Kapitel 23

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„Also habt ihr euch auf dieser Party kennen gelernt?“ hakte Drakes Mutter zum wiederholten Mal nach. Langsam nickte ich, woraufhin sie erst ihren Sohn einen ungläubigen Blick zuwarf, bevor dieser fast schon vorwurfsvoll an mir hängen blieb. Um ehrlich zu sein kann man das „fast“ streichen, denn er war mehr als nur vorwurfsvoll. Es war glasklar wem sie an allem die Schuld gab. Mittlerweile waren wir beim Hauptgang angelangt und nur mit Mühe bekam ich das Essen runter. Es lag nicht an dem Essen, denn ich musste zugeben Drakes Mutter konnte ausgezeichnet kochen, sondern an der ganzen Atmosphäre die im Raum herrschte. Spätestens bei der Vorspeise hatte Drake meine Hand losgelassen und mir dabei das letzte Gefühl von Sicherheit genommen. Am liebsten hätte ich von alleine wieder seine Hand ergriffen, doch während des Essen konnte ich es schlecht und wahrscheinlich nervte es ihn bestimmt schon genug, dass er erst vorhin meine Hand hatte pausenlos halten müssen.

„Also kanntet ihr euch davor gar nicht?“ fragte sie weiter und warf mir bei dieser Frage einen ziemlich missbilligenden Blick zu. Ungewollt lief mir bei diesem Blick ein Schauer über den Rücken und nur mit Mühe konnte ich still sitzen bleiben.

„Das schon, aber wir hatten davor nie viel miteinander zu tun.“ Antwortete Drake und klang dabei längst nicht mehr so selbstsicher wie vorhin. Scheinbar gefiel ihm ebenfalls nicht die Form welche dieser Abend langsam annahm.

„Also haben du und Abigail euch getrennt? Schade eigentlich, ich mochte sie.“ Während Drakes Mutter dies aussprach, legte sich ihr Blick wieder auf mich und für einen kurzen Moment warf sie mir einen triumphierenden Blick zu. Ich verstand nicht, was ihr Problem mit mir war und egal wie sehr ich mich dagegen wehrte, natürlich taten ihre Worte weh. Wenn sie mich nur ansatzweise mögen würde, dann würde sie sowas nicht direkt vor mir sagen.

„Ja, aber nicht wegen Ginevra.“ Erwiderte Drake mit einer deutlich angespannten Stimme. „Du mochtest sie? Du meintest doch einmal das du sie überhaupt nicht ausstehen kannst.“ Fügte er fast schon gelangweilt hinzu und nahm einen Bissen von seinem Essen.

Kaum hatte er dies gesagt, hatte er auch schon die Aufmerksamkeit von Drakes Vater auf sich gezogen, der während des ganzen Abends über eigentlich nichts geäußert hatte und mit dem Handy unter dem Tisch beschäftigt gewesen war. Wobei man erwähnen muss, dass er wohl geglaubt hatte, dass dies niemand bemerken würde.

Trotzdem brauchte man eigentlich nicht zu erwähnen, dass er mich genauso wenig leiden konnte wie Drakes Mutter. Die wenigen Sekunden in denen er mir Aufmerksamkeit geschenkt hatte, sprachen für sich.

„Nun man darf doch wohl seine Meinung ändern.“ Antwortete Drakes Mutter etwas streng und sprach unbeirrt weiter. „Ich habe sie letztens im Supermarkt getroffen und wir haben uns ganz nett unterhalten. Bist du sicher, dass ihr nicht mehr zueinander findet? Sie ist ein sehr nettes Mädchen und kommt aus einer guten Familie.“

Nettes Mädchen? Nur mit Mühe konnte ich ein Lachen unterdrücken und das auch nur indem ich mir eine Hand vor den Mund hielt. Drakes Mutter bemerkte es natürlich trotzdem und schon hatte ich ihr noch mehr Gründe geliefert, die gegen mich sprachen.

„Was machen deine Eltern eigentlich beruflich Ginevra?“ fragte sie mich und mittlerweile gab sie sich kaum Mühe ihre Missgunst mir gegenüber zu verbergen. Sie brauchte nur noch mehr Gründe und jetzt griff sie dafür schon auf meine Familie zurück.

„Meine Mutter ist im Marketing Bereich tätig.“ Antwortete ich schlicht und bemühte mich dabei einigermaßen höflich zu klingen, dass letzte was ich wollte war auf ihr Niveau herunter zu sinken.

„Arbeitet sie dort als Assistenz? Was ist mit ihrem Vater?“ fragte sie weiter und ignorierte dabei die Tatsache, dass diese Annahme mehr als nur unhöflich war.

Pregnant with 17Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt