Shit happens- but is it love or hate?

XXIX

Er kam nämlich nicht allein. Einer der Tussen, die ich auch schon in der Schule gesehen hatte, hatte sich mit einem Arm bei ihm eingehängt und schaute ihn während beide auf uns zu kamen schmachtend an. Fynn hingegen ignorierte dieses Gehabe völlig und kam schnellen Schrittes auf uns zu. Ich war ziemlich erfreut darüber, dass er das Mädchen neben ihm, dessen Name mir partout nicht einfallen wollte, keines Blickes würdigte. Stattdessen schaute er in unsere Richtung wie wir zu dritt an seinem Auto auf ihn warteten.

"Hey!", ich hatte da Gefühl, dass er mich zu ignorieren versuchte und so nur seine Schwester mit einem Lächeln begrüßte. "Wir müssen Nele zu sich nach Hause bringen, wei sie sonst nirgendwo mitfahren kann."

'Ah genau! Nele heißt die doofe Kuh' Spätestens seit der Aktion vor dem Mädchenklo waren sie und ihre Freundin Lena sowas von unten durch bei mir. Die hingen ja wie Kletten an Fynn. 'Das ist doch jetzt nicht sein Ernst oder? Ich hab keinen Bock mit dieser Zimtzicke in einem Auto zu sitzen. Außerdem stinkt sie wie eine Parfümfabrik.' Und das tat sie wirklich, als beide bei uns stehen blieben, wehte sofort eine heftige Parfümfahne zu mir herüber und mein Hals begann zu kratzen.

"Nein, das geht nicht. Das Auto ist doch schon voll.", probierte ich mich aus dieser Situation zu retten, da ich für nichts garantieren konnte wenn ich die ganze Fahrt über neben diesem "netten" Duft sitzen musste. Man bemerke den Sarkasmus. Ich würde mich wahrscheinlich tot husten.

Fynn verengte die Augen und sah mir, so kam es mir zumindest vor, das erste mal heute wirklich in die Augen. "Als ob, immerhin passen drei Leute auf die Rückbank und es ist immer noch mein Auto also entscheide ich, wer mitfährt.",sein Tonfall war herablassend und ich erwiederte seinen angenervten Blick, jedoch musste ich zugeben, dass er Recht hatte. 'Dieser Typ ist soo nervig.'

"Fynn Schatz....", säuselte Nele jetzt mit ihrer anstrengenden piepsigen Stimme. "Ich dachte ich komm mit zu dir und wir machen uns einen schönen Nachmittag." Spätestens bei diesen Worten kam mir die Galle hoch. Ich blickte zu Hanna, die ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen offenbar genauso angeekelt war von dieser Aussage wie ich.

Auch Fynn schien von dieser Vorstellung nicht sonderlich begeistert, da er das Gesicht etwas verzog und erwiderte. "Nee lass mal. Ich bring dich einfach nur zu dir nach Hause." Bei diesen Worten sah er mir komischerweise in die Augen und mein kleines dummes Herz schlug kurz etwas schneller. Warum tat es das nur? Wahrscheinlich von den Spätfolgen des Schocks über Neles Worte.

Ich sah die Straßen an mir vorbei ziehen und beobachtete die vielen Menschen, die in diesem Viertel von Hamburg herumliefen. Mir fiel auf, dass alle Häuser hier sehr teuer und edel aussahen.

Nach einer kleinen Diskussion hatten wir uns darauf geeinigt, dass Nele auf dem Beifahrersitz sitzen würde, wo sie gerade ihre perfekt manikürten und meiner Meinung nach viel zu langen Fingernägel betrachtete. Denn weder Hanna noch ich hatten Lust gehabt neben ihr zu sitzen und so hatte Daniel sich bereiterklärt mit uns beiden auf die Rückbank zu gehen.

Plötzlich hielt Fynn das Auto vor einer Villa, die zwar etwas kleiner war als die Häuser nebenan, aber immernoch sehr edel schien. 'Kein Wunder, dass die so arrogant ist. Ihre Eltern überschütten sie bestimmt mit Geld und jetzt hält sie sich für was Besseres.'

Nachdem wir Nele zu Hause abgesetzt hatten, hatten wir noch Pizza geholt und saßen nun auf unserem Sofa und schauten Fernsehen. Aber wir guckten eine sehr langweilige Serie bei der ich fast einschlief. Offenbar ging es Hanna genauso, da sie nach ein paar Minuten sagte. "Lasst uns doch irgendwas interressanteres machen. "Ich wollte ihr gerade zustimmen als mein Handy in meiner Hosentasche anfing zu klingeln.

Ich sah, dass es Kathi war und so ging ich schnell ran und verließ das Wohnzimmer um ungestört telefonieren zu können. "Hey Kathi.", meldete ich mich.

"Hey. Ich vermiss dich voll. Hast du irgendwann diese Woche vielleicht Zeit, damit wir uns treffen können?"

"Ich vermisss dich auch. Ja klar hab ich Zeit. Hättest du vielleicht Lust an Sylvester zu kommen? Wir haben zusammen mit Fynn und Hanna sturmfrei."

"Oh wie cool. Klar komm ich, das lass ich mir doch nicht entgehen..."

Wir telefonierten noch ungefähr eine Viertel Stunde weiter, bis wir schließlich auflegten und ich wieder ins Wohlzimmer ging zu den anderen.Alle Drei waren gerade dabei aufzustehen. Hanna kam mir entgegen und sagte. "Wir gehen ins Schwimmbad." Sie schien sich offenbar sehr darüber zu freuen ganz im Gegensatz zu mir. Ich mochte zwar gerne Schwimmen gehen, aber ich hatte echt kein Bock mit Fynn scshwimmen zu gehen, da zur Zeit eine schlechte Stimmung herrschte und bei meinem Glück eh wieder was komisches passieren würde.

Doch schließlich gab ich nach und wir machten uns zu viert auf den Weg ins Schwimmbad...