Kapitel 3

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Es war kalt. Sehr kalt. Die Wolken zogen über mir vorbei, während ich mit einer Decke um mich gewickelt am Eingang meiner Höhle stand. Ich war nicht sehr lange hier. Genauer gesagt erst seit 4 Tagen. Überleben konnte ich noch, aber wie lange? Ich meine: Es ist doch eigentlich nicht schwer, in einer Höhle, weitab (na ja, nicht wirklich) von Menschen zu leben. Es war besser gesagt nicht ganz leicht. Aber man konnte es schaffen. Außerdem hatte ich hier einen guten Platz für mich gefunden: Ein paar Meter von Tsunades Felskopf entfernt. Dort war ich sicher, die Anbus würden mich hier nicht so schnell finden, weil sie mich hier gar nicht vermuten, so wie ich mir denke. Außerdem habe ich hier auch einen guten Schutz vor Angriffen. Aber da Konoha sowieso selten angegriffen wird, brauchte ich keine Angst zu haben. Aber: Ich hatte Angst. Ich wusste nicht, wohin ich sollte. Überhaupt: Was wollte ich hier? War ich lebensmüde? Anscheinend. Denn wer würde sich schon alleine, in einer Höhle verstecken, wo es kalt und fast nicht auszuhalten war. Keiner! Richtig. Außer meiner dummköpfigen Wenigkeit. Na was solls. Die einzigen Schuldgefühle, die ich hatte waren, dass ich meine Herren im Stich gelassen hatte. Ich meine: Mich brauchten sie vielleicht nicht wirklich, aber ich war das jüngste Mädchen von den Bediensteten, Neji sah mich als kleine Schwester und...seufzend schüttelte ich den Kopf. Es brachte doch sowieso nichts, wenn ich mir jetzt Gedanken darüber machte. Was geschehen ist, ist geschehen und keiner konnte es rückgängig machen. Es fing an zu schütten wie aus Kübeln. Na toll! Meine Lage hatte sich also wirklich verschlechtert. Zitternd verkroch ich mich in meine "Wohnung". Es wurde wieder dunkel. Morgen müsste ich einkaufen gehen und ich durfte nicht erkannt werden. "Gute Nacht, Kohana." Ich war zu müde und mir war zu kalt, um mich zu wundern, wer zum Teufel in meinem Kopf gerade gesprochen hatte. Vorsichtig legte ich mich auf meine anderen Decken hin und schlief schlussendlich vor Kälte bibbernd ein.

Die Sonne Stand an ihrem Zenit, als ich mit meinen Einkäufen fertig war. Obst und Gemüse hatte ich nicht viel gekauft, außer die Sachen von denen ich wusste dass sie lange haltbar sind. Die Kapuze meiner Jacke tief ins Gesicht gezogen, lief ich durch die belebten Straßen. An meinem Rücken hatte ich einen kleinen Rucksack geschnallt. So konnte ich schneller rennen, wenn mich jemand verfolgen würde.

Es roch nach...Nudelsuppe! Verwundert sah ich mich um. War ich etwa so nah an Hirakus Nudelrestaurant dran? Das konnte doch nicht sein, oder? Wie hatte ich so nah drankommen können, ohne das ich es bemerkt hatte? Vorsichtig spähte ich durch die Vorhänge, die am Eingang hangen hindurch und sah an der Theke 2 Anbus stehen. Oh nein! Nicht! Das konnte doch nicht sein. Schnell drehte ich mich weg und lief die Straße runter, Richtung Höhle. In den Schaufenstern sah ich, dass ich von den beiden verfolgt wurde. Verdammt! Ich begann zu rennen, denn ich kannte Konoha gut, ich würde mich schon irgendwo verstecken können. Um die Ecke, dann nach links, über den Zaun springen und dann unter der kleinen Abgrenzung durch. Das war mein Plan. Ich legte noch einen Zahn zu und lief um die besagte Ecke...mein Plan klappte! Ja! Ich hatte es geschafft! Wer hätte schon gedacht, dass ich Kohana, eine Dienerin die nie Training hatte, mal schaffen würde den Anbus zu entwischen? Lächelnd ging ich zu meiner Höhle zurück. Als ich eintrat gefror mir das Blut in den Adern. Sie war durchsucht worden! Nichts lag mehr an seinem Platz: Meine Decken waren weg, meine Schüsseln und mein Besteck waren in allen Ecken verteilt. Geschockt ließ ich meinen Rucksack von der Schulter gleiten. Wütend lehnte ich mich an die Wand und schloss die Augen. Plötzlich hörte ich kichern und Worte über mir. Da war jemand auf der Höhle! Na wartet ihr Bengel, jetzt komm ich! Mit einem fiesen Grinsen löste ich mich vom Fels und ging auf den Ausgang zu. Dort blieb ich kurz stehen, um mich zu orientieren, wo die Kinder sich versteckt hatten: Genau über mir. Mit ein paar Handgriffen und Sprüngen schaffte ich es zu denen hoch, stemmte die Hände in die Hüfte und schaute die zwei Jungs und drei Mädchen wütend an. "Habt ihr nichts besseres zu tun, als mich zu beklauen?!" Sie kicherten und schüttelten die Köpfe. "Na was für ein Glück! Ich habe nähmlich auch nichts besseres zu tun, als kleine, ungezogene Straßenkinder zu essen." Das Lachen auf den kleinen Gesichtern verschwand und machte purer Angst Platz. Gott waren diese Gesichter süß! Ich nickte ernst: "Ich gebe euch aber noch eine Chance: Wenn ihr mir meine Sachen zurückgibt, dann bin ich bereit euch leben zu lassen. Also über legt es euch gut!" Die Kinder nickten eifrig und reichten mir meine Sachen. "Na geht doch!" Murmelte ich zufrieden und sah sie alle der Reihe nach an. Sie waren dürr und ihre Gesichter waren traurig, als sie dem gerade Gestohlenem hinterherschauten. Sie taten mir sehr leid. Mit einem leisen Seufzen gab ich ihnen etwas Geld, paar Lebensmittel und zwei meiner warmen Decken. "Danke, danke!" Rief der Anführer. Wahrscheinlich war er das, denn er war der älteste und stand ganz vorne. "Ich heiße Akiko, das ist Toni und das sind Tsukino, Ye und Maya." Der Junge zeigte der Reihe nach auf die Kinder. Ich nickte und lächelte: "Schön euch kennenzulernen. Mein Name ist Kohana." Ihre Augen weiteten sich: "Kohana? Du wirst überall gesucht!" Verwundert schaute ich Akiko an. "Was? Seit wann?!" Es leif mir eiskalt den Ricken runter, als ich erfuhr, dass ich seit meiner Flucht schon gesucht wurde. "Sie machen sich alle furchtbare. Weißt du das Kohana?" Auf Tonis Frage schüttelte ich nur traurig den Kopf. Dann sah ich wieder hoch und hob einladend meine Arme: "Na kommt, Kinder! Ich lade euch zu mir in die Höhle ein." Sie nickten freudig und folgten mir runter. Erschöpft schliefen sie ein. Ich ging jedoch wieder an den Platz hoch, wo ich sie gefunden hatte und trainierte dort meine Schnelligkeit und Wendigkeit.

Am Abend hatte ich das Essen, dass aus Mais und gebratenem Brot bestand, schon vorbereitet. Die Kinder aßen sich satt und gingen dann wieder, aber nicht ohne vorher zu fragen, ob sie nun jeden Abend kommen dürften. Ich hatte drauf nur freudig geknickt und eine Bedingung gestellt: Wenn sie mir Geld besorgen würden, damit ich essen kaufen kann, dann können sie kommen. Denn nun müsste ich für 6 kochen. Sie hatten gelacht und fröhlich bejaht, während sie den Weg runter rannten. Ich sah ihnen traurig hinterher. Ach wenn nur meine Familie so toll wäre.

The path I've gone (Naruto FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt