Wie kann nur ein einziger Kuss die Gefühle einer Person so sehr verändern? Sie so drastisch und unaufhaltsam wachsen lassen? Ich hätte nicht geglaubt, dass ein Kuss mit Drake sich so gut anfühlen würde – dass dieser Kuss genau das bewirken würde, dass er mich ihm nun vollkommen verfallen lassen würde. Ich wünschte ich könnte etwas anderes behaupten, denn eine Zukunft hatten wir nicht. Er hatte mir nur in dem Glauben geküsst, dass unter meiner Haustür ein Mistelzweig hing. Dabei hatte sich der Kuss so echt angefühlt, ich konnte mir nicht vorstellen, dass ein Kuss noch gefühlvoller sein konnte als dieser. Wie hätte er sich denn erst angefühlt, wenn die Gefühle von beiden Seiten ausgegangen wären? Egal wie viel Mühe ich mir gab, ich konnte und wollte es mir nicht vorstellen, schon dieser Kuss hatte mich umgehauen. Ohne zu zögern hatte ich ihn erwidert, aber was wenn er s gemerkt hatte? Natürlich hatte er das, doch würde er es ansprechen? Ich konnte nur hoffen, dass er das nicht würde. Ich könnte sagen, dass er mich in diesem Moment nur mitgerissen hat. Ob er mir das glauben würde, war eine andere Frage. Es war Montag, also musste ich mich endlich diesen und meinen anderen Problemen stellen. Schnell nahm ich mir noch einen Apfel und ging dabei in den Hausflur, bereits fertig angezogen, um mir meine Schuhe überzuziehen.
Langsam schweifte mein Blick an den ganzen Bildern entlang, die mein Vater damals hier angebracht hatte. Ein kleines Lächeln stahl sich auf mein Gesicht und ungewollt dachte ich dabei an ihn und diesen verhängnisvollen Tag, der sich schon bald zum 3 Mal jähren würde. Schnell verdrängte ich weitere Gedanken daran, schnappte meine Tasche und verließ in eiligen Schritten das Haus. Ich wusste ich konnte davor nicht wegrennen, doch trotzdem würde ich es immer wieder versuchen. Schnell setzte ich mich in mein Auto und war das erste Mal froh, dass ich alleine zur Schule fahren konnte, wo ich sonst eigentlich immer darauf bestand von Frankie abgeholt zu werden. Ich drehte die Musik voll auf und wollte grade aus der Einfahrt raus fahren, als plötzlich ein Auto hinter meinem Stehen blieb und es verhinderte. Verwirrt stieg ich aus und wollte anfangen den Fahrer zu beschimpfen, als ich merkte um wen es sich überhaupt handelte.
„Drake.“ Murmelte ich überrascht und sah ihn fragend an.
„Du hast mal erwähnt, dass du nicht gerne alleine zur Schule fährst und Frankie meinte dass sie dich heute nicht fährt, da wollte ich mich anbieten.“ Erklärte Drake sein unerwartetes Auftauchen mit einem Grinsen im Gesicht.
„Ich..-“ wollte ich anfangen, doch wusste nicht so Recht was ich sagen sollte. „Das war nicht nötig, du müsstest mich sonst auch noch nach Hause fahren.“ Nicht nur das ich ihm in diesem Moment aus dem Weg gehen wollte, noch viel mehr wollte ich ihm keine Unannehmlichkeiten bereiten.
„Komm schon, wie kommen sonst zu spät.“ Unterbrach Drake mich und setzte sich wieder hinters Steuer, in sein Auto.
Nachdenklich musterte ich meine Tasche, die auf dem Beifahrersitz in meinem Auto lag und danach Drakes Auto. Seufzend nahm ich sie und ging zum Wagen, obwohl ich wusste dass es eine sehr schlechte Idee war. Meine Gefühle für ihn waren bereits groß genug und immer wieder ließ ich mich auf Dinge ein, die dazu führten dass mein Herz fast vollständig explodierte und gleichzeitig von einer Flut aus Gefühlen überflutet zu werden drohte. Fast schon ängstlich setzte ich mich auf den Beifahrersitz und bemühte mich dabei, ihn nicht anzuschauen. Ich konnte seinen Blick förmlich auf mir liegen spüren, wie er langsam von oben nach unten glitt und mir keine Möglichkeit gab, mich zu verstecken. Ich konnte vor dieser Situation und seinem Blick nicht fliehen und das war wohlmöglich das schlimmste. Was wenn er mich durchschaute, wenn ihm genau in diesem Moment klar wurde, dass ich Gefühle für ihn hatte und das schon vor dem Kuss? Wenn ihm die ganzen Momente in der Bibliothek, im Kino, beim Fluss und in der Küche einfielen und diese zusammen den perfekten Schlüssel, für dieses Schlüsselloch – diese Antwort bildeten.
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Pregnant with 17
Teen FictionEr war positiv. Zwei Monate später saß ich da, auf der Schultoilette und hielt einen positiven Schwangerschaftstest in meinen Händen. Ich spürte wie mir die Tränen über die Wangen liefen. Ungläubig fasste ich mir an meinen Bauch an und schluckte wie...