UNKNOWN NUMBER; VK

twenty six.

Jungkook

Das nächste was ich vernehme, ist wie sich die Tür wieder öffnet. Jimin kommt herein und stürzt mit besorgten Gesichtsausdruck direkt auf mich zu.

Ich hocke auf den kalten Fliesen der Schultoilette, unter den Waschbecken, die Knie angezogen und den Kopf in den Händen vergraben und frage mich, wann das alles so aus dem Ruder gelaufen ist.

Aber was habe ich mir auch erhofft? Dass Tae aufspringt, Freudentänze macht und mich nochmal küsst? Schon...

Wieder und wieder hallt seine Stimme in meinem Kopf.

„Und in sowas musste ich mich verlieben."

Es tut weh. Es tut verdammt nochmal weh. Alleine bei dem Gedanken an Taes angewidertes und enttäuschtes Gesicht bricht mein Herz nochmal und nochmal.

Es würde mich auf keinen Fall wundern, wenn nachher nichts weiter als Schutt und Asche übrig geblieben sind.

„Oh, Baby", murmelt Jimin. Seine Arme schließen sich um mich und vorsichtig werde ich an den warmen Körper gepresst. Ein weiteres verzweifeltes Wimmern kommt über meine Lippen.

Ich will zu Taehyung. Ich will, dass alles verdammt nochmal wieder gut ist und ich endlich glücklich mit ihm werden kann.

Aber das habe ich mir so eben wohl verbaut. Super, Jungkook.

Laute Schluchzer verlassen meinen Mund, während ich meinen Kopf in Jimins Halsbeuge drücke und mich einfach von ihm halten lasse.

„Komm, wir fahren zu mir nach Hause. Dann bestellen wir Pizza und schauen einen Film ja?" Jimin sieht mich aufmunternd an.

Normalerweise hätte ich bei diesem Angebot angefangen zu strahlen. Aber gerade kann mich einfach nichts aufmuntern, so leid es mir für Jimin auch tut.

Gerade verlangt mein Herz nun mal nach Taehyung.

„Hey, Kleiner." Jimin hebt sanft mein Kinn an, während ich mir auf die Unterlippe beiße, um ein weiteres klägliches Wimmern zu vermeiden.

„Das klärt sich schon wieder, Kookie. Da bin ich mir ganz sicher." Jimin lächelt noch einmal vorsichtig, ehe er mich mit einem „Na komm" auf die Beine zieht, sich meine Schultasche schnappt und wir uns auf den Weg zu ihm nach Hause machen.

Die ganze Zeit über sind meine Gedanken bei Taehyung. Hätte ich es ihm später gesagt, dann wären wir in der gleichen Situation, nur zu einem anderen Zeitpunkt.
Aber wenigstens hätte ich mein Glück dann für diesen winzigen Moment genießen können.

Leise seufzend greift Jimin nach meiner Hand und drückt sie einmal feste, woraufhin ein kleines Lächeln über meine Lippen huscht.

Ich bin froh, so einen Freund wie Jimin zu haben. Und ich realisiere, dass es eigentlich gar nicht fair ist, dass Jimin gerade bei mir bleibt und sich um mich kümmert, wo er doch Taes bester Freund ist. Bei wem Taehyung jetzt wohl ist und ob er auch jemanden hat, der auf ihn aufpasst?