom Gefängnis drum. Sie kümmerte sich auch um den Schnitt in meinem Gesicht und die kleine Platzwunde an Lippe und Augenbraue von Gareths Schlag. Sie desinfizierte es und machte irgendeine Salbe drauf.

„Sie können sich in meinem Büro hinlegen, ich habe dort eine Couch“ sagte Gabriel nach einiger Zeit. „Danke das ist sehr nett von ihnen“ sagte ich, stand auf und ging in das Büro hinein. Ich schloss die Tür hinter mir, legte mich auf die Couch und schloss die Augen.

Die Tür ging auf und wurde wieder geschlossen. Ich brauchte nicht die Augen auf zu machen, ich wusste das es Daryl war. „Rutsch mal ein bisschen“ sagte der und ich rutschte ein wenig. „Na super“ schnaubte der und hob mich plötzlich hoch. Ich atmete vor Schreck laut ein was ihm zum Lachen brachte. Er legte sich mit mir zusammen wieder hin und ich lag nun auf ihm drauf, mein Kopf auf seiner Brust. Ich kuschelte mich an ihn und er legte beide Arme um mich. Ich hörte seinen gleichmäßigen Herzschlag und fiel in einen tiefen Schlaf.

Der Tod ist überall-The Walking Dead/Daryl Dixon FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt