Kapitel 4

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Es hatte wieder angefangen zu regnen und es fröstelte. Kleine Wölkchen kamen aus meinem Mund, immer dann, wenn ich ausatmete. Es dämmerte und ich lief an einem dunklen Platz. Ich bekam ein beklemmendes Gefühl. Ich fühlte sich so an, als würde mich jemand beobachten. Ein rascheln hinter mir, ließ mich schreckhaft umdrehen. Mir war es so als wäre da jemand, aber bestimmt täuschte ich mich nur. Misstrauisch blieb ich noch kurz stehen und schaute in die Richtung, aus der ich das Geräusch gehört hatte. Dann konnte ich mich loslösen und setzte mein Weg weiter fort. Zitternd versuchte ich irgendwas um mich herum zu erkennen, jedoch war es zu dunkel. Manchmal stolperte ich über einen Stein oder eine Wurzel. Das Gefühl beobachtet zu werden, ließ mir keine Ruhe und so drehte ich mich alle paar Sekunden um, konnte aber jedes Mal nicht sehen oder erkennen. 


Ich war erschöpft, am Ende meiner Kräfte und ich hatte Schmerzen am ganzen Körper. Ich rutschte an einem Baum herunter und schloss die Augen. Grillen zirpten, ein Uhu stieß ein Ruf aus. Ich öffnete meine Augen. Erstaunt vergaß ich mein Schmerz und die Müdigkeit und erhob mich. Wahrscheinlich träumte ich. Vor mir war ein großes, verlassenes Haus. Vielleicht konnte ich darin übernachten und ein Feuer in einem Kamin machen. Wenn es mir gefällt, könnte ich sogar einige Zeit darin wohnen. Voller Freude, lief ich schnell darauf zu, stoppte aber vor der Eingangstreppe, welche zur Haustür führte. Vorsichtig setzte ich ein Fuß auf die morsche Treppe. Sofort knarzte diese. Ich ging trotzdem weiter, obwohl ich mir darum Gedanken machte, was wohl wäre, wenn jemand dieses haus gehörte und sogar darin wohnte. Ich verwarf jedoch diesen Gedanken wieder, da ich nicht glaubte, dass in dieser Bruchbude jemand wirklich freiwillig wohnen würde. 

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