twenty eight.

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Taehyung

Bestimmend fahre ich mit meinen Händen unter ihr Oberteil, während unsere Lippen sich immer wieder treffen. Wir haben gerade die WG betreten, in der Rosé mit drei anderen Mädels lebt, da habe ich sie auch schon gegen die Tür gedrängt und verlangend geküsst.

Unsere Zungen berühren sich, verflechten sich ineinander, während sich ihr Körper eng an meinen presst. Es geschieht nichts, kein Kribbeln und keine feinen Stromschläge, wie bei Kookie. Aber dennoch will ich das hier nutzen. Ich will Jungkook für eine Nacht vergessen und nicht mehr an ihn denken müssen.

Langsam dirigiert Rosé mich in eine Richtung, während unsere Lippen immer wieder zueinander finden. Die Zimmertür kickt sie mit ihrem Fuß zu, ehe wir uns auf das Bett fallen lassen und dort weiter machen. Ihre Lippen sind nicht so warm wie Kookies, sie fühlen sich auch nicht so gut an und ihr Körper ist generell viel zu weich. Jungkook würde sich bestimmt besser anfühlen und besser schmecken und besser riechen und-

Stop, Tae! Hör bitte für eine einzige Sekunde auf, an diesen Jungen zu denken, der dir das Herz gebrochen hat und zieh das hier jetzt einfach durch, danach wird es besser sein!, rede ich mir ein.

Doch als ich später atemlos neben Rosé unter der Decke sitze und wir beide schweigend auf den Fernseher, der an der Wand auf einer Kommode steht, starren, ist nichts besser.

„Ich-", will ich gerade beginnen, doch Rosé unterbricht mich.

„Wann hast du gemerkt, dass du schwul bist?"

Beschämt senke ich meinen Blick. Mit Rosé habe ich nie über so etwas gesprochen. Eigentlich hab ich vorher generell noch nie richtig mit ihr geredet, abgesehen von dem simplen Small-Talk und den Bestellungen, wenn man sich im Café eine Schicht teilt.

Nervös schlucke ich, spiele mit der dünnen Bettdecke zwischen meinen Fingern. „Seit... naja. Seit ihm.", antworte ich ihr schließlich.

Rosé nickt kurz angebunden. „Und... jetzt?", wieder sieht sie mich fragend an.

„Wie, und jetzt?" Verwirrt ziehe ich meine Augenbrauen zusammen.

„Hast du nicht irgendeine Erkenntnis getroffen? Dass du ihn liebst oder dass du das mit ihm wieder gerade biegen möchtest?"

„Die Erkenntnis, dass ich ihn liebe hatte ich schon... vor dem hier. Und nein, die Motivation dazu, das gerade zu biegen, verspüre ich zurzeit auch nicht." Ich presse meine Lippen aufeinander, ziehe sie zu einem schmalen Strich und lächle gequält.

„Okay, wie wär's, wenn du mir jetzt erstmal erzählst, was eigentlich passiert ist. Ich ziehe mich gerade um, willst du Kaffee?"

Rosé ist echt ein Schatz.

UNKNOWN NUMBER; VKWo Geschichten leben. Entdecke jetzt