Saite 7

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╝ Saite 7 ╔
❝Auf der anderen Seite❞

"NEIN", KREISCHTE BIANCA und ließ jeden verkrampften Muskel los, um sich nach vorne zu stürzen

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"NEIN", KREISCHTE BIANCA und ließ jeden verkrampften Muskel los, um sich nach vorne zu stürzen. Ihre Arme lösten sich vom sicheren Griff und begaben sich in die gefährliche Schwerelosigkeit. Durch die Girlande ging eine Welle, die ihren Körper weiter in die Höhe hob. Ihre Augen fixierten die Feder als wäre sie das kostbarste Gut der Welt. Mit den Händen schnappte sie nach dem Gegenstand. Wieder und wieder.

Weit verfehlt. Bianca sah der Feder hilflos dabei zu, wie sie ins bodenlose Nichts hinabsegelte. Sie breitete ihre Flügel aus und flatterte ihrer Pflicht davon. Ihrer Pflicht, Bianca aus dem Nichts zu retten. Alles in ihrem Kopf drehte sich, als sie dem Schicksal der Schreibfeder zu folgen drohte. Ihren Beinen entglitt der letzte Halt, der sie vor dem Abstürz bewahrte. Das Seil zwischen ihren Knien rutschte weg und sie drohte, zur Seite zu kippen. Im letzten Moment bekamen ihre Finger einen dünnen Faden zu fassen, der aus der Girlandenbahn heraushing.

Bianca hakte sich mit ihrem letzten bisschen Hoffnung in den dürren Fetzen hinein. Ihre Arme zitterten unter ihrem Körpergewicht. Ihre Brust brannte vor Schmerz. Sie konnte nicht Atmen. Mit jedem Moment beschleunigte sich ihr Pulsschlag. Wie ferngesteuert glitt ihr Blick nach unten zum Riss. Die Schlange verließ gerade ihren Streifen. Sie spannte die Bänder wie Saiten, bis sie unter ihrem Willen nachgaben. Gleichzeitig sprang sie auf die nächste Girlande zu.

Erneut wurde der Streifen, an dem Biancas Leben hing, von der Wucht des Risses durchbebt. Ihre Hände krallten sich fest, um den letzten Halt nicht zu verlieren, während sie ihre Augen fest aufeinanderpresste. Der Verlust ihrer Schreibfeder bohrte sich tief in ihre Brust und ließ das Atmen noch schwerer werden. Tränen rannen ihr Gesicht hinab. Der Unglaube durchrüttelte sie. Brüllte sie an, dass es noch nicht vorbei sein konnte.

Die Girlande hörte auf zu vibrieren und Bianca zog die Nase hoch. Sie tastete sich zitternd am Faden entlang, bis eine ihrer tauben Hände ein dickeres Seil ertastete, das zur Girlande gehörte und nicht beschädigt war. Sie biss die Zähne zusammen und zog sich daran hoch. Ihr Blick fiel auf das blutrote Zickzack in der Webfläche. Sie kniete sich vor das Werk und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.

Biancas Blick glitt über den Rand der Girlande. Der Riss durchquerte zielsicher seinen Streifen. Er war so nah, dass er sie mit dem nächsten Sprung problemlos erreichen würde. Nicht nur das. Mit der anstehenden Wucht würde sie es nicht mehr schaffen, auf der Girlande zu bleiben. Sie würde über Bord geworfen werden und in den Abgrund stürzen. Die Erkenntnis erschütterte sie tief. Es brachte sie zum Schwitzen. Ließ sie wild fiebern.

Ihr Kopf drehte sich hin und her. Einmal zum Riss, der mit aller Kraft nach vorne rückte, um zum Rand der Girlande zu gelangen. Einmal zu ihrem misslungenen Versuch, ein Türchen zu malen. Das Herz würde ihr aus der Brust springen, wenn sie nicht gleich etwas unternahm. Sie beugte sich nach vorne und stützte sich mit den Händen links und rechts an den Rändern des Streifens ab.

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