XXI

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Nun wollte er also in die Küche gehen, denn sein Blick ging Richtung Küchentür.

Er ging auf die Tür zu.
Ich blieb erstmal stehen, da ich dachte die Tür zur Küche wäre eh abgeschlossen, doch falsch gedacht, denn mit einem kleinen Ruck war die Tür auf.

Jetzt drehte er sich um und sah mich wartend, jedoch mit einem triumphierenden Lächeln auf den Lippen an.

"Lass uns was aus dem Kühlschrank oder so holen! Ich hab Hunger." Als ich mich nicht von Stelle rührte sah er mich mit einem flehenden Blick an: "Komm jetzt, du wolltest doch unbedingt etwas essen", sagte er relativ laut zu mir.

"Sei Leise sonst hört uns noch jemand", flüsterte ich zurück, jedoch laut genug, dass er mich hören konnte . 'Toll! Was mach ich jetzt?.. Wenn wir uns essen nehmen würden, wäre es theoretisch Diebstahl aber ich hab einfach so mega Hunger...' wie zur Bestätigung knurrte mein Magen nun ziemlich laut. Ich ging also zögernd auf den jetzt grinsenden Fynn zu und betrat mit ihm die Küche , wo wirklich viel verschiedenes Zeug war, jedoch auf dem ersten Blick kein Essen.

Wo ist nur das essen? Ich hab verdammt Hunger!', dachte ich mir nur verzweifelt und machte mich dann wie Fynn auf die Suche.

Wir gingen also durch die verschiedensten Gänge der Küche und suchten nach dem Essen.

Schließlich fand er etwas, das aussah wie ein überdimensionierter Kühlschrank. Da drinnen war allesmögliche: Käse, Schinken, Butter und vieles mehr. Fynn griff in den Kühlschrank und zog zwei kleine Glasbehälter heraus. In ihnen war eine helles Masse mit einer goldenen Soße drauf.

"Lecker! Panna Cotta.", sagte Fynn und jetzt identifizierte ich auch die goldene Flüssingkeit als Karamell."Die ist bestimmt gestern vom Nachtisch übrig geblieben.", bemerkte ich.

"Ja genau. Dann fällt es eh keinem auf, wenn wir uns die beiden nehmen."

Ich hatte jetzt aus irgendeinem Grund gar kein schlechtes Gewisssen mehr, aber trotzdem hatte ich Angst, dass wir erwischt werden könnten. Also zog ich Fynn schnell am Arm hinter mir aus der Küche, nach dem ich den Kühlschrank zugemacht hatte.

Wir gingen mit unserer Beute in den Händen auf unser Zimmer und verputzten sie genüßlich noch bevor Daniel und Hanna aufwachten.

Nach ungefähr einer viertel Stunde wachte auch Hanna auf und als sie Fynn und mich nebenaneinander am Tisch sitzen sah, warf sie mir einen irritierten Blick zu, sagte aber nichts weiter. Nach einem gemurmelten "Guten Morgen!" verschwand sie im Bad.

Ich weckte Daniel indem ich wie schon so oft auf das Bett sprang. Er grummelte nur rum stand aber schließlich auf und ging ins Bad, nachdem Hanna dieses verlassen hatte.

Schließlich gingen wir dann als alle fertig waren mit unseren Eltern frühstücken und als Daniel auf dem Weg zu uns sagte: "Boah! Hab ich einen Bärenhunger!" warf Fynn mir ein verstohlenes Lächeln zu und ich lächelte zurück. 'Er kan wirklich nett sein. Aber halt nur manchmal...'

Nach dem Frühstück gingen wir hoch auf unsere Zimmer, um uns zum Skifahren anzuziehen. Oben angekommen schmissen sich die Jungs sofort auf die Betten und holten ihre Handys raus. 'Diese Faulpelze!' Hanna und ich dagegen durchwühlten unsere Koffer nach unseren Skisachen und gingen schließlich mit diesen zusammen ins Bad.

„Und? Freust du dich schon aufs Skifahren?", fragte ich Hanna, während ich mir mein schwarzes Thermoshirt anzog. Sie schaute mit einem breiten Grinsen in den riesigen Spiegel und als sich unsere Blicke trafen antwortete sie: „Ja! Richtig! Und du? Ich bin schon total gespannt auf das Skigebiet...". Ihre Augen leuchteten begeistert.

„Ich mich auch. Hoffentlich kann ich überhaupt noch Skifahren. Als ich das letzte Mal auf Skiern stand war ich 10 oder so. Ich pack mich bestimmt richtig ab.".

„Bei mir ist es auch schon voll lange her."

Plötzlich kam mir ein wichtiger Gedanke:" Fährst du eigentlich gut?"

„Naja, so normal halt, aber Fynn fährt ziemlich gut, weil er letztes Jahr auf ner Skifreizeit war und du?"

„Daniel fährt auch relativ gut Snowboard, aber keine Ahnung, wie gut ich fahre. Wir werden es ja gleich sehen...".

"Stimmt!"

Fertig angezogen schaute ich noch mal in den Spiegel und regte mich auf, dass ich beim Skifahren immer aussah wie eine Vogelscheuche. Aber das tat ja irgendwie jeder. Ich hatte über meinem schwarzen Shirt noch einen türkisen Overall an und unter meiner Schneehose trug ich eine schwarze Leggins. Meine langen braunen Haare hatte ich wie Hanna zu einem tiefen Zopf gebunden, damit er unter meinen Helm passt. Hanna dagegen hatte einen blauen Overall und wie ich eine schwarze Hose an.

Als wir aus dem Bad kamen, saßen die Jungs zu unserer Überraschung schon fertig angezogen auf den Betten. „Was guckt ihr denn so? Ihr habt übelst lange gebraucht und da dachten Daniel und ich uns wir ziehen uns hier schon mal um.", erklärte Fynn.

Als ich ihn sah dachte ich mir nur: 'WOW! Wie kann man in Skisachen auch noch gut aussehen? Das schafft wohl nur Fynn...'

Er trug ein dickes schwarzes Thermoshirt, das so eng anlag, dass es über seiner Brust etwas spannte und man seine Muskeln wirklich gut erkennen konnte.

Schnell drehte ich meinen Kopf weg, bevor irgendwer bemerken konnte, dass ich starrte. Doch Fynn hatte es bemerkt, denn er zwinkerte mir zu. 'Oh Gott...wie peinlich!' Meine Wangen begannen zu glühen.

Zum Glück rettete mich ein Klopfen an unserer Zimmertür aus dieser schlimmen Situation. Mein Vater streckte seinen Kopf durch die Tür: „Seid ihr fertig? Wir wollen los."

„Jap sind wir.", antwortete ich ihm. Schnell nahm ich mir noch meine pink-graue Skijacke, die ich überalles liebte, und meinen weißen Helm und verließ mit den anderen zusammen, die sich auch ihre Sachen geschnappt hatten, das Hotelzimmer.

Unser Hotel lag in der Nähe der Gondel, sodass wir nicht mit einem von diesen doofen Skibussen fahren musste, worüber ich sehr erleichtert war. Als wir den Parkplatz überquert hatten betraten wir den Laden gleich neben der Talstation der Gondel. Hier würden wir, oder besser gesagt nur Daniel, Fynn, Hanna und ich, unsere Skier und Daniel sein Snowboard leihen.

Nachdem wir unsere Skier bekommen hatten, stiegen wir in die Gondel und los ging es. Ich freute mich riesig endlich wieder auf Skiern zu stehen und war wirklich gespannt wie ich das meistern würde.

Doch hätte ich gewusst was mir innerhalb der nächsten Stunde passieren würde, hätte sich meine Vorfreude wohl in Grenzen gehalten.

Shit happens- but is it love or hate?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt