Kapitel 12: Willkommen!

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In meinen Ohren rauschte es, so als müssten meine Ohren erst die richtige Frequenz finden. Langsam konnte ich die Wörter verstehen, die gesprochen wurden: "Was denkt ihr wie stark sie ist?" fragte ein Mädchen. "Sie ist eh schon schwächer als Oroshimaru. Das heißt, dass sie leichte Beute ist." antwortete ein Junge. Ich konzentrierte mich auf mein Kekkei Genkai und aktivierte es. Ich suchte den Jungen, sammelte meine Kräfte, sprang von dem Bett auf, auf dem ich lag und hechtete auf den Jungen zu, der behauptet hatte, dass ich schwach war. Ich konnte seine Haarfarbe und seine Kleidung nicht wirklich erkennen, doch ich sah die Überraschung in seinen Augen, als ich ihn mit Jūken gegen die Wand schleuderte. "Keiner nennt mich einen Schwächling!". Wütend sah ich ihn an, bis er nach ein paar Sekunden verschwunden war. Seine Kameraden folgten ihm wohin auch immer. Ich konnte sie nicht mehr sehen.In mir kochte es. Niemand nannte mich einen Schwächling...NIEMAND!

Das Schlimme war: Ich war ein wirklich schwacher Mensch. Ich konnte meine Mutter nicht beschützen und hatte die Hilfe eines fremden Mannes gebraucht, um wieder klar denken zu können. So etwas zeugte von Schwäche. Und Stärke war davon so weit entfernt! Aber es war mein Ziel...und das würde ich um jeden Preis erreichen!

Ich setzte mich wieder zurück aufs Bett, das mit einer roten Bettwäsche ausgestattet war und blickte mich im Zimmer um. Neben dem Kopfende des Bettes stand ein Nachtkästchen und am Fußende eine Kiste, die so breit wie das Bett war. An der Tür, gegenüber von der Kiste, war ein mannshoher Spiegel angebracht. Ich stand auf und ging die fünf Schritte auf ihn zu um mich zu betrachten. Ich war immer noch die Alte mit den gleichen Klamotten, mit denen ich losgezogen war. Lächelnd strich ich mir die Haare aus dem Gesicht und mein Blick fiel auf die Kiste direkt hinter mir.

Neugierig geworden ging ich auf sie zu und machte sie auf. Dort drinnen lagen mein Katana mit seiner schwarzen Hülle und dem schwarzen Gürtel. Daneben lagen die gleichen Klamotten zum wechseln, die auch ich anhatte, ein paar Handtücher, Binden,schwarze Haargummis, Spangen und eine Bürste mit einer lilanen Schlange als Griff. Ich schnappte sie mir und ein Haargummi und lief damit zum Spiegel. Ordentlich kämmte ich meine hüftlange Haare und machte aus ihnen einen geflochtenen Zopf, den ich über meine linke Schulter legte. Zufrieden beobachtete ich mich, legte die Bürste zurück in die Kiste, nahm mir mein Katana, schnallte es mir um, ging wieder zur Tür und machte sie auf.

Ich erblickte einen ein paar Meter langen Flur, der mit Fackeln erleuchtet in einen anderen großen Gang ging, der den Flur horizontal kreuzte. Am Ende meines Flures befand sich nur meine Tür. Sie war die einzige. Ich lief raus auf den Gang und blieb stehen. Links oder rechts? fragte ich mich. Ich entschied mich für rechts, da von da ein komisches Leuchten ausging. Als ich so um die fünf Minuten ihn entlanglief, erblickte ich Tageslicht. Hups! Das Licht waren ganz normale Sonnenstrahlen. Wie dumm konnte man nur sein, und so etwas nicht erkennen?! Als ich aus dem Gang raustrat staunte ich nicht schlecht: Vor mir erstreckte sich eine riesige Veranda, die auf rauen Felsen erbaut worden war. Ich rannte zur Brüstung und lehnte mich an sie. Unter mir fiel die Felswand steil ab und ganz unten brachen sich die Wellen an den Steinen. Ich sog die frische Meeresluft tief ein und lächelte. Meine schlechte Laune von vorhin, wegen dem Jungen, war wie weggeblasen. Ich lächelte und streckte mich in der aufgehenden Sonne. Also lange war ich nicht bewusstlos gewesen. Und wenn DAS Otogakure war, dann...dann liebte ich diesen Ort.

The path I've gone (Naruto FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt