Shit happens- but is it love or hate?

XIV

Als ich aufwachte erschrak ich im ersten Moment, da ich ohne meinen Wecker wach geworden bin. 'Oh shit! Hab ich jetzt verschlafen?' Vollkommen hektisch sprang ich aus meinem Bett und erst dann kam mir die überaus intelligente Idee auf die Uhr zu schauen: 6:02 zeigte mein Wecker an. 'So früh?! Ich wach sonst nie in der Woche von alleine auf!', wunderte ich mich. 'Na ja...ich kann eh nicht mehr einschlafen.' Also stand ich auf, da ich aus völlig unerfindlichen Gründen gerade Lust auf eine heiße Schokolade hatte...man bemerke: im HOCHSOMMER!!

Ich ging die Treppe runter und machte mir eine Tasse heisse Schokolade mit ganz viel Sahne oben drauf. Mit der Tasse in der Hand ging ich schließlich die Treppe wieder hoch und setzte mich auf meinen Balkon. Es war auch warm genug , obwohl ich nur mit schlaf-shorts und top da saß. Mein Blick fiel mal wieder auf unseren wunderschönen großen Garten mit dem pool. Ich war alles andere als ein Morgenmensch und so träumte auch eine Zeit lang vor mich hin.

Doch irgendwann riss mich sehr laute Musik aus meinen Gedanken und mein Blick fiel auf das Nachbarhaus. Besser gesagt in Fynns Zimmer, da dieses ja zu meinem Leid gegenüber von meinem war. Zuerst konnte ich auch niemanden entdecken, doch dann sah ich ihn und fing beinahe an zu sabbern-natürlich nicht richtig, aber ich starrte förmlich in sein Zimmer. Dort stand er.

Allerdings nur mit einer Boxershorts bekleidet...

Eine Zeit lang schaute ich ihm beim anziehen und so zu, bis mir auffiel wie stalkermäßig das war und vor allem total unangebracht. Aber ich hatte meinen Blick einfach nicht von seinem vollkommen durch trainierten Oberkörper losreißen können.

Und gerade als ich meinen Blick abwendete, schaute Fynn durch das Fenster und dabei genau mich an. Er ging langsam mit einen selbstsicheren grinsen auf seine Balkontür zu. 'Oh shit! Jetzt hat er mich erwischt...'

Fynn betrat den Balkon und schrie schließlich mit einem unglaublich breiten grinsen zu mir hinüber: "Guten morgen Isi! Gefällt dir was du siehst?" 'Yey....der arrogante Macho ist zurück!' Man bemerkte den Sarkasmus... "Nein! Nicht jede Frau findet dich unwiderstehlich! Ich zum Beispiel finde dich nicht heiß! Du bist nämlich arrogant und einfach...", log ich; allerdings fiel mur gerade kein passendes Wort ein wie ich ihn sonst noch beschreiben konnte: "Ach egal...."

Mit diesen Worten ging auch in mein Zimmer und knallte die Balkontür zu.

Der Rest des morgens verlief ohne weitere Komplikationen und auch den schultag überlebte ich irgenwie, wobei meine Gedanken oft zu dem Treffen mit Leon heute Nachmittag abschweiften, denn ich freute mich riesig ihn wiederzusehen.

Nachdem ich mit dem Bus nach Hause gefahren war, da Daniel und Fynn Fußball training hatten, schob ich mir eine tiefkühlpizza in den ofen, denn ich war einfach zu faul mir was anderes zu kochen. Mit der fertigen pizza auf dem schoß setzte ich mich nun vor den Fernseher und genoss mein Leben.

Als ich nach einigen Serien auf RTL II & VOX auf die Uhr schaute erschrak ich erstmal: 'OMG! Schon 15:19 Uhr...in 10 Minuten kommt Leon!'

Hektisch räumte ich den das dreckige Geschirr in die Küche , schaltete den Fernseher aus und rannte nach oben in mein Zimmer um mich frisch zu machen.

Kaum war ich fertig , klingelte es auch schon an der Tür und ich rannte mit vollgas die Treppe runter, wobei ich erstmal die letzten stufen runter fiel und schmerzhaft auf meinem arm landete. 'Isabella Becker du bist einfach zu doof! Wie wäre es damit nicht wie ein kleines Kind im Haus rum zu rennen?' schimpfte ich mit mir selber. Mit schmerzverzerrtem Gesicht stand ich schließlich auf und schleppte noch zur Tür.

Dort stand ein breit grinsender Leon, doch seine Miene änderte schlagartig als er mir in die Augen sah und schließlich fiel sein Blick auf meinen linken Arm, den ich mit der rechten Hand hielt. Er schaute mich besorgt an: "Hey Isi. Was ist passiert?" "Hey!", antwortete ich und umarmte ihn mit Rücksicht auf meinen Arm. "Ich bin grad die unteren Stufen der Treppe runtergefallen und auf meinem Arm gelandet. Es tat gerade noch ziemlich weh aber jetzt geht es wieder.", versuchte ich ihn zu beruhigen. Und es stimmte wirklich: der Schmerz hatte nachgelassen und mein Arm pochte nur noch etwas.

Leon trat ins Haus und wir gingen nach oben in mein Zimmer.

Wir redeten, alberten rum und hatten sehr viel spaß. Gerade waren wir wegen den viel zu hohen Temperaturen auf die Idee gekommen im Pool baden zu gehen. Also gab ich Leon eine Badehose von Daniel und nachdem ich mich umgezogen hatte, holte ich noch handtücher und ging in den Garten zum pool.

Leon schwamm schon etwas, aber als er mich sah hielt er einen Moment lang inne und betrachtete mich ausgiebig. Mir entging nicht, dass er ziemlich gut aussah. Er hatte viele Muskeln, jedoch kein Sixpack, was ich persönlich etwas schade fand, da ich Sixpacks einfach nur cool fand. 'Fynn hat ein Sixpack...'

Um mich von diesen bescheuerten Gedanken zu befreien, legte ich die Handtücher beiseite, nahm Anlauf und sprang zu Leon ins Becken.

Nach 20 Minuten herumplantschen und schwimmen,  kamen Daniel und Fynn durch die Terassentür Richtung pool. "Ich wollte nur sagen, dass wir wieder da sind. Wir sind oben.", begrüßte mich mein großer Bruder. Dabei schaute er Leon an und ich meinte in seinen Augen keine Freundlichkeit zu erkennen, sondern eher das Gegenteil. Auch Fynn schaute Leon aus zusammengekniffenen Augen an , doch beim ihn war es kein unfreundlichrr Blick sondern eher ein hasserfüllter. 'Was haben die beiden denn gegen Leon? Ich werde Daniel nachher einfach mal fragen...'

Der Rest des Tages verlief ohne weitere komische Zwischenfälle. Nachdem Leon wieder gegangen war ging ich hoch in mein zimmer, um mich umzuziehen. Gerade als ich mir mein top über den Kopf ziehen wollte, erinnerte ich mich daran, dass mich gewisse Personen möglicherweise dabei beobachten konnten.

Ich warf einen Blick in Fynns Zimmer und dort stand er auf dem Balkon und grinste zu mir hinüber.

Voller Wut riss ich meine Balkontür auf und schrie zu ihm hinüber: "Boah Fynn! Du bist so ein perverses Arschloch! Hast du keine anderen Hobbys als mich beim Umziehen zu beobachten?" Seine Antwort darauf konnte ich nicht mehr hören, da ich die Tür schon wieder zu gemacht hatte und ins Badezimmer flüchtete um in Ruhe duschen zu können.