07.08.2019 - Ginny
„Herzlichen Glückwunsch es ist ein Junge!" verkündete der Arzt, während er ein schreiendes Bündel hochhielt.
„Du hast es geschafft", sagte Drake strahlend und drückte dabei stolz er meine Hand, während sein Blick zu unserem Sohn glitt. Ich erwiderte sein Lächeln müde.
„Wir haben es geschafft", korrigierte ich ihn.
Nur wenige Minuten später drückte mir eine Schwester meinen neugeborenen Sohn in die Arme. Sie hatten die kurze Zeit genutzt um ihn durch zu checken und zu säubern.
„Willkommen auf dieser Welt Kayden Peter Parker", begrüßte ich ihn glücklich.21.01.2020 – Drake
„Warte was?", mit großen Augen drehte ich mich wieder zu ihr um, wobei mein Blick auf ihren flachen Bauch verharrte.
„Ich bin schwanger", wiederholte sie ihre vorherigen Worte nochmal. Erst jetzt bemerkte ich, dass ihre Lippe dabei bebte und sie angefangen hatte am ganzen Körper zu zittern. Erschrocken nahm ich sie sanft in den Arm.
„Aber das ist doch wunderbar! Wieso machst du dir solch große Sorgen?" versuchte ich sie zu beruhigen.
„Du bist nicht sauer? Ich meine Kayden ist doch erst ein halbes Jahr alt und-", fing sie besorgt an zu entgegnen, als ich ihre kurze Pause nutzte, um sie wieder zu unterbrechen.
„Natürlich bin ich nicht sauer! Das sind doch wunderbare Neuigkeiten! Der Altersunterschied zwischen Kayden und ihr wird minimal sein, wir hätten Kayden doch auch früher gehabt, wenn es möglich gewesen wäre", glücklich drückte ich sie fester an mich. „Ich kann nicht glauben, dass wir noch ein Kind bekommen"
„Wer hat denn gesagt, dass es ein Mädchen wird?" entgegnete Ginny. „Vielleicht bekommen wir noch einen Jungen".
Ich spürte wie sie sich langsam in meinen Armen entspannte.
„Ich und selbst wenn es ein Junge wird, dann bekommen wir eben noch ein Kind. Wir wissen ja, wie es funktioniert", neckte ich sie mit einem unbekümmerten Lächeln.
„Ich bin doch kein Brutkasten!" wiedersprach sie. Kurz auflachend boxte sie mir spielerisch in den Arm.
„Wer weiß, vielleicht sind es auch Zwillinge", bevor sie noch ein Wort sagen konnte, küsste ich sie.
21.07.2020 – Drake
„Wir sind furchtbare Eltern", sagte Ginny, während sie unsere gerade mal zwei Tage alte Tochter im Arm wiegte. „Wir haben immer noch keinen Namen für sie und dabei hatten wir fast neun Monate Zeit dafür!"
„Mach dir keinen Kopf, ich habe den perfekten Namen", erwiderte ich selbstsicher, während ich die kleine Hand unserer Tochter in die Hand nahm. „Loki – der Name ist mir erst vorhin in den Sinn gekommen. Ich finde, dass er ihr gerecht wird, falls ein Name das überhaupt kann".
„Loki?" verwundert sah Ginny von unserer Tochter zu mir und wieder zurück. „Loki Francesca Parker also?"
Ich nickte.
„Wie bist du auf den Namen gekommen?" fragte sie mich neugierig.
„Als du gestern eingeschlafen bist, ist die alte Version des Films Thor gelaufen und-"
„Warte mal...", unterbrach sie mich. „Du willst unsere Tochter nach einem Bösewicht benennen?"
„Nein! Als ich den Namen gehört habe, hat er mir sofort gefallen. Ich finde ihn interessant" erklärte ich schnell.
„Er gefällt mir auch", sagte sie mit einem Lächeln. „Na da wollen wir mal", schmunzelnd reichte sie mir Loki.
„Willkommen auf der Welt Loki Francesca Parker", begrüßte ich unsere Tochter endlich offiziell mit ihren Namen.30.04.2067 - Ginny
Ich wusste sofort, dass etwas nicht stimmte. Ich spürte wie die ganze Atmosphäre sich um herum verändert hatte, ich konnte nur nicht erklären was und wieso.
Seufzend versuchte ich jeglichen Gedanken daran zu verdrängen und mich stattdessen auf etwas Anderes zu fokussieren.
Also ging ich ein letztes Mal den endgültigen Entwurf meines neuen Buches durch und schickte ihn schließlich an meine Agentin ab, danach machte ich mich daran das Haus aufzuräumen, wobei ich auf eine Kiste in unserer Abstellkammer stieß. Ungläubig nahm ich sie die Hände und eilte eilig ins Wohnzimmer.
„Drake!" rief ich durch die offene Tür zum Garten raus, bevor ich meine Aufmerksamkeit wieder vollkommen dem Karton vor mir widmete.
„Was ist denn?" drang Drakes sich nähernde Stimme aus dem Garten.
„Ich habe die Kiste gefunden!" antwortete ich rasch und machte mich ungeduldig daran den Karton zu öffnen. Als erstes traf mich der Staub, der sich auf und an den Seiten des Pappkartons angesammelt hatte, so dass ich erstmal in ein Husten verfiel.
„Ist alles okay?" fragte Drake mich, als er das Haus betrat und mein Husten vernahm. Besorgt lehnte er sich zu mir herunter und klopfte mir leicht auf den Rücken.
„Alles gut, dass war nur wegen dem Staub", beruhigte ich ihn lächelnd, wobei ich meinen Blick über ihn gleiten ließ. Er sah nach wie vor unglaublich gut aus, die Jahre hatten dies nicht geändert. Mit 68 Jahren war Drake nach Möglichkeit immer noch fit geblieben, natürlich hatte er sich von seinem Sixpack schon vor einigen Jahren verabschiedet, aber dennoch war er noch erstaunlich gut in Form. Seine Haare waren zwar grau geworden, aber dafür noch in ihrer vollen Pracht auf seinem Kopf vorhanden, was man bei seinen gleichaltrigen Freunden nicht wirklich behaupten konnte. Er hatte nach wie vor seinen stolzen Gang drauf und zeigte keine Spur von Rückenproblemen, welche Basketballern später oft nachgesagt wurden.
„Na gefällt dir der Anblick?", riss Drake mich neckend aus den Gedanken.
„Muss er ja, ich glaube mit 67 finde ich keinen besseren mehr", neckte ich ihn zurück. Wobei ich ehrlich zu geben musste, dass ich mich für mein Alter ebenfalls gut gehalten hatte. Meine Haare waren wie Drakes ebenfalls grau, aber dafür auch noch kein bisschen ausgefallen und körperlich ging es mir ebenfalls fantastisch. Natürlich nicht mehr so gut, wie noch vor einigen Jahren, aber nichts desto trotz.
„Ich glaube nicht, dass es da jemanden gibt, der einen besseren Anblick abgeben würde als ich", widersprach er mir nur grinsend. Lässig setzte er sich zu mir auf den Boden und warf einen Blick auf den Karton. „Ist das wirklich der Karton?"
Ich nickte. „Er war die ganze Zeit über in der Abstellkammer, dabei dachte ich, dass wir ihn auf den Dachboden oder in den Keller gepackt hätten"
„Immerhin haben wir ihn irgendwann noch gefunden", schmunzelte er. Vorsichtig nahm er das erste Fotoalbum aus dem Karton heraus, wobei ich schmunzeln musste, als ich die glitzernde Aufschrift auf dem Karton wiedererkannte. Mit großen Buchstaben stand auf dem einfachen blauen Verband: „Lucas Tobias Parker".
Lächelnd kauerte ich mich näher an Drake und betrachtete mit ihm zusammen die ersten Seiten. „Wie klein er da noch war", murmelte ich, als mein Blick auf ein Bild von Lucas fiel, auf welchem er nicht älter als 6 Monate gewesen sein konnte.
„Und wir jung", ergänzte Drake.
Stumm sahen wir uns das Album zu Ende an, bevor wir zum nächsten griffen, in welchem sich sämtliche unserer Hochzeitsbilder befanden.
„Ich wünschte wir könnten diesen Tag noch einmal durchleben", sagte Drake plötzlich, als wir auch dieses Album fast zu Ende angeschaut hatten. „Es war einer der schönsten Tage in meinem Leben", fügte er leise hinzu.
„Einer der schönsten Tage in unserem Leben", korrigierte ich ihn sanft. „Ich dachte erst, dass alles schieflaufen würde, der Tag fing so chaotisch an"
„Das wäre mir, um ehrlich zu sein, egal gewesen. Für mich zählte nur, dass wir es vor den Alter schaffen und du Ja sagst", gab er zu.
„Ich liebe dich", ohne zu zögern küsste ich ihn. „Ich bin so froh, dass ich damals auf deine Party gegangen bin und mich hoffnungslos betrunken habe"
„Ich auch", sagte er, während er meinen Kuss erwiderte. Ich spürte worauf das ganze hinauslief, weswegen ich mich langsam von ihm löste und ihn unschuldig wegdrückte.
„Später", erklärte ich nur und nahm ein weiteres Album aus dem Karton heraus. In diesem fand ich eines unser letzten Familienbilder, es war zwei Jahre nach Lucas High School Abschluss geschossen worden. Lucas war auf dem Bild 20, Kayden 17 und Loki 16 Jahre alt. Alle drei strahlten zusammen mit uns in die Kamera. Man erkannte sofort, dass es sich bei den drei um Geschwister handelte, wenn nicht an ihrer Ähnlichkeit, dann an ihrer Haltung. Lucas und Kayden kamen beide nach Drake, Lucas hatte von mir nur das blonde Haar und Kayden nur die Augen geerbt. Dafür kam Loki ziemlich nach mir, sie hatte von Drake nur die Augen und Lippen.
Während Drake und ich uns auf ein Gartensofa gesetzt hatten, haben die drei sich hinter uns aufgestellt und sich gegenseitig die Arme um die Schulter gelegt, Loki stand zwischen Lucas und Kayden in der Mitte.
„Abigail hat mir damals geschrieben, dass sie mit am meisten bereut, dass sie sich nicht hat von dir schwängern lassen", erinnerte ich mich grinsend.
„Abigail hatte dir geschrieben?", fragte er mich ungläubig. „Du hast mir nie was davon erzählt"
„Wirklich nicht?" verwundert sah ich ihn an. „Ich glaube das war kurz vor unser Hochzeit. Sie wollte sich bei mir entschuldigen und mir sagen was für ein Glückspilz ich doch bin, als ob ich das nicht bereits gewusst hatte"
„Ach so", man merkte ihm seine Unbehaglichkeit deutlich an. „Hat sie dir danach nochmal geschrieben gehabt?"
„Nein, ich glaube nur noch einmal zu Kaydens Geburt", versuchte ich mich wieder zu erinnern.
„Ich kann immer noch nicht ganz glauben, dass ich damals mit ihr zusammen gewesen bin. Sie hätte das zwischen uns fast zerstört", reuevoll fuhr er sich durchs Haar.
„Hey! Du hast nur mit mir geschlafen, weil du dich zuvor mit ihr gestritten hattest. Wärt ihr nicht zusammen gewesen, hätte es diesen Streit nie gegeben und unsere Kinder genauso wenig", widersprach ich ihm sofort.
„Ich glaube nicht an Zufälle", entgegnete Drake nur. „Das zwischen uns war Schicksal" sagte er ernst.
Ich wusste nicht so Recht, was ich darauf entgegnen sollte, weswegen ich nur lächelte und mit ihm zusammen die restlichen Alben durchging. Wir fanden viele alte Bilder wieder, darunter auch ein paar von unseren Enkeln. Neben drei Kindern, waren wir mit vier Enkeln und vier Enkellinnen gesegnet worden.
Irgendwann hatten wir den ganzen Karton schließlich durchgesehen und Drake verschwand wieder in den Garten. Kaum war er weg, verspürte ich wieder das Gefühl von vorhin. Ich konnte immer noch nicht klar deuten, woher es kam, aber beschloss es einfach weiter zu ignorieren.
Schließlich entschloss ich mich dazu meine Kinder anzurufen, wobei ich jedes Mal den Drang dazu verspürte ihnen zu sagen, wie sehr ich sie doch liebte.
Als ich und Drake abends im Bett lagen, war das Gefühl glücklicherweise in den Hintergrund meiner Gedanken gerückt.
„Weißt du was?" fragte ich Drake mit einem Lächeln.
„Nein, was denn?" fragte Drake mich mit dem gleichen Lächeln auf seinen Lippen zurück.
„Ich liebe dich Drake Parker"
„Ich liebe dich Ginevra Parker"
Das waren meine letzten Worte an Drake, denn nachdem ich meine Augen geschlossen hatte, sollte ich sie nie wieder mehr öffnen.
DU LIEST GERADE
Pregnant with 17
Teen FictionEr war positiv. Zwei Monate später saß ich da, auf der Schultoilette und hielt einen positiven Schwangerschaftstest in meinen Händen. Ich spürte wie mir die Tränen über die Wangen liefen. Ungläubig fasste ich mir an meinen Bauch an und schluckte wie...