Kapitel 24: Nie Ruhe

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Ein sanftes Schaukeln weckte mich aus meinem tiefen Schlaf. Ich atmete jedoch stetig und im gleichem Rhythmus weiter, da ich nicht wusste, ob ich nun bei meinen Leuten war oder bei den Feinden. Es stellte sich heraus, dass meine Befürchtung richtig war, denn meine Hände waren gefesselt worden und lagen über der Brust des Mannes, der mich Hukepack trug.

Hinter mir hörte ich das vertraute Tappen von Füßen und ich lächelte leicht. Es war irgendwie angenehm, die Wärme von jemand anderem zu spüren... Fast hatte ich vergessen, wie es sich anfühlt: Die Geborgenheit. Ich atmete ruhig weiter und versuchte herauszufiltern, wer hinter uns lief und wer gegebenfalls vor oder neben uns.

"Nur noch zwei bis drei Tage, dann erreichen wir Konoha. Und dann..." Pakkun beendete den Satz nicht und ich hörte wie er betroffen stockte. "Neji?" hörte ich Naruto vorsichtig fragen "Hast du es eigentlich ernst gemeint, mit dem... Du weißt schon... Mit dem, sie den Anbus geben und die Belohnung zu kassieren?" Ich war so angespannt, dass ich die Luft anhielt, ohne es zu merken. "Naruto, du bist der naivste, den ich je gesehen habe: Denkst du wirklich, ich würde meine eigene Schwester so behandeln? Natürlich nicht!" antwortete Neji leicht wütend. "Aber... Du hast doch..." sagte Naruto verdattert. Wir blieben stehen und mein Träger wandte sich den beiden Jungen hinter uns zu. "Naruto! Ich habe das nur gesagt, um sie zu verunsichern! Es hat mir wehgetan, sie so verletzt zu sehen... Aber... Ach vergiss es!" Ich hörte, wie der Jinchuuriki tief Luft holte und auch ich erinnerte mich daran, dass ich atmen musste. Bevor der Blondhaarige was sagen konnte, unterbrach der Mann ihn, der mich trug. "Naruto! Es reicht! Außerdem machen wir hier Pause und übernachten hier auch. Die Sonne geht bald unter." "Sensei Kakashi...!" "Nein, Ruhe!" Verdammt! Kakashi trug mich!

Als ich abgesetzt wurde, blieb ich an den Baumstamm gelehnt und tat weiterhin so, als würde ich schlafen. Kakashi teilte jedem eine Aufgabe zu, so dass wir am Ende alleine waren. "Du kannst jetzt aufhören so zu tun, als würdest du schlafen, Kohana." Ich hob erschrocken meinen Kopf hoch und sah den silberhaarigen Sensei überrascht an. Dann blickte ich mich um: Wir waren auf einer kleinen Lichtung, die die Sonne in ein warmes rot-goldenes Licht tauchte. "Hallo... Kakashi." war das Einzige, was mir einfiel. Er schüttelte nur leicht den Kopf und blickte mich nachdenklich an.

Kakashis Sicht:

Ich sah sie an und lächelte leicht. Sie sah ihrer Mutter so ähnlich! Ihre Augen... Ohne die Schatten außenrum. Ihre Haare. Ihre Blicke. Alles an ihr erinnerte mich an ihre Mutter... Und an ihren Vater. Von ihrer Mutter hatte sie das Warme in ihr, das Freundliche und Fröhliche... Das alles hatte sie von dieser wundervollen Frau. Das Kalte, Undurchdringliche und Harte hatte sie von ihrem Vater. Und vielleicht war sie deshalb so zwiegespalten in sich. Ich wusste, dass sie es war, man sah es ihr an.

The path I've gone (Naruto FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt