(Triggerwarnung: Am Ende des Kapitels steht etwas über Körperverletzung geschrieben. Es ist nicht im Detail beschrieben, aber wer so etwas trotzdem nicht lesen möchte oder kann, ließt bitte nur bis zu den drei Strichen [---] )
Auch Nicolay lies leise vor sich hin. „Was steht denn drin?" Auf meine Frage bekam ich weder von Dima noch von seinem Bruder eine Antwort. Ich fragte noch ein zweites Mal. „Du kannst es eh nicht lesen, die Sprache in der es geschrieben ist, gibt es heute nicht mehr." sagte der Älteste, blickte kurz zu mir auf und widmete sich dann wieder dem Buch. Neugierig stand ich von dem bequemen Sofa auf und ging zu Nicolay, um mich zu versichern, dass er Recht hatte. Ich stellte mich auf Zehenspitzen und lunzte mit auf die vergilbten Seiten. „Du glaubst mir nicht, was?" Ich schüttelte lächelnd den Kopf, drückte dem Größeren dann aber noch einen Kuss auf die Wange. Mein Blick fiel wieder auf das Buch in seiner Hand. Tatsächlich war es in, mir unbekannten, schwungvollen Schriftzeichen geschrieben. Ich starrte auf das Geschriebene, ich hatte diese Schrift noch nie gesehen, versuchte aber dennoch diese zu entziffern. „Was steht denn da? Was sollen wir machen?", ungeduldig wippte ich hin und her. „Wie kommen wir zu Kartuna?" Nicolay klappte das Buch zu. Er hatte fertiggelesen und warf seinem Bruder einen vielsagenden Blick zu. „Wir brauchen Blut.", „Was?" fragte ich leicht geschockt und verwirrt. „Wir müssen ein Pentagramm malen mit Blut." meinte Dima kühl, so, als würde ihn das nicht im Geringsten emotional berühren. „Was für Blut?" Meine Stimme stockte zwischendrin und nervös. Die beiden anderen waren nicht so schockiert darüber, dass wir Blut brauchten. Für sie schien das normal zu sein, was vermutlich auch daherkam, da sie damit großgeworden waren Lebewesen zu töten, um an deren Blut zu kommen. „Menschenblut? Wenn wir einen Menschen töten müssen, dann...das könnte ich nicht." Nicolay und Dima warfen sich einen undefinierbaren Blick zu und lachten dann. „Nein, alles gut beruhig dich. Wir müssen unser Blut nehmen." Ich brauchte ein bisschen um die Worte meines Freundes zu verarbeiten. „Das ist nicht wirklich besser." sagte ich angeekelt. Natürlich tröstete es mich, dass wir dafür kein anderes Leben opfern mussten, aber wirklich zufrieden war ich damit auch nicht. „Müssen wir unbedingt Blut nehmen?", Nicolay seufzte genervt. „Ja! Ansonsten kommen wir nicht in die Unterwelt, es gibt keinen weiteren Weg rein, nur mit dem Pentagramm. Wir müssen es auf den Boden malen, uns dann in die Mitte stellten und dann alle den Text sagen, der im Buch steht. Damit kommen wir nicht direkt zu Kartuna, aber wenigstens in die Unterwelt." Dima nickte zustimmend. „Wir brauchen mehr Platz, wir müssen den Sessel und den Tisch etwas wegrücken, damit wir das Pentagramm besser Zeichnen können. Und dann brauchen wir noch ein Messer." Es dauerte ein wenig, bis wir die Möbel weitestgehend weggerückt hatten.
Ich zitterte am ganzen Körper vor Aufregung, mein Herz pochte so schnell, wie noch nie zuvor und meine Hände schwitzten, als Nicolay mir das Messer gab. Ich schaute auf die blutige Klinge, mein Blick war verschwommen und ich konnte keinen klaren Gedanken fassten. Die beiden Brüder hatten bereits mit ihrem Blut jeweils ein Drittel des Sterns am Boden gemalt. Ich schluckte. Meine Kehle war trocken. „Ich glaube ich kann das nicht." flüsterte ich und hob meinen Kopf leicht nach oben um in die Gesichter meiner Gegenüber zu sehen. „Ich kann das nicht." wiederholte ich. „Soll ich es machen?" Ich blickte zu Dima, der mit verschränkten Armen mir in weniger Entfernung gegenüberstand. Nicolay wollte ihm widersprechen, aber der Jüngere ließ ihn gar nicht erst zu Wort kommen. „Ich mache es für dich, dann musst du es nicht selbst tun." Ich nickte. Der Dunkelhaarige trat näher an mich und nahm mir das Messer aus der Hand. „Mach am besten deine Augen zu, dann siehst du es wenigstens nicht." Ich tat was er mir geraten hatte und atmete noch einmal tief aus und ein. --- Seine warme Hand legte sich um meinen Arm und drehte so, dass er an die Innenseite kam. Ich spürte das kalte Metall auf meiner Haut und dann den Schmerz, der meinen Körper erfüllte. Ich schrie schmerzerfüllt auf, hielt mich dann aber zurück. Warmes Blut floss an meinem Arm herunter und tropfte auf den Boden.
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Hi...entschuldigung, dass solange nichts kam. Die Schule killt mich einfach momentan -.- ich hoffe ihr versteht das. :3 Hoffentlich hat euch das Kapitel gefallen, wie immer sind Fragen, Kritik oder weitere Ideen gern gesehen. :)
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Let me be yours
VampireWas passiert, wenn ein kleiner Omega von seinem Rudel verstoßen wird und am Ende ganz auf sich alleine gestellt ist? Wehrlos durch unbekanntes Gebiet streift, hilflos der Außenwelt ausgeliefert ist und er dazu auch noch müde und erschöpft ist? Er...