Wenn man alles hat, was man sich gewünscht hat, aber einem doch noch etwas wichtiges im Leben fehlt, wenn man etwas ist, was gefährlich ist, wenn man sich nicht unter Kontrolle hat? Was dann? Diese Frage stelle ich mir schon seit... Seit ich hier bin. Und ich habe immer noch keine Antwort gefunden und es scheint so, als würde ich sie nie finden. Es war zum heulen und schreien und... Es war ziemlich nervenauftreibend... Es war SEHR nervenauftreibend. Vor allem wusste ich nicht, wieso ich das Ganze dachte und vor allem, wieso ich meinem Vater so treu 'diente'. Ich meine, er war doch böse, nicht wahr? Er tötete Menschen nur für seine Experimente auf schreckliche Art und Weise und manchmal tat ich es auch. Na gut... Es war interessant... Aber es entschuldigte immer noch nicht mein... Ähm... Bestialisches Verhalten, oder?
Die Decke über mir knarzte leicht, als ich mein Schwert in sie trieb. Sie hats nicht anders verdient. Koranagi blieb zitternd über mir stecken und ich blickte weiterhin missmutig auf das zitternde Katana über mir und blies mir eine lästige Haarsträhne aus dem Gesicht.
Ich fühlte mich wie ein Monster, dass erfunden wurde, um den Menschen so viel Schaden wie nur möglich zuzufügen. Tränen liefen mein blasses Gesicht runter, auf die Decke unter mir. Ich drehte mich zur Seite und rollte mich ganz eng zusammen, die Arme schützend um meinen Kopf gelegt, die Beine eng an meinen Bauch gezogen. Ich hatte es nicht anders verdient! Ich meine: Ich habe Neji und den Anderen in Konoha soviel Schaden zugefügt, dass man mich eigentlich nicht mehr für ein ganz normales Mädchen halten konnte, nicht wahr? Ich war ein Monster, eine Bestie, die es nicht verdient hatte zu leben. Und die es verdient hatte, getötet zu werden...
Was habe ich schon Gutes getan, in meinem Leben?! WAS?! Es gab nichts auf dieser Welt, nichts, was ich jemals für andere Menschen getan hatte, um sie zu retten oder weil sie meine Freunde waren. Nichts!!!
Ich schrie meinen Frust, meinen Ärger, meine Trauer weit hinaus in das Zimmer. Ich nahm mir das Foto, wo Neji und ich abgebildet waren, vom Nachttisch und schmiss es mit voller Wucht gegen die Wand, nur um es danach mit der draufgeworfenen Öllampe erfolgreich in Brand zu setzen. Erschöpft von meinem Dasein und wütend und traurig über mich selbst, sah ich dem Foto ausdruckslos beim Verbrennen zu.
Ich verwandelte mich in eine Schlange, um den Schmerzen meines menschlichen Körpers zu entkommen und schlängelte mich aus dem Zimmer raus, in den Gang. Ich beschleunigte, bis ich fast flog und kam endlich raus an die frische Luft, die mein Gehirn wieder freipustete. Erleichtert atmete ich tief ein und aus und blickte auf die sich hin und her, friedlich wiegenden, Blumen und Gräser. Ich verwandelte mich zurück, in einen Menschen, und schrie wieder mein Leid hinaus in die Welt... ICH WAR ALLEIN!
Ich spürte, wie jemand mich von hinten umarmte und spürte Sasukes warmen Körper an meinem Rücken und seinen beruhigenden Herzschlag an meinem Kopf. Er hielt mich fest an sich gedrückt und ließ meine Tränen, über sein schon von meinem langen Weinen, nasses Hemd laufen. Ich schluchzte unentwegt vor mich hin und hörte nicht auf. "Sasuke!" schrie ich fast flehentlich. "Sssscccchhhh..." machte er beruhigend und wiegte mich weiter hin und her. "Bleib hier!" keuchte ich und krallte mich an ihm fest.
Ich war so schwach! So verdammt SCHWACH!!! Ich hasste mich dafür, aber was konnte ich schon machen?!
Sasuke, der meine Gedanken zu lesen schien, drückte mich etwas näher an seinen Mund und flüsterte: "Es ist derjenige schwach, der seine Gefühle hinter einer Maske versteckt und es ist derjenige stark, der seine Gefühle offen zeigt." Ich weinte nicht mehr so stark nach seinen Worten, aber ich wimmerte trotzdem noch vor mich hin.
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The path I've gone (Naruto FF)
FanfictionWas tun, wenn der dir liebste Mensch auf Erden gestorben ist? Was tun, wenn er Geheimnisse hatte, von denen keiner weiß? Was tun, wenn die Freunde dich nicht verstehen? Was tun, was soll man tun? Sich zurückziehen und in Selbstmitleid versinken? Käm...