Gestern wurde ich entlassen. Tsunade sagte, dass ich in den nächsten Tagen noch mal vorbeikommen sollte, da sie mich noch mal überprüfen wollte. Ich hatte darauf nur genickt und bin ungeduldig von einem Fuß auf den anderen gestiegen. Nun war ich draußen und atmete die frische Luft ein. Neji wartete schon auf mich aber sonst war keiner da. Auch die Straßen waren leer. Na ja...kein Wunder, denn es war früher Morgen. Mein Bruder, ich hatte eingesehen, dass ich ihn anders nicht würde nennen dürfen würde ausser Neji, umarmte mich und ging schweigend neben mir her. Schließlich hielt ich die Stille nicht mehr aus und schubste den Hyūga an. "Hm?" kam es als Antwort. Ich seufzte und sah ihn fragend an: "Wieso schweigst du und sagst nichts? Ich lebe und bin putzmunter..." Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Er blieb stehen, packte mich an den Schultern und schaute mir ernst in die Augen: "Ich freue mich mehr als du dir vorstellen kannst. Ich bin es bloß nicht wirklich gewohnt meine Gefühle offen zu zeigen. Aber glaube mir: Wärst du gestorben, hätte ich diese zwei Anbus doch noch umgebracht." Verwirrt schaute ich mein Gegenüber an: " Doch noch umgebracht? Was soll denn DAS heißen?!" Neji seufzte und zog mich hinter sich her zu unserem Haus. Er geleitete mich in mein Zimmer, in dem eine Kommode, ein Kleiderschrank, ein Tisch mit Lampe und Stuhl und eine kleiner Schuhschrank standen...und natürlich ein Bett. Auf das setzte sich Neji und klopfte an den Platz rechts von sich. Jetzt seufzte ich, setzte mich aber zu ihm. "Also..." begann er. "Wir hatten von Tsunades rollendem Kopf gehört und auch, dass da gerade ein Mädchen runterlief, vom Kopf verfolgt. Sofort versammelten sich alle Teams und rannten dorthin. Wir sahen nur noch, wie du von diesem Vorsprung gefallen bist und auch die Anbus darauf. Wir rannten danach so schnell wir konnten, denn wir waren noch ein Häuserblock von dir entfernt. Als wir dann dich lebend auf der Straße gesehen haben, waren wir alle so ziehmlich erleichtert und haben nach dir gerufen. Aber du hast uns entweder nicht gehört oder uns einfach ignoriert. Jedenfalls sahen wir wie plötzlich die zwei Anbus von vorhin vor dir standen und der eine dich in den Magen schlug. Daraufhin rannte ich auf dich zu und die anderen folgten mir. Wir sahen, wie du Jūken anwandest und die Anbus das Bewusstsein verloren. Als du ohnmächtig wurdest, fing Naruto dich auf, damit du nicht auf dem Boden aufschlägst. Wir kriegten sofort raus, das es Danzos Ne-Einheit war, die dich umbringen wollte. Doch wir konnten ihm leider nichts anhängen." Wütend schlug Neji mit der geballten Faust auf das Bett. Beruhigend legte ich meine auf seine und lächelte ihn aufmunternd an: "Und dann?" Er schüttelte nur leicht den Kopf. Was ich erfuhr hatte ich nicht gerade erwartet: Die Anbus von Danzo wurden festgenommen und in das Gefängnis gebracht. Anscheinend wurden sie dort von Tsunade befragt, aber sie hatte nichts rauskriegen können. Enttäuscht ließ ich mich auf den Rücken fallen und verschrenkte die Arme hinterm Kopf. Stille. Einige Minuten später kam meine Mutter rein und stellte das Essen hin. Verwundert wollte ich sie fragen, wieso sie das tat, doch Neji hielt mich zurück. Als sie draußen war, stand ich auf und fuhr wütend zu ihm herum: "Wieso hast du mich aufgehalten?!" Er stieg auch vom Bett und ging um es herum um sich an das kleine Fenster zu stellen, dass hinaus auf den Garten führte. Schließlich drehte er sich zu mir um. In seinem Blick lag Entschlossenheit aber auch Trauer und Sorge. "Als wir vom Krankenhaus zurück kamen, packte deine Mutter ihre Sachen und wollte gehen. Hiashi hielt sie auf und fragte sie, wieso sie gehen wollte. Ihre Antwort war, dass du jetzt ihre Hilfe nicht mehr benötigen würdest und das sie sowieso nur eine Last für alle hier ist. Hiashi hatte sie danach wütend angefahren, weil er es nicht glauben konnte, dass eine Mutter ihr Kind einfach so im Stich lassen konnte. Er hatte darauf Amaya einen Vorschlag gemacht: Sie dürfte bleiben, aber nur als Bedienstete. Außerdem wird sie jetzt dazu verpflichtet sein, dich zu schützen, wie ich Hinata. Na komm! Dein Training fängt gleich an." Neji ging raus und schloss die Tür hinter sich. Ich blieb überrascht stehen, vom Themawechsel vollkommen überrumpelt. Na was solls. Ich machte mich daran, mein Essen zu essen.
Am Nachmittag kam Hiashi, um mich zum Training abzuholen. Ich stand schnell von meinem Bett auf und zog meine Trainigssachen an: Eine weiße, etwas weite Hose und ein bis zu den Knie gehendes Kimonoshirt. Hiashi wartete auf mich geduldig vor der Tür und ging dann vor mir her zum Garten. Als er in die Mitte raus trat, holte ich tief Luft, und folgte ihm. "So!" rief der Mann "Ich hoffe du kannst dein Chakra ausnahmslos kontrollieren." "Ähm...nein." Ich kratzte mich verlegen am Kopf. Hiashi sah mich an, als hätte er gerade in eine Zitrone gebissen. In den darauffolgenden Stunden hatte ich mir gewünscht nie geboren worden zu sein: Hiashi führte mich zum Fluss der heißen Quellen. Dort musste ich üben mein Chakra so zu kontrollieren, dass ich ohne nachzudenken auf dem Wasser stehen konnte. Das Stehen selbst fiel mir leicht, aber als ich laufen sollte, fiel ich ins kochend heiße Wasser. Tja...so war das Leben. Am Abend fiel ich ohne Abendessen ins Bett.
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The path I've gone (Naruto FF)
Hayran KurguWas tun, wenn der dir liebste Mensch auf Erden gestorben ist? Was tun, wenn er Geheimnisse hatte, von denen keiner weiß? Was tun, wenn die Freunde dich nicht verstehen? Was tun, was soll man tun? Sich zurückziehen und in Selbstmitleid versinken? Käm...