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❝Der Schrei des Risses❞

"SCHNELL HINTERHER!", rief Bianca und alles in ihr bebte vor Anspannung

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"SCHNELL HINTERHER!", rief Bianca und alles in ihr bebte vor Anspannung. "Er darf uns nicht entkommen." Ohne sich Dark-Sam zuzuwenden, rannte sie los. Der Riss verschloss sich fast so schnell wie ein Blitz, der nach dem Einschlag im Himmel verschwand. Er flüchtete dorthin, wo er hergekommen war. Tief in die unendliche Weite des Nichts krabbelte er, um einen Brotkrumen nach dem anderen einzusammeln, den er in Form einer feinen Linie hinterlassen hatte.

"Wird der Riss bis in die Ewigkeit so weitermachen? Müssen wir ihn für immer verfolgen, damit er es nicht mehr kann?", fragte eine zarte Stimme und Bianca musste ihren Kopf näher zu Dark-Sam neigen, damit er laut genug war und ihr Atem ihn nicht mehr übertönte. Von ihm ging kein Widerstand mehr aus, sodass sie ihr Tempo bis ins Unermessliche steigern konnte, wenn sie wollte.

"Nein. Irgendwo dort im Himmel wird ein Krater auftauchen und dort wird er hindurchspringen, da bin ich mir sicher. Genau dort muss die Bibliothek liegen. Er darf uns auf keinen Fall abhängen. Komm, schneller!", feuerte Bianca ihn an, doch es war gar nicht notwendig. Sie legte einen Zahn zu und er tat es ihr gleich.

Der Riss flitzte mit einer Geschwindigkeit davon, die sie nie für möglich gehalten hätte. Ob ihn die Angst schneller werden ließ? Das sähe ihr ähnlich. Er erinnerte sie an den Reißverschluss ihres Kleides. Die Spuren vor ihr rückten in die Ferne, doch die schwarze Farbe inmitten all dem Weiß war ein klarer Nachteil für ihn. Er konnte wegrennen, doch verstecken konnte er sich nicht.

Ein Knistern erregte ihre Aufmerksamkeit und sie hob den Blick, ohne das Tempo zu drosseln. Eine Öffnung im Himmel wuchs zu einem Krater heran, über dem leere Regale und schummriges Licht zu sehen waren. Das Bild stellte den Gegenpol zum reflektierenden Weißton dar. Es gab ihr Hoffnung, dass sie endlich den richtigen Weg gefunden hatte, doch ihr Lächeln wurde mit einem mal weggeblasen. Der Riss hielt inne und für einen Moment dachte sie, gleich würden sie ihn einholen. Doch dann zog er sich zusammen wie eine Sprungfeder und katapultierte sich in den Himmel. Die Schlange flog wie ein Pfeil durch die Luft und schlüpfte durch die Öffnung.

"So ein Mist", rief Bianca dem Riss nach und blieb unter dem Krater stehen, "dass er auch immer solche Tricks auf Lager hat ist ja wirklich alles andere als fair." Sie beruhigte ihre Atmung und schloss kurz ihre Augen, bevor sie sich Dark-Sam zuwandte und sie beinahe der Schlag traf.

"Sam? Sam? Wo bist du?", fragte sie voller Verzweiflung. Sie sah ihn nicht. Sie fühlte seine bleiche Hand zwischen den Fingern, aber sie schien unsichtbar zu sein. Mit dem anderen Arm griff sie in die Luft, ohne einen Halt zu finden. Sie blinzelte mehrmals, doch es brachte nichts.

"Beruhig dich. Ich bin noch hier. Solange du an mich denkst, bin ich hier. Nur meine Form kann es nicht mehr sein", ertönte seine leise Stimme. Sie musste ihren Atem anhalten, um ihn zu hören.

"Mein Gott, ich dachte schon du wärst weg", sagte sie mit einem Stirnrunzeln und ihr Blick wusste nicht so recht, wo er hängenbleiben sollte. "Ich brauche deine Hilfe! Wie schaffe ich es dort hinaufzukommen?"

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