eighteen.

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Taehyung

Immer näher kommen wir uns, bis-

Bis seine Lippen auf einmal auf meinen liegen.

Die Zeit stoppt, die Welt hört sich für einen kurzen Moment auf zu drehen. Die Stimmen und das laute Gelächter der anderen verstummen, ich nehme einzig und allein meinen lauten Herzschlag wahr, der rasend schnell in meinen Ohren und in meinem Kopf wider hallt. Genießerisch schließe ich meine Augen. Pures Adrenalin durchströmt meinen Körper, während wir unsere Lippen im Einklang miteinander bewegen.

Kookies Lippen sind warm und weich und im Gegensatz zu meinen rauen, rissigen Lippen, unglaublich gepflegt. Was er wohl für einen Lipbalm benutzt?

Wir verlieren uns in dem Kuss, es fühlt sich aber auch einfach zu atemberaubend an. Ich taste mich weiter vor, meine Zunge streift über seine Unterlippe, bittet zaghaft um Einlass, den Kookie mir gewährt. Etwas schüchtern versucht er meine Bewegungen nachzuahmen, umspielt meine Zunge mit seiner. Mit seinen Händen krallt er sich in meinem T-Shirt fest. Als ich einmal versehentlich auf seine Unterlippe beiße, stöhnt Kookie überrascht auf.

Und das ist der Moment, in dem ich realisiere, was ich hier eigentlich tue. Ich küsse einen Jungen! Und es gefällt mir auch noch! Das kann doch nicht richtig sein?

Binnen weniger Sekunden löse ich mich von dem hübschen Jungen vor mir, der mich mit geweiteten Augen und geschwollenen Lippen anschaut. Sein Atem geht heftig, er fährt sich ein paar Mal durch die Haare und sieht mich abwartend nervös an. Ich unterdrücke das Innere Fünkchen Verlangen, welches sich unterschwellig in mir breit macht, meinen Mund noch einmal auf seinen zu pressen und ihn erneut verlangend zu küssen und halte mich stattdessen zurück.

Geschockt sehe ich Kookie an. Ich kann nicht fassen, was ich gerade getan habe. Noch ein wenig benommen vom Kuss erhebe ich mich schließlich und taumle aufgebracht aus dem Raum, die anderen und besonders Kookie hinter mir lassend.

Aber ich kann nicht anders. Das ganze war gerade einfach zu viel für meinen Kopf. Und mein Herz. Denn irgendwie pochert es immer noch schnell und ein angenehmes Gefühl macht sich in meiner Magengrube breit, sobald ich an das Aufeinandertreffen von Kookies und meinen Lippen denke.

Es bereitet mir Sorgen. Es ist doch nicht normal, nach so einem Kuss, vor allem mit einem Jungen, so viel zu empfinden.

Der Schwindel vom Alkohol ist wie weggeweht. Ich fühle mich weder betrunken noch irgendwie benommen. Einzig und alleine dieser verdammte Kuss löst Unbehagen in mir aus.

Mit wenigen Schritten bin ich die Treppen nach unten gelaufen und frage einen Typen nach einer Zigarette und Feuer.

Er drückt mir beides in die Hand, ich zünde mir schnell das kleine mit Tabak gefüllte Röllchen an, ehe ich hastig nach draußen hetze.

Auf dem Weg nach Hause atme ich den Rauch tief in meine Lunge ein. Mein Kopf ist voll von den unterschiedlichsten Gedanken. Egal wie sehr ich es versuche, er wird einfach nicht leerer! Und ständig muss ich an die geschwollenen Lippen von Kookie denken und an den Ausdruck, mit dem er mich angeschaut hat.

Momentan fällt mir nur eine Lösung ein. Ich muss mit jemandem über diese neuen Gefühle reden. Und es gibt nur eine Person, der ich komplett vertraue, abgesehen von Jimin, der quasi mein Seelenverwandter ist. Aber um ihm das mit Kookie zu erzählen, ist es echt noch zu früh. Da muss ich jetzt erst mal mit jemandem reden, der ganz ganz weit weg von all dem Drama ist und nichts damit zu tun hat. Jemand, der die Personen nicht kennt und aus meinen Erzählungen realistische Zusammenhänge schlussfolgern kann.

Ich drücke die Zigarette an einem Laternenpfahl aus, schmeiße sie auf den Boden und zücke anschließend mein Handy. Dann suche ich Jungkooks Nummer heraus und als meine Finger das Nachrichtenfeld berühren, fliegen sie schon fast wie von selbst über die Tastatur.

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junge mein leben ist gefühlt so ein mess

UNKNOWN NUMBER; VKWo Geschichten leben. Entdecke jetzt