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Pures Silber❞

"LEUTE", RIEF BIANCA und kämpfte sich durch den Papiersumpf, "Leute, ich hab's! Seht euch den Wasserfall nochmal genauer an

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"LEUTE", RIEF BIANCA und kämpfte sich durch den Papiersumpf, "Leute, ich hab's! Seht euch den Wasserfall nochmal genauer an. Seht euch um. Die Bücher!" Sie sammelte einige Werke auf und deutete abwechselnd auf sie und auf den bunten Fluss.

"Was meinst du jetzt auf einmal? Was soll mit den Büchern sein?", fragte Finley mit einem Stirnrunzeln und blieb stehen. Die Wellen schoben ihn in winzigen Bewegungen vom Wasserfall weg, sodass er ins Wanken geriet. Er drehte sich mühevoll zu Bianca, auch wenn es ihm kaum gelingen wollte. In seiner Miene ließ sich ablesen, dass er nicht nur den Riss verfluchte, sondern auch die Vielzahl an Lektüren. Der übermäßige Lesestoff schien ihn einzuzwängen.

"Die Bücher", Bianca zeigte in den Nebel hinauf, "kommen von dort oben. Das hier ist kein Wasserfall aus Wassermolekülen, sondern einer aus Büchern. Es fallen Bücher vom Himmel!" Ein Lächeln zupfte an ihren Mundwinkeln und sie ließ es passieren. Sie ließ den Strom aus Hoffnung durch ihren Körper jagen.

"Moment mal. Wo Bücher sind, da ist auch eine Bibliothek nicht weit!", rief Liz aus der Weite. Da sie unmittelbar vor dem Wasserfall stand, verschmolz das Rauschen mit ihren Worten, doch sie schwamm sogleich zurück zu Bianca, die sich auf halben Weg zu ihr befand. Der Gedanke musste ihr Flügel verleiht haben, denn wenige Augenblicke später erreichten sie einander.

"Richtig, Liz. Genau so ist es." Bianca nickte ihr zu, während sie sich krümmte und nach Luft schnappte. Die Bücher gingen ihr inzwischen bis zur Hüfte. Sie erschwerten es, den bunten See zu durchqueren.

"Und wie ist das jetzt mit deinem Bauchgefühl? Sagt es dir denn auch, ob das stimmt?", wollte Finley wissen, als er sie eingeholt hatte. "Ist schon ein bisschen komisch, dass es sowas wie einen Wasserfall aus Büchern geben soll. Wenn ich du wäre, würde mein Bauch ganz sicher rebellieren."

Bianca sah ihn aufmunternd an, doch vor ihrem inneren Auge spielte sich die Szene von der Bibliothek und dem Riss ab. Ein Schauder lief ihren Rücken hinab, als sie an den Moment dachte, in dem es passiert war. Die Welt stand still, als das grässliche Geräusch des Reißens durch den Raum hallte. Daraufhin geriet alles aus den Fugen. Ein Spalt im Boden. Auseinanderbrechende Regale. In die Tiefe stürzende Bücher.

"Mein Bauchgefühl gibt uns ein kräftiges 'Ja'. Genauso wie meine Erinnerung an die Bibliothek. Da sind Bücher in eine Schlucht gefallen, weil es so eine Art Sturm gab. Wir vier sind übrigens auch hineingestürzt", erklärte Bianca und hob ihre Augenbrauen bei den letzten Worten.

"Soll das heißen", grübelte Liz und legte ihren Kopf in den Nacken, "soll das heißen dort oben ist sie? Die Bibliothek ist dort oben?"

Biancas vor Freude strahlendes Gesicht erstarrte, als ein Donner durch die Welt hallte, der so laut, so nah war, dass er sich in ihren Schädel brannte. Sie konnte ein ängstliches Ducken nur schwer unterdrücken. Das Lächeln in Liz' Miene war wie wegeblasen und auch Finley versteifte sich. Trotzdem steckte in ihnen ein Funke Hoffnung. Er stärkte deren Rücken und ließ sie aufrechter stehen.

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