Kapitel 20

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Nachdem der Film geendet hatte stand ich auf und ging nach Hause. Frankie hatte mir zwar angeboten zu bleiben oder mich nach Hause zu fahren, doch ich hatte immer noch zu viele Gedanken in meinem Kopf rum schwirren und wollte mir durch einen Spaziergang wieder einen klaren Kopf schaffen. Es dauerte fast eine halbe Stunde, da ich mich nicht sonderlich beeilte und mittlerweile war es bereits dunkel geworden. Schließlich beschleunigte ich meine Schritte, da nur wenige Laternen sich anschalteten und die Kälte sich allmählich durch meine dicke Jacke gefressen hatte und ich bereits jetzt anfing zu zittern. Meinen Blick starr auf den Asphalt gerichtet, bemerkte ich das fremde Auto auf der Auffahrt erst, als ich direkt daran vorbei lief. Verwundert blieb ich davor stehen und erkannte es schließlich, es war Drakes Auto. Grade wollte ich mich suchend nach ihm umschauen, als er schon vor mir auftauchte.

„Wo warst du die ganze Zeit?“ fragte er mich mit einer ernsten Stimme. Verwundert erwiderte ich seinen eindringlichen Blick und fragte mich, was er hier überhaupt tat.

„Was machst du hier?“ fragte ich ihn zurück und ignorierte seine Frage absichtlich.

„Ich habe dich in der Schule nicht mehr gesehen und später kam Frankie zu mir, weil du einfach verschwunden warst und da habe ich- also wir haben uns Sorgen gemacht.“ Ich ignorierte die kurze Unterbrechung im Satz und nickte dann nur. Ich hätte mir an seiner Stelle wahrscheinlich auch Sorgen gemacht, schließlich war ich ohne ein Wort abgehauen und normalerweise hätte es ihn bestimmt auch nicht interessiert, aber ich war mit seinem Kind schwanger und deswegen machte er sich Sorgen. Warum sollte er sich auch sonst um mich Sorgen machen?

„Ich war nach der Schule bei ihr.“ Antwortete ich schließlich und war dabei bemüht ihm nicht in die Augen zu sehen. Ich wusste, wenn ich ihn jetzt in die Augen sehen würde dann würde ich mich in ihnen verlieren, wie so oft schon und das fehlte mir grade noch. Aus dem Augenwinkel vernahm ich sein Nicken und zwang mich schließlich dazu ihn anzusehen. Irgendwie sah er müde aus, aber nicht auf die Art „Ich hatte zu wenig Schlaf“ sondern auf die seelische Art und Weise.

„Ist alles okay?“ fragte ich ihn unüberlegt und schon fiel mir wieder ein, dass ich sowieso vorgehabt hatte ihn diese Frage öfter zu stellen. Mittlerweile zitterte mein kompletter Körper und es hatte wieder angefangen zu schneien. Ich war mehr als froh darüber, dass die Weihnachtsferien am Mittwoch endlich beginnen würden. Irgendwie würde es diesmal komisch werden, schließlich war es mein letztes Weihnachten alleine.

„Woran denkst du?“ fragte Drake mich und ignorierte meine Frage, wie ich vorhin seine, einfach.

„An Weihnachten und daran, dass ich nächstes Jahr nicht mehr alleine bin.“ Antwortete ich, warum sollte ich es auch vor ihm verheimlichen? Bei ihm war es doch genauso, außerdem hatte sich etwas geändert – Ich vertraute ihm endlich.

„So habe ich das noch gar nicht gesehen.“ Nachdenklich sah er an mir vorbei auf die leere Straße. Jetzt hing er zur Abwechslung mal in seinen Gedanken fest.

„Ist mir auch grade erst klar geworden.“ Murmelte ich und fragte mich, ob er meine Worte überhaupt noch wahrnahm. Nach einigen Sekunden kam immer noch keine Antwort, weswegen ich ihn „wach rütteln“ wollte und dafür einige Schritte nach vorne trat. Beim letzten Schritt rutschte ich jedoch aus und hätte Drake mich nicht aufgefangen, wäre ich hingefallen und hätte ihn wahrscheinlich auch noch mitgezogen.

„Danke.“ Bedanke ich mich und war ziemlich erleichtert über diese Rettung, es war immer noch etwas anderes wenn man im 5 Schwangerschaftsmonat hinfiel, als wenn man es unter normalen Umstanden tat.

„Nichts zu danken.“ Antwortete er und erst jetzt wurde mir bewusst, wie Nahe wir uns wieder waren. Ich schluckte kaum merklich und hob langsam meinen Blick, der seinem begegnete. Noch immer lagen seine Hände auf meinen Armen und ich spürte die Wärme, die von ihm auf mich überging. Jetzt zitterte ich nicht mehr so stark, wobei mich die Kälte in diesem Moment sowieso nicht interessierte. Wir gebannt sah ich seine wunderschönen Augen und immer wieder glitten meine Gedanken zurück zum Kuss. Immer und immer wieder spielte sich diese Szene in meinem Kopf ab und sorgte dafür, dass es mir noch schwerer fiel meinen Blick von ihm zu nehmen.

Pregnant with 17Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt