Kapitel 48

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„Was habe ich wo?" Verwirrt schaute ich an mir runter, konnte allerdings nichts finden, was er meinen könnte. Er stand bedrohlich auf und kam zu mir. „Am Hals! Es ist mir eben aufgefallen, als du zu Dima gewatschelt bist. Dein Pullover ist verrutsch und was kann man erkennen, richtig ein Knutschfleck, der bestimmt nicht von mir ist." Entsetzt stürzte ich zum Spiegel. „Ein Knutschfleck?!", „Kannst du mir das erklären, oder hast du dafür keine Erklärung." Ich sah Nicolay immer noch mit seinem monotonen Blick durch den Spiegel, wie er mir den Rücken zudrehet und sich wieder hinlegte. „Ich habe eine Erklärung...ich weiß aber nicht, ob du sie mir glauben wirst, oder so." Unglaubwürdig musterte mich der dunkelhaarige Mann und schloss aber dann seine Augen. „Und welche ist das?", „In der Nacht, in der wir uns gestritten hatten. Du erinnerst dich vielleicht, ich habe dir Vorwürfe gemacht, dass du es warst, der die Schachtel gestohlen hatte. Ich war frustriert und bin zu Dima gegangen, habe mich dort besoffen und dann...ist die Situation etwas aus dem Ruder gelaufen. Ich, wir...haben rumgemacht, aber da war wirklich nicht mehr! Wir haben wirklich nur geknutscht...und da ist das mit dem Knutschfleck sicherlich passiert, aber es war nie meine Absicht, dich zu hintergehen und ich kann es verstehen, wenn du mich rauswirfst oder dich trennen möchtest. Auch wenn mir das mein Herz brechen würde, ich kann dich verstehen. Aber bitte überlege es dir nochmal, ich mache alles, was du möchtest." Ich brabbelte meinen Monolog nur so runter, wie ein Wasserfall und musste erstmal durchatmen. Ich drehte mich zu Nicolay, welcher zufrieden Grinsend auf dem Bett lag. „Genau das wollte ich hören." sagte mein Freund entspannt.

 „Warte, was?" fragte ich ungewollt laut und entsetzt. Er öffnete seine Augen. „Naja, ich wollte es von dir hören. Ich hatte mich schon gefragt, wann du mir das endlich sagen wolltest, sodass ich mir dachte, dass ich das Ganze mal ein bisschen beschleunige." Peinlichkeit breitete sich in meinem Körper aus, jeder Zentimeter schämte sich einfach nur in Grund und Boden, während ich knallrot anlief. „Du wusstest das ich mit Dima rumgemacht habe? Woher?" Er begann zu lachen und weitete seine Arme aus, um mir zu verdeutlichen, dass ich zu ihm kommen solle. „Du hältst mich auch für blöd, oder? Denkst du ich merke nicht, wie unsicher du bist. Und dass ich so blind bin und die vielen, wenn auch mittlerweile verblassten roten Flecke an deinem Hals nicht sehe? Ich dachte eigentlich, du würdest es keine fünf Minuten aushalten, ohne mir das zu beichten...da habe ich mich wohl geirrt. Ich hoffe du bist mir nicht böse, dass ich dich so na ja, du weißt schon. Ich wollte die vorhin nicht so behandeln, aber ich wollte dir nur eine Last abnehmen. Kommst du jetzt noch zu mir, oder nicht?" Mit großen, feuchten Augen blickte ich meinen Freund an, stürmte dann auf ihn zu und ließ mich in seine Arme sinken. „Es tut mir leid..." murmelte ich und drückte mich an ihn. „Schon gut, aber...ich muss dir auch noch was beichten..." Mein gespannter Blick lag auf dem Älteren. „Ja...es könnte sein, dass ich mich nicht zurückhalten konnte...allerdings muss ich zu meiner Verteidigung sagen, dass ich nicht wusste was es ist!" Ich kicherte, da ich Nicolay noch nie so schuldbewusst und sicher gesehen habe. „Was denn genau..." Er kratzte sich verlegen. „Naja...ich war neugierig und habe etwas aufgemacht, was dir sehr wichtig zu sein scheint..."

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