one.

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Jungkook

Müde streife ich durch die Straßen. Es ist schon später Nachmittag, doch nach Hause will ich auch nicht.

Ich bin vorhin bei Hobi vorbei gegangen, wollte ihn besuchen. Hobi ist mein Freund. Eigentlich sind wir seit sieben Monaten zusammen. Und eigentlich trifft er sich auch nicht mit anderen Männern. Zumindest dachte ich das.

Denn als mir seine Mutter die Haustür aufmachte und mich nach oben schickte, damit ich Hobi einen Überraschungsbesuch abstatten konnten, hatten wir beide, seine Mum und ich, noch keine Ahnung davon, dass ich nur wenige Minuten später heulend die Treppen herunter gestürmt kommen und aus dem Haus verschwinden würde.

Irgendein anderer Typ, den ich noch nie in meinem Leben gesehen habe, saß auf meinem Hobi und hat ihm die Zunge in den Hals gesteckt.

Na ja, und jetzt bin ich hier, habe keine Ahnung, wo ich hin soll. Ich fühle mich verloren, einsam, verlassen und könnte jeden Moment erneut in Tränen ausbrechen.

Mein Handy vibriert ein paar Mal. Ich ziehe es aus meiner Tasche. Hobi. Aber der braucht sich jetzt bei mir gar nicht mehr melden. Ich habe genug von ihm. Ich bin verletzt und zwischen uns beiden wird es nie mehr so, wie es mal war.

Einige Geschäfte haben schon geschlossen, andere sind mir viel zu voll, weshalb ich irgendwann auf ein unscheinbares und mir unbekanntes Café stoße.

Schwer seufzend öffne ich die Tür, trete ins warme Innere, wo ich direkt von einer angenehmen Atmosphäre empfangen werde.

Meine Augen sind müde vom vielen Weinen. Ich fühle mich grässlich.

Erschöpft lasse ich mich an einen Tisch sinken, hinter dem eine kleine, gemütliche Sitzbank steht.

Ein freundliches Mädchen kommt auf mich zu. Sie sieht ein wenig älter aus, als ich, fragt mich nach meiner Bestellung und verschwindet dann wieder. Resigniert lasse ich meinen Kopf auf die Tischplatte sinken, während ich auf meinen Kakao warte.

Genau den brauche ich jetzt. Einen wärmenden Kakao, der das Loch in meinem Herzen zumindest für einen kleinen Zeitraum wieder schließen kann.

Während mein Kopf auf der Tischplatte liegt, bemerke ich in meinem Augenwinkel ein kleines, zerknülltes Papier. Neugierig und mit meiner letzten Kraft gebe ich die Papierkugel, ehe ich sie auseinander falte.

Eine Nummernabfolge steht auf dieser geschrieben. Wahrscheinlich hat sie jemand vergessen oder verloren.

Und in diesem Moment kommt mir eine Idee. Sie ist wahnsinnig, verrückt und eigentlich vollkommen dumm. Aber dennoch beschließe ich, mein Handy zu zücken und der Nummer zu schreiben.

Keine Ahnung, was ich damit erreichen möchte.

UNKNOWN NUMBER; VKWo Geschichten leben. Entdecke jetzt