twenty seven.

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Taehyung

Nach langer Zeit bin ich mal wieder im Café bei meinem Bruder und helfe hier aus. Irgendwie habe ich das in den letzten Wochen nämlich ein bisschen vernachlässigt, aber Jin meint immer, ich soll mich hauptsächlich auf die Schule konzentrieren und wenn ich mal ein paar Wochen nicht kann, ist das eben so.

Nur leider lag das in letzter Zeit überhaupt nicht an der Schule, sondern viel mehr an dem Jungen, der mir irgendwie den Kopf verdreht hat.

Ich frage mich immer noch, wie Jungkook mir so etwas antun konnte. In meinen Augen macht er sich damit nicht nur über mich und die Unsicherheit gegenüber meiner Sexualität lustig, es ist respektlos und unverantwortlich von ihm, dass er mir nicht direkt von Anfang an erzählt hat, dass er weiß, dass ich es bin.

Ich war ehrlich zu ihm, habe ihm von meinen Gefühlen berichtet und mich ihn anvertraut und er... zieht dann so eine Scheiße ab?

Und dennoch kann ich es nicht verhindern, dass ein kleiner Teil in meinem Inneren sich wünscht, dass das Ganze anders ausgegangen wäre.

„Hey Taehyungie, lang nicht gesehen.", begrüßt mich Rosé an der Theke. Ich lächle ihr kurz zu, bevor ich in den abgetrennten Mitarbeiter-Raum gehe und mich dort für die Schicht umziehe.

„Hey, geht's dir nicht gut?", ertönt hinter mir plötzlich eine Stimme. Rosé.

„Uhm, nein, ja, keine Ahnung. Geht schon, denke ich.", murmle ich überfordert und ziehe mir meinen Hoodie über den Kopf und binde mir die Schürze um die Taille.

„Ähm willst du vielleicht darüber reden oder so?" Rosé sieht mich ein bisschen mitleidig an.

Nicht wissend, ob ich jetzt zusagen oder ablehnen soll, zucke ich einfach nur mit den Schultern.

„Also, wenn du magst, kann ich auch versuchen, dich irgendwie abzulenken oder so.", ihre Augen funkeln kurz, dann wendet sie beschämt und mit rosa Wangen den Kopf von mir ab und inspiziert gründlich die Kleiderhaken.

Rosé ist hübsch. Und sie ist keinesfalls dumm. Und sie ist ein Mädchen. Vielleicht bin ich ja doch nicht schwul und das mit Kookie liegt alles nur an meinen pubertierenden Hormonen...

Ich sollte dem auf jeden Fall eine Chance geben, denn eventuell merke ich durch Rosé ja, dass ich gar nicht auf Jungen stehe, sondern dass es nur Jungkook ist, der mir so den Kopf verdreht. Und dann muss ich mich nur noch entverlieben.

„Warum nicht?", grinse ich also nur und ziehe einen Mundwinkel leicht nach oben, weshalb Rosé vor mir erleichternd ausatmet.

„Okay, ich freu mich. Komm nach Ladenschluss einfach mit zu mir, in Ordnung? Ich werde sehen, was ich für dich machen kann.", zwinkert sie mir zu, ehe sie aus dem Mitarbeiterraum verschwindet und sich wieder hinter die Theke stellt.

UNKNOWN NUMBER; VKWo Geschichten leben. Entdecke jetzt