twenty three.

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Taehyung

Es ist Donnerstag. Vor ein paar Tagen hat Jungkook mir geraten, einfach auf Kookie zuzugehen und ihn nochmal zu küssen.

Und heute habe ich mir vorgenommen, es durchzuziehen.
Was habe ich denn auch zu verlieren? Kookie sitzt ja eh nicht mehr bei uns und ich will ja nur schauen, ob ich auch wirklich Gefühle für ihn habe.

Zumindest rede ich mir das ein. In Wahrheit weiß ich nämlich schon seit dem ersten Kuss bei der Party, dass Kookie für mich weitaus mehr als ein Freund ist. Ich würde nicht unbedingt sagen, dass ich jetzt schon von Liebe sprechen kann, aber das Interesse ist auf jeden Fall da und als seine Lippen auf meinen gelegen haben... es war so... magisch.

Jimin sitzt neben mir auf unseren üblichen Stammplätzen in der Cafeteria, während ich seit zehn Minuten wie verbissen zu Kookie und seinen Freunden rüber schaue.

„Tae, du bist creepy." Abrupt wende ich beschämt meinen Blick von dem Braunhaarigen ab.
„Sorry, aber es sieht aus, als würdest du planen, ihn umzubringen oder so.", schaut Jimin mich entschuldigend an.

„Verzeih mir, Chim, aber ich muss das jetzt tun." Mit einem Mal packe ich meine Sachen zusammen, fixiere Kookie, ich werde ihn jetzt fragen. Und danach werde ich mit ihm reden. Und dann werde ich ihn küssen. Und hoffentlich, hoffentlich stößt er mich nicht von sich.

„Tae! Stop! Du kannst ihn nicht umbringen, Tae! Hey! Du hast nicht mal ein Alibi oder so was-", höre ich Jimin noch hinter mir herrufen, da durch quere ich auch schon die Mensa.

Zwei Meter vor Kookies Tisch angekommen atme ich tief durch. Er sieht so hübsch aus. Kookie sitzt schräg mit dem Rücken zu mir. Ich kann seinen Oberkörper sehen, der von einem dunklen Hoodie bedeckt wird und seine Haare, die in ein paar Wellen auf seinem Kopf liegen. Immer wieder verändert sich seine Haltung, er krümmt seinen Rücken wenn er in lautem Gelächter ausbricht oder klopft sich wild auf die Oberschenkel. Süß.

„Ähm.", räuspere ich mich einmal, ehe ich Kookie leicht auf die Schulter tippe.

Augenblicklich dreht er sich zu mir herum, seine Augen werden groß, er schluckt merkbar, ehe er sich dann kurz von seinen Freunden verabschiedet und sagt, dass er gleich wieder kommt.

Okay....? Ich hätte nicht gedacht, dass es so einfach wird.

„Können wir kurz reden?", frage ich ihn vorsichtig, blicke auf meine Schuhe und spiele ungeduldig mit den Bändern meines Rucksacks.

„Klar, was gi- ich meine, hier?"
Verdattert schaue ich zu dem Braunhaarigen. Sollte er nicht eigentlich sauer auf mich sein? Und mich schlagen oder mich beschimpfen oder irgendwas machen, aber auf keinen Fall so unfassbar nett und zuvorkommend sein, obwohl ich ihn bei der Party hab stehen lassen und mich danach fast zwei Wochen nicht gemeldet habe?

„Ähm, nein, nicht hier. Sind zu viele Leute.", murmle ich bloß, greife danach ohne nachzudenken nach seiner Hand und ziehe ihn aus der überfüllten Cafeteria rüber zu dem Jungenklo.

Ich überprüfe einmal, ob auch niemand hier ist und schaue in jede Kabine rein, während Kookie sich lässig und mit verschränkten Armen an eines der Waschbecken lehnt.

„Also... worüber wolltest du mit mir reden?"

UNKNOWN NUMBER; VKWo Geschichten leben. Entdecke jetzt