Ein Fauchen hinter mir. Erschrocken blickte ich hinter mich und sah eine dürre, ausgemergelte Gestalt. Sie hatte alte, zerrissene Kleidung an. Die Haare zu einem Zopf gebunden. Die faltige Haut wirkte gräulich, die roten Augen matt. Man hätte Mitleid haben können, was jedoch von ihrem bösen Gesichtsausdruck zerstört wurde. Die alte Frau zögerte kurz, ehe sie auf mich zugestürmt kam. Panisch stand ich schnell auf und setzte die Flucht an. Zum meinem Glück konnte ich nun auch endlich was sehen, durch das Licht und musste nicht weiter im Dunkeln umherirren. Meine Verfolgerin war schneller als gedacht und mir immer auf den Fersen. Ich wusste nicht, was sie von mir wollte. So versuchte ich ihr zu entkommen. Ihre Kräfte schienen unendlich, da ich bereits eine geraume Zeit von ihr wegrannte und so langsam meine Kraft mich verließ. Irgendwann kam ich in einen, mir bekannten, Flur. Am Ende dessen, sollte eigentlich die verschlossene Tür sein, die mir von Nicolay verboten wurde. Zu meinem Erstaunen war diese aber gewalttätig geöffnet worden. Ich schaute über meine Schulter nach hinten und bemerkte, dass die Fremde ihre Verfolgung aufgegeben hatte.
Erleichtert kam ich zum Stehen. Ich war heilfroh, dass ich sie abgeschüttelt hatte, denn dieser Gang war eine Sackgasse und ich hätte keine Chance gehabt ihr hier zu entkommen. Ich sah zu der zertrümmerten Holztür, die zur Hälfe auf dem Boden lag. Vorsichtig schaute ich in den kleinen Raum. Ich betrat diesen langsam. Ein Bett befand sich in diesem, sonst nichts. Kein Fenster oder Schränke. Enttäuscht drehte ich mich um. Ich verließ das Zimmer wieder. Augenblicklich stolperte ich nach hinten, schließlich landete ich auf dem Boden. Die gruselige Erscheinung hatte gaffte mich förmlich an. Ihr Blick starr auf mich gerichtet, als wäre ich ihre Beute. Ich rutschte immer weiter weg von mir, bis ich die kalte Wand im Rücken hatte. Langsam trotte sie auf mich zu und ging schon gierig vor mir auf die Knie. Ich könnte mich eh nicht wehren, weshalb ich einfach sitzen blieb und mich nicht bewegte. Ich kniff die Augen zusammen, als sie meinem Hals näherkam. Ich bereitete mich auf einem Biss vor. Doch anstatt eines Bisses, vernahm ich nur ein Schrei, welcher durch Mark und Bein ging. Ich riss die Augen auf und sah, wie die ältere Frau nach hinten taumelte. Der Mann hatte sie zurückgezogen und ihr ein großes Metallstück in die Brust gerammt. Nicolay hatte Tränen in den Augen, genauso wie die Frau in seinen Armen. „Es tut mir leid Mama..." flüsterte er, bevor sie zu Staub zerfiel. Ich brauchte kurz um das Geschehene zu realisieren...
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Let me be yours
VampireWas passiert, wenn ein kleiner Omega von seinem Rudel verstoßen wird und am Ende ganz auf sich alleine gestellt ist? Wehrlos durch unbekanntes Gebiet streift, hilflos der Außenwelt ausgeliefert ist und er dazu auch noch müde und erschöpft ist? Er...