Der Morgen brach an. Ich war schon vor einer Stunde wach gewesen und habe das Frühstück vorbereitet. Für Meister Neji, ich nannte ihn im Geheimen immer noch so, und Meisterin Hinata gab es grünen Tee und Rame. Für Meister Hiashi gab es Sake und Sushi. Um die anderen Mitbewohner des Hauses kümmerte sich meine Mutter Ayame, die schon unser Zimmer sauber und auch unsere Betten hingerichtet hatte. Leise vor mich hin summend, schnappte ich mir eins der Tablette, und klopfte an Meisterin Hinatas Tür. Als keine Antwort kam trat ich einfach ein. Das Mädchen schlief noch friedlich. Ich lächelte, stellte schnell das Essen ab und ging leise wieder raus. Das nächste Frühstück brachte ich Meister Neji. Auch er schlief noch. Als ich jedoch bei Meister Hiashi herein kam, war keiner da. Wo war er bloß? Normalerweise sagte er uns immer, dass er aus dem Haus geht. Er war schließlich das Oberhaupt! Ich drehte mich um 180° und rannte aus dem Zimmer. Mit Schwung knallte ich die Tür zu, um kurze Zeit später voll in Meister Hiashi reinzurasen, der gerade um die Ecke kam. Mit einem leisen Aufschrei landete ich auf dem Rücken. "Kohana?" Fragte der Mann mich verwundert. "Meister...ich hatte ihnen das Essen gebracht...sie waren nicht da...und sie sagen ja immer bescheid, wenn sie aus dem Haus gehen...und heute...da...da..." Er lächelte und half mir wieder auf die Beine. Ich nickte dankend und staubte mein beges Kimono ab. Ein verschlafener Neji gesellte sich zu uns. "Weshalb der ganze Lärm so früh am Morgen?" "Unsere kleine hier hatte Angst, da ich nicht in meinem Bett lag" antwortete Hiashi. Neji schaute mich verwundert an. Dann schüttelte er den Kopf. "Wo warst du denn?" Fragte er neugierig sein Oberhaupt. Dieser krazte sich verlegen am Hinterkopf: "Ich...musste mal" Daraufhin kriegte ich einen Lachanfall. Die beiden Männer schauten mich Kopfschüttelnd an. Genau in diesem Moment kam meine Mutter, nahm meine Hand und zwang mich, mich zu verneigen. "Verzeihung Meister. Meine Tochter weiß sich nicht zu benehmen. Ich verspreche ihnen, das wird nie wieder vorkommen." Der Angesprochene nickte nur und wandte sich um. "Neji!" Rief er. Dieser winkte mir noch kurz mit der Hand zu und lief Hiashi hinterher. Amaya zerrte mich in unser Zimmer und gab mir eine Ohrfeige. Ich hörte sofort auf zu kichern, hielt mir die rechte Wange und schaute sie verwundert an: "Mutter? Was ist denn?" "Was ist?! Ich sage es dir: Du hast Meister Hiashi ausgelacht! Er ist unser HERR, verstanden?! Du befolgst die Befehle die er dir gibt, bist leise und unsichtbar...wir sind Diener, wir MÜSSEN uns so benehmen!" Fuhr sie mich wütend an. "Wäre Vater hier, hätte er das nicht gesagt! Er hätte es genauso lustig gefunden wie ich!" Daraufhin kassierte ich noch eine. "Halte dein vor lautes Maul! Du kennst ihn nicht! Er hätte ganz bestimmt NICHT so reagiert!" In mir fing es an zu kochen. "Woher willst du das wissen?! Ihr habt mich gemacht und danach bist du abgehauen! Du hast doch keine Ahnung, wie ich ihn vermisse!" Meine Mutter schaute mich zornig an. Ich drehte mich wortlos um und rannte aus dem Anwesen. Tränen liefen mir das Gesicht runter, die ich versuchte, mit meinem Ärmel weg zwischen. Es war so unfair! Meine Mutter hatte mir nie viel über meinen Vater erzählt. Sie schwieg. Immer. Ich kannte ihn aber nicht mal richtig. Aber ich wusste...naja...eher hoffte, dass er mich hätte verstehen können, bei allem was ich tat.
Die Vögel zwitscherten vergnügt ihre Lieder. Ach ihr süßen Geschöpfe! Wieso kann ich nicht so ein unbekümmertes Leben haben wie ihr? Es war alles so unfair! Ihr lebt glücklich und frei bis an euer Ende. Und ich? Ich war weder frei, noch glücklich, noch sonst was. Ich war eine erbärmliche Dienerin und mehr nicht. Das war mein Schicksal. Trotzig kickte ich einen Stein weg und beobachtete wie er an Hirakus Nudelsuppenrastaurant heranrollte. Ich schob die Bilder beiseite, die am Eingang runterhingen und setzte mich mit hängendem Kopf auf einen Stuhl. Ich legte das Geld vor mich auf die Theke "Eine Nudelsuppe, bitte." Bestellte ich, als ich merkte wie jemand sich vor mich stellte. Ich bekam sie paar Minuten später und begann sie in mich hineinzuschaufeln. Als ich fertig war, blickte ich endlich hoch. Hiraku schaute mich besorgt an. "Was ist den, Kohana? Schmeckt dir die Suppe etwa nicht?" Beim letzten Satz hob sich seine Stimme ein wenig. Ich schüttelte nur langsam den Kopf und ließ mich von meinem Sitz gleiten und ging wieder auf die Straße. "He!" Rief er mir hinterher. "Bleib stehen! Sei doch bitte nicht böse! Komm zurück! Ich gebe dir eine Suppe aus!" Ich ignorierte ihn und lief auf den Hokageturm zu. Dort in der Nähe gab es eine kleine, warme Höhle wo ich ab und zu meine freien Stunden verbringen um einfach nur meine Ruhe zu haben. Dort hatte ich warme Decken und genügend Lebensmittel um einige Tage problemlos zu überleben. Ich brauchte mal wirklich Zeit für mich.
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The path I've gone (Naruto FF)
FanfictionWas tun, wenn der dir liebste Mensch auf Erden gestorben ist? Was tun, wenn er Geheimnisse hatte, von denen keiner weiß? Was tun, wenn die Freunde dich nicht verstehen? Was tun, was soll man tun? Sich zurückziehen und in Selbstmitleid versinken? Käm...