Kapitel 4

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Ich schluckte und senkte sofort meinen Blick.

"Was machst du auf der Mädchentoilette?" fragte ich tonlos zurück.

Langsam kam er zu mir herüber und beobachtete mich dabei genau.

"Du bist das Mädchen von meiner Party oder?" fragte er.

Ich nickte und schaute ihn endlich an.

"Bist du schwanger?"

Ich riss mich zusammen und antwortete endlich.

"Ja." sagte ich schnell, bevor mich mein Mut verließ.

Ich zwang mich dazu, ihn weiter an zu sehen und sah wie verschiedene Emotionen sich auf seinem Gesicht abspielten: Schock, Wut, Verzweiflung, Ungläubigkeit und Verschämtheit.

"Bin ich der Vater?"

War das jetzt wirklich ernst gemeint? Würde ich ausgerechnet ihm dann von meiner Schwangerschaft erzählen? Sah ich aus wie eine Schlampe?

"Von wem denn sonst?!" blitzte ich ihn an.

"Warte - warst du etwa noch Jungfrau?" fragte er mich jetzt geschockt und zu gleich beschämt.

"Ich war es."

"Es tut mir leid." sagte er zu meiner und scheinbar auch zu seiner eigenen Überraschung.

"Wir sind beide nicht grade unschuldig." murmelte ich nur und bemerkte wie genau dieser Begriff es ausdrückte.

"Wie weit bist du schon?" fragte er vorsichtig und fixierte dabei meinen Bauch, der genauso flach war wie vorher auch.

"Ich weiß es nicht." antwortete ich ehrlich.

"Du warst noch nicht beim Arzt?" fragte er verblüfft.

Ich schüttelte langsam den Kopf.

"Woher wusstest du es?" fragte ich ihn schließlich.

Überrascht guckte er mich an.

"Wir haben nicht verhütet und als du dann vorhin plötzlich auf die Toilette gestürmt bist und dich dann übergeben hast..." mitten im Satz brach er ab, der Rest war klar.

"Ich wollte es dir noch sagen." sagte ich.

"Wer weiß Bescheid?"

"Du, ich und Frankie."

"Frankie?"

"Franscesca - meine beste Freundin."

Es entstand eine Pause.

"Ich werde es versuchen aber niemand darf was davon erfahren." sagte Drake schließlich.

"Mein Bauch wird nicht ewig flach bleiben." antwortete ich nur.

"Niemand weiß das es mein Kind ist." sagte Drake vorsichtig.

Ach, darauf wollte er also hinaus. Ich sollte als eine Schlampe da stehen und er nur der stille Teilhaber sein - super.

"Ich kann auf deine Hilfe verzichten!" fuhr ich ihn an und stürmte raus.

---
Zitternd saß ich auf meinem Bett und dachte nach, mein Baby würde ohne Vater aufwachsen. Wie sollte ich Vater und Mutter zu gleich sein? Ich schluckte meine Tränen herunter und versuchte stark zu sein; für mein Baby. Vorsichtig legte ich die Hand auf meinen Bauch und versuchte mir das winzige Wesen da drinnen vor zustellen. Wahrscheinlich hatte es bereits einen Herzschlag. Einen Herzschlag!

Ich lächelte leicht. "Wir brauchen deinen Daddy nicht, hast du verstanden? Mommy kriegt das schon hin, du darfst dir keine Sorgen machen, verstanden?" redete ich zu meinem Baby - meinem kleinen Jungen oder Mädchen.

"Ginny? Bist du schon zu Hause?" hörte ich plötzlich die Stimme meiner Mutter.

Erschrocken löste ich die Hand von meinem Bauch und sprang auf.

"Ja!" rief ich und sprintete bereits nach unten.

"Warum bist du schon zu Hause?" fragte meine Mutter mich besorgt.

"Mir ging es nicht so gut und ich hab die letzten paar Stunden geschwänzt." antwortete ich wahrheitsgemäß, meine Mutter würde erkennen wenn ich lüge.

"Was war denn los?" fragte sie jetzt umso besorgter.

"Mir war schlecht."

"Schatz wir sollten langsam zum Arzt gehen. Ich mach mir Sorgen." antwortete meine Mum, jetzt noch viel besorgter als davor.

"Ich weiß es schon, Mum." antwortete ich vorsichtig.

"Warst du beim Arzt?" fragte sie mich verblüfft, aber immer noch besorgt.

"Nein."

"Dann sollten wir lieber-" fing sie an.

"Mum ich bin schwanger." platzte es mir heraus.

Stille.

"Was hast du grade gesagt?" fragt sie mich ungläubig mit weit aufgerissenen Augen.

"Es tut mir so leid." murmelte ich nur. Im nächsten Moment sah ich die Enttäuschung in ihren Augen.

"Wie konnte das passieren Ginny? Ich dachte du wolltest erstmal keinen Freund."

"Ich hab auch keinen Freund."

"Und wer ist dann der Vater?" fragt sie mich, jetzt nur noch entsetzt.

"Ich hab zu viel getrunken und habe dabei nicht nachgedacht. Ich wollte nur einmal Spaß haben und bin dabei vollkommen außer Kontrolle geraten. Es tut mir so leid." antwortete ich, statt auf die Frage einzugehen.

"Wie lange weißt du es schon?"

"Fast 1 Monat."

"Wieso hast du es mir nicht bereits gesagt?"

"Ich war noch nicht bereit, Frankie weiß es nur weil sie mich mit dem Schwangerschaftstest erwischt hat."

"Warst du schon bei einem Arzt?"

"Nein."

"Du hättest es mir früher sagen sollen." murmelte meine Mum und setzte sich langsam. "Hast du vor es zu behalten?"

Ich nickte.

"Ich werde dir helfen, soweit ich kann. Aber du musst von jetzt an ehrlich zu mir sein." sagte meine Mutter schließlich.

Ich nickte erleichtert und konnte die Tränen nicht länger zurück halten.

"Danke Mum." murmelte ich, während mir die Tränen über die Wangen liefen.

"Nichts zu danken, Süße." sagte sie, mit einem Lächeln in ihrem hübschen Gesicht und nahm mich dabei in den Arm.

"Wie sage ich es Nathan?"

"Er ist dein Bruder, er wird dich unterstützen."

"Ich wollte euch niemals enttäuschen." sagte ich wider weinend.

"Jeder macht mal Fehler." murmelte meine Mum.

Pregnant with 17Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt