Kapitel 58

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Irgendwann schien mein Körper aufgegeben zu haben. Als ich wieder zu mir kam fand ich mich zusammengekauert und liegend mit angezogenen Beinen auf dem Bad Boden wieder. Die kalten Steinfliesen kühlten meinen Körper, ebenfalls hatte sich eine Gänsehaut auf meiner Haut gebildet. Ich fror, zitterte am ganzen Leib und hatte immer noch Kopfschmerzen. Im Vergleich jedoch waren sie nicht mehr so schlimm, wie davor. Ich richtete mich so weit auf, dass ich nun an der Wand lehnte. Ich fühlte mich schlapp und kraftlos. Meine Kehle war trocken und schmerzte, mein Atem ging langsam und schwer. Ich versuchte alle meine übrigen Kräfte zu sammeln und griff an das Waschbecken. Mit einem sehr aufwendigen, schwerfallenden Zug, stand ich auf. Durch das schnelle Aufstehen wurde mir schwindelig und kurzzeitig schwarz vor Augen. Ich hörte, wie mein Herzschlag in den Ohren pochte und spürte wiederum auch das Fließen meines Blutes in den Adern. Ich brauchte kurz, bis ich mich daran gewöhnt hatte. Meine nackten Füße auf dem glatten Boden machten leise Geräusche, ansonsten herrschte absolute Lautlosigkeit. Ein Déjà-vu machte sich in meinem Kopf breit, als ich aus dem Bad zum Bett gehen wollte und mich an allem festhielt, damit ich nicht umfiel. Die letzten Meter zum Bett stürzte ich aus Eile eher und legte mich auf die weiche Matratze. Erleichtert es bis hier hin geschafft zu haben, dachte ich vergebens an das, was passiert war. Ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren, ein Blick aus dem Fenster verriet mir, dass es bereits stockdunkel draußen war. Ich wusste nicht mal genau, wie lange ich dort auf dem Boden gelegen hatte und was genau geschehen war. Verzweifelt raufte ich mir durch meine Haare. Ich konnte mich nur noch an einzelne Bruchstücke erinnern, die allerdings völlig aus dem Zusammenhang gerissen worden waren. Überfordert mit den Schmerzen und der ganzen Situation, baute meine Konzentration ab und ich wurde immer müder. Mit Mühe versuchte ich meine Augen offen zu halten, doch mit der Zeit fiel mir das immer schwerer, bis ich schließlich erneut in den Schlaf fiel. Der Schlaf half mir ungemein. Als ich am nächsten Tag aufwachte stand die Sonne schon am höchsten Punkt am Himmel und erhellte das sonst düstere Schlafzimmer. Gähnend streckte ich mich. Mit Freuden stellte ich fest, dass die Kopfschmerzen verflogen waren. Aus meiner Erholungspause hatte ich gleichzeitig auch wieder neue Energie geschöpft. Glücklich darüber, dass ich endlich diese Nacht hinter mir hatte und es mir zum Glück wieder besser ging, blieb ich noch ein bisschen im Bett liegen und genoss die warmen Strahlen der Sonne auf mir. Lächelnd schloss ich die Augen, doch wurde wieder ernster, nachdem meine Gedanken, wie gestern Abend, erneut um die verwirrenden Erinnerungsstücke kreisten.

Ich starrte an die Decke. Ich konnte mich bei besten Willen nicht erinnern. Mich ließen die Gedanken auch nicht los, als ich nach einiger Zeit aufgestanden war und mir etwas zu Essen machte. Ich öffnete den Kühlschrank und holte die Butter heraus. Seufzend sah ich sie an und ging damit zum Esstisch zurück. Ich setzte mich auf den Stuhl und beschmierte das Brot mit der Butter. In dem Moment fragte ich mich, wann die beiden Geschwister wieder zurückkommen würden. Ich beantwortete meine Frage mit einem Schulterzucken und aß mein Frühstück. Ich überlegte, was ich noch heute noch machen sollte, bevor Dima und Nicolay wieder hier eintreffen würden. Ich schmunzelte und nahm mir, nachdem ich das Geschirr abgewaschen hatte und alle Lebensmittel ordentlich weggepackt hatte, das Glas mit der angefangen Nougatcreme aus dem Schrank, ebenso einen Löffel. Mit einem kleinen Sprung saß ich letztendlich auf der Küchenzeile und löffelte die Schokoladencreme. Sowohl Nicolay, als auch Dima verzogen immer die Gesichter, wenn ich das tat und belehrten mich jedes Mal, dass es eklig sei. Summend stopfte ich mir ein Löffel nach dem anderen rein und freute mich dabei wie ein kleines Kind. Irgendwann war ich so voll, dass ich die fast leere Schokoladencreme wegstellte und dann gelangweilt durch das Haus lief. An die dunklen, verworrenen Gänge hatte ich mich gewöhnt, auch an die übrigen Hausbewohner, welche ich ab und zu auf den Fluren traf. Am Anfang hatte ich Angst und fand dieses Haus furchtbar, doch mit der Zeit entdeckte ich den eigenen Charm, den dieses Gebäude ausstrahle. Ich wusste nicht, was für ein Ziel ich überhaupt hatte, bis ich in den Eingangsbereich kam. Unentschlossen darüber, ob ich ein Spaziergang machen sollte, entschied ich mich doch dafür und griff an die Klinke der Haustür. Noch bevor ich runter drückten konnte, hatte dies bereits jemand anderes gemacht. Überrascht trat ich zurück. Die Tür öffnete sich quietschend und Dima trat ein, blieb aber im Türrahmen stehen. Verwundert mich angetroffen zu haben, öffnete er seinen Mund, wollte etwas sagen, brachte dann aber nur ein "Aua" heraus, als ihn jemand von hinten schubste. Ich hörte nur noch ein: „Geh doch mal weiter!", welches eindeutig von Nicolay stammte...

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Ehm...ja hi...ich bin wieder da...entschuldigung, dass ich nichts hochgeladen habe...deswegen ist dieses Kapitel auch etwas länger als gewöhnlich... ;3 

Ja...gut...ehm...lasst doch auch gerne ein Kommentar da (auch gerne Kritik, ich mag Kritik :3)  danke 

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