„Wann lerne ich den Vater meines Enkelkindes endlich kennen?“ hörte ich die Stimme meiner Mutter aus Küche kommen.
Sofort verkrampfte sich mein Körper und alarmiert hob ich den Kopf, um hinter der Coach zur Küchentür schauen zu können. „Du willst ihn kennen lernen?“ fragte ich fast schon hilflos und wusste dabei längst schon, dass das natürlich der Fall war.
„Natürlich will ich das! Außerdem denke ich, Nathan wäre auch nicht abgeneigt.“ Antwortete meine Mutter voller Freude und kam, mit einem Küchentuch in der Hand, ins Wohnzimmer marschiert. Sofort schenkte sie mir eines ihrer vielen vertrauten Lächeln und setzte sich kurz neben mich auf die Coach. „Wie sieht er eigentlich aus? Darf ich darauf hoffen, dass mein Enkelkind nicht nur zu 50 % wunderschön sein wird?“ scherzte meine Mutter mit einem seltsamen Unterton in ihrer Stimme.
Ich konnte nicht anders und musste schließlich auch lächeln. „Mach dir deswegen keine Sorgen, Mum.“ Antwortete ich ruhig und rief mir dabei ein Bild von Drake in den Kopf, sie brauchte sich definitiv keine Sorgen machen. Er sah mehr als nur gut aus…
„Darf ich mir bald selber eine Meinung darüber bilden? Vielleicht schon heute Abend? Ich könnte meine Lasagne machen und du eine deiner berühmten Torten oder einen Kuchen!“ man konnte meine Mutter nicht stoppen, sofort stellte sie sich einen schönen Abend im Kopf zusammen und spätestens jetzt, konnte ich sie nicht mehr von dieser Idee abbringen.
„Muss es denn heute sein?“ versuchte ich es dennoch und hoffte inständig, meine Mutter würde einsehen dass es zu kurzfristig sei und es deshalb verschieben. Am besten solange wie möglich verschieben… Vielleicht um ein paar Monate? Ach was solls, machen wir direkt ein paar Jahre daraus!
„Am besten ja! Ruf ihn doch einfach Mal an und dann schauen wir erstmal ob er heute Abend noch Zeit hat.“ schlug meine Mutter munter vor.
Seufzend gab ich nach und schrieb Drake schnell eine SMS: „Meine Mum will dich kennen lernen. Hast du heute Abend vielleicht Zeit? Nur ein normales Essen – nichts Besonderes! Kannst auch Nein sagen, es ist sehr kurzfristig und die Idee meine Ma. ~ oGinny.“ Kaum hatte ich die SMS abgeschickt, bereute ich es schon und fragte mich, warum ich meine Mutter nicht einfach angelogen hatte und etwas gesagt hatte wie: „Samstags hat er immer Training.“ Oder „Er ist über das Wochenende mit seinen Eltern verreist.“
„Ach das wird schön!“ trällerte meine Mutter, während sie schon das Zimmer verließ und sich zurück in die Küche aufmachte. Wie konnte sie nur immer so positiv sein? Oh Gott wie sehr ich sie dafür und natürlich noch für vieles mehr, liebte. Meine Mutter und ich hatten kaum charakteristische Ähnlichkeiten miteinander, da kam ich viel eher nach meinem Vater, nur äußerlich konnte man uns unsere Verwandtschaft nachweisen. Wir beide hatten dasselbe hellblonde Haar, die gleiche Nase, das gleiche etwas rundliche Gesicht und dieselbe Augenform. Nur meine Augenfarbe, Lippen und sogar Augenbrauen hatte ich von meinem Vater geerbt. Auch wenn ich und meine Mutter uns äußerlich noch so ähnlich waren, war sie viel hübscher als ich es je sein würde. Ihre Augen waren geprägt von einem tiefen grün und strahlten jedes Mal heller auf, wenn sie lachte. Ihr Haar war glatt und gleichzeitig voluminös und ausgerechnet mein Bruder hatte die Freude gehabt, es erben zu können. Anders als ich hatte sie wunderschöne volle Lippen, einen überragenden Stoffwechsel, was man ihr deutlich ansehen konnte und sehr sorgfältige Augenbrauen, ohne dass sie jemals hatte eine Pinzette anlegen müssen. Ich gebe es zu, ich beneidete meine Mutter sehr um ihr Aussehen. Der Einzige positive Unterschied zwischen uns beiden war die Größe, ich war ausnahmsweise Mal größer als jemand anderes. Ehe ich mir weitere Gedanken machen konnte, vibrierte mein Handy und gab dabei seinen typischen Glockenturm Ton ab. Ich spürte wie meine Hände erstarrten und nur mit Mühe konnte ich sie dazu zwingen, auf die aufgeleuchtete Nachricht zu klicken.
DU LIEST GERADE
Pregnant with 17
Teen FictionEr war positiv. Zwei Monate später saß ich da, auf der Schultoilette und hielt einen positiven Schwangerschaftstest in meinen Händen. Ich spürte wie mir die Tränen über die Wangen liefen. Ungläubig fasste ich mir an meinen Bauch an und schluckte wie...