Neue Freunde, neues Ziel

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Wir fuhren auf einer breiten Bundesstraße und Washington wurde hinter uns immer kleiner. Ich sollte eigentlich einfach nach vorne schauen, aber ich konnte mein Blick nicht vom Rückspiegel abwenden. Ich hatte meinen Vater verloren, es machte mich traurig, wütend, verzweifelt. Ich hatte noch so viele Fragen gehabt über meine Mutter, über ihn und jetzt hatte ich keine Chance mehr was über meine leiblichen Eltern raus zu finden.

Ich sah aus dem Augenwinkel wie Daryl mich skeptisch musterte. Ich blickte ihn kurz fragend an, schaute aber zugleich wieder auf die Straße. „Was ist?" fragte ich ihn. Er legte eine Hand auf meinen Schenkel und strich sanft darüber. „Wie geht's dir?" fragte er mit liebevoller Stimme. Ich spannte meinen Kiefer an und schaute stur geradeaus. „Geht schon" sagte ich knapp. Daryl atmete hörbar aus, er nahm meine eine Hand in seine und strich mit dem Daumen über meinen Handrücken. Seine Berührungen beruhigten mich etwas und ich seufzte leise. „Ich will jetzt nicht drüber reden, Daryl" sagte ich leise und ich sah wir er nickte.

Daryl verstand es, das ich Zeit brauche um über das Geschehene zu reden, er war selber ein sehr verschlossener Mensch und braucht auch viel Zeit um sich zu öffnen. Ich schaute ihn nochmal kurz an und lächelte leicht, welches er erwiderte. Ich war wirklich froh ihn zu haben, ich wüsste nicht ob ich all das ohne ihn geschafft hätte. Egal wie stark man ist, man braucht immer jemanden auf den man sich verlassen und dem man vertrauen kann und der dies einem auch zurück gibt.

Wir fuhren immer tiefer in die Wälder und ich glaubte es wäre angebracht mal kurz zu besprechen wo wir jetzt hin gehen. Ich drückte auf einen Knopf des Funkgeräts und funkte alle an. „Hey Leute, da vorne ist eine Lichtung, lasst uns da mal anhalten und schauen wie's weiter geht." Rief ich in das Gerät rein und von jedem kam ein „Okay" zurück.

Wir parkten auf einer kleinen Lichtung, die man schon von weitem gesehen hat. Sofort kamen die ersten Beißer auf uns zu, ich nahm meine Machete und schlug sie einem in den Kopf. Das altbekannte knirschen der Schädeldecke und schmatzen des verfaulten Fleisches, als ich die Machete wieder rausnahm, waren zuhören.

Ich müsste etwas lächeln. „Home sweet Home" murmelte ich und schüttelte den Kopf. Eigentlich war es mir von Anfang, an klar, dass das mit Aurora nicht funktionieren konnte, es war einfach zu schön um wahr zu sein. Nachdem wir alle Beißer umgelegt hatten, holte Abraham eine Landkarte und breitete sie auf der Motorhaube eines Hummers aus.

„Also wir sind jetzt hier" sagte er und tippte mit der Fingerspitze auf eine kleine hellgrüne Fläche mitten auf der Landkarte. Wir schauten alle etwas fragend in die Runde und keine wusste so genau wo wir hin sollten. Ich ließ meinen Blick über die Landkarte schweifen und blieb an einer großen dunkelgrünen Fläche hängen. Es war der Apalachicola National Forest bzw. Park. Ich blickte auf und traf auf Benjis Augen, er lächelte leicht und deute mir damit dass wir die gleiche Idee hatten.

An mein Haus dort, hatte ich seit Alicas Tod nicht mehr wirklich gedacht. Mein Vater hatte mir ja damals erzählt, kurz nachdem ich von der Seuche erfahren hatte, dass er es hat umbauen lassen, für eine Zombieapokalypse geeignet.

Ich lächelte leicht und schaute durch die Runde. „Ich weiß wo wir hin können" sagte ich und die anderen schauten mich verwundert an. „Ich hab euch doch mal von einem Haus erzählt, das in eine National Park in der Nähe von Atlanta liegt. Ich wollte damals mit Alica hin, aber sie... sie hatte es ja leider nicht geschafft und dann hatte ich auch keinen Grund mehr dort hinzugehen. Aber naja, jetzt könnten wir ein neues Zuhause ja gut gebrauchen." Sagte ich und lächelte in die Runde.

Ich sah Zuversicht aber auch Skepsis. „Sicher das das Haus noch steht oder das es nicht schon längst von anderen bewohnt wird oder von Beißern befallen ist?" fragte Merle mit etwas spöttischen Unterton. Ich verdrehte nur die Augen und wollte gerade antworte, aber Benji kam mir zuvor.

Der Tod ist überall-The Walking Dead/Daryl Dixon FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt