Kapitel 30

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Irgendwann gelangte ich zurück an den See. Keiner war da. Also lief ich durch den dunklen Tunnel zurück zur Tempelstadt. Eine Flamme erschuf ich nicht. Dazu fühlte ich mich zu betäubt. Als ich den Tunnel verließ, stand die Sonne am höchsten Punkt des Himmels. Eine Gestalt, mit schwarzen Haaren wendete mir den Rücken zu.                                                                                               „Jess" rief ich.                                                                                                                                                                    Sie drehte sich um. Auf ihren Gesicht blitzte Erleichterung auf. Welche sich jedoch ganz schnell in Schock und entsetten umwandelte. Sie stürmte auf mich zu. Wir schlossen uns in die Arme.                                                             „Lia", hauchte sie meinen Namen. „Was ist passiert?"                                                                Ihr Blick war fassunglos, während sie mich betrachtete. Mein Anblick war grauenhaft. Blut klebte überall an meinem Körper, ich trug kein T-Shirt mehr. Eine neue Narbe zierte meinen Bauch, schweiß tropfte von meiner Stirn und wahrscheinlich war mein Blick ausdruckslos. Ich erwiderte nichts und ging einfachan ihr vorbei. Sie folgte mir.                                             Im Raumschiff waren alle beschäftigt. Als ich rein kam, stockten sie. Doch ich beachtete niemanden. Stattdessen ging ich geradewegs ins Badezimmer. Mein Spiegelbild zeigte ein mir fremdes Mädchen. Nichts war von der Kronprinzessin zweierlei Planeten zu erkennen. Voller Trance stieg ich unter die Dusche. Da wie in einem Raumschiff reisten, war diese sehr beengent. Das heiße Wasser spülte all den Dreck und das Blut von meiner Haut. Genießen konnte ich sie jedoch nicht. Dafür lastete zu viel Verantwortung auf meinen Schultern. Seit Jahren schon versuchten die Königshäuser von Lythix zwei ihrer Kinder zu vermählen, sodass sie einen nachkommen zeugen der zwei Planeten vereint. Es soll die Macht stärken. Kaspian und ich waren ein Versuch. Nachdem wir uns getrennt hatten, waren unsere Eltern maßlich enttäuscht. Niemand wusste das es scheinbar schon so ein Kind gab. Das ich dieses Kind war. Mein Vater wusste wahrscheinlich selbst nie das sein Vater ein König war.                                                                 Wie sollte ich das nur bewergstelligen? Mit mächtig hatte dies nichts zu tun. Ich war die Erbin eines ausgelöschten Volkes.   Plötzlich klopfte es an der Tür des Badezimmers.               „Lia?"                                                                       Break. Ich konnte jetzt nicht mit ihm reden. Er würde umgehend bemerken das etwas los war. Doch es gab auch kein entkommen. Langsam schloss ich den Wasserhahn.                            „Kannst du mir bitte Frische Klamotten bringen?", rief ich zu Break. Zum Teil um noch etwas zeit zu schinden. Ich hörte wie sich Breaks Schritte langsam entfernten und kurz darauf wieder lauter wurden, da er zurück zur Tür kam. Er reichte sie mir durch die Tür. Adriana sei dank, war er anständig genug, dass er wegsah und nur den Arm mit den Klamotten in der Hand durch die Tür erstreckte. Ich packte die Sachen schnell und schlug, sobald sein Arm weg war, die Tür hinter ihm zu. Break hatte mir ein schwarzes Top, mit einer Jeanshose und einer dazu passenden karkigrünen Jacke gebracht. Nachdem ich mich angezogen hatte, entfachte ich eine Flamme in meiner Hand. Diese hielt ich an meine zerrisssene Kleidung. Unbeeindruckt sah ich zu wie die Flammen den Stoff Aufrassen. Leider verblassten die Erinnerungen nicht mit dem Stoff.                              Break stand mit verschränkten Armen vor der Tür. Als er mich erblickte änderte sich seine Haltung abrubt. Er sah besorgt aus. Auch die anderen betrachteten mich mit einem besorgten Blick. Ich ignorierte sie und ging stattdessen Kontrollraum. Einzig und allein Kai saß hier. Kaum betrat ich den Raum, kam mir auch schon Spot entgegen. Ich hob ihn auf meine Arme, um mich kurz darauf auf einen der Sessel zu setzten.                                        „Hey" begrüßte mich Kai.                                       „Hey" Grüßte ich zurück.                                       Er betrachtete mich kurz. Sein Blick huschte über mein Erscheinungsbild. Äußerlich war mir nichts mehr anzusehen. Die Wunden waren verschwunden und die Klamotten gewechselt. Ich wusste aber das mein gesicht immer noch düster aussah. Ich bemerkte das an der Art wie mich Kai ansah. Seine Stirn war gerunzelt. Sein Augen hielten einen wachenden Blick auf mich.  „Willst du drüber reden?"                                      Ich schüttelte nur den Kopf. Er akzeptierte es und fragte nicht weiter nach.                                             „Wir fliegen nach Rom. Morgen sollten wir ankommen", berichtete er mir stattdessen.                                       Ich nickte nur mit dem Kopf „Okay".                            „Schon eine Vermutung welcher Element-Edelstein diesmal kommt?"                                                                       „Der Bernstein der Erde", sagte ich wie aus dem nichts. Keine Ahnung woher ich das wusste. Es war einfach ein Instinkt.      „Ziemlich Wolkig heute", stellte Kai fest.                     Als ich aus der Frontscheibe sah, erkannte ich, dass wir tatsächlich über und durch lauter Wolken flogen. Sie waren so dicht aneinander, dass das Tal, welches sich unter ihnen erstreckte, verschwunden war. Das Navi des Schiffes zeigte an, das wir uns gerade über Brasilien befanden. Es sollte ein wunderschöner Ort sein. Ein riesiger Dschungel besetzte das Land. Doch durch die Wolken erkannte man absolut nichts. Ich versuchte die Winde außerhalb des Schiffes zu steuern. Es gelang mir zu meiner Verwunderung äußerst leicht. Die Winde schoben die Wolken auf Seite und ein Meer aus grünen Pflanzen kam in mein Blickfeld.                                         Kais Augen leuchteten auf. „Das ist wunderschön", bemerkte er. Zwischen dem ganzen Grün, dehnte sich auch ein schlangenförmiger Fluss aus.                                                 „Ja", antwortete ich ihm. Doch es war mehr ein hauchen, als ein richtiges Wort.                                            „Ich...Ich habe...etwas erfahren.", stotterte ich.             Kai wusste wie es war nichts über seine Vergangenheit zu wissen. Jeden Tag wartete er darauf, das sich irgendetwas neues aus seiner Verganegenheit offenbarte. Doch alles was er von der Zeit vor der Akademie noch wusste, war sein Name Kai und das er noch eine Große Schwester Names Ashley hatte. Nur der Vorname, kein Nachname oder Aussehen war ihm von den Erinnnerungen seiner Schwester im Kopf. Er wusste nicht woher er stammte, oder überhaupt irgendetwas über seine Identittät. Er sah kurz zu mir „Was hast du erfahren?"                                                                Ich zögerte, doch jetzt musste ich es erzählen.                „MeinVater..."                                                                          „Ja?"                                                                                „Mein Vater ist..."                                                                                „Roy Sombre",Unterbrach er mich.                               „W...Woher weißt du das?", fragte ich verdutzt.                Er zuckte nur mit den Schultern. „Es kam einfach in mein Gedächtnis. Wie eine alte Erinnerung."                                                               „Hat Jess dir das erzählt?", fragte ich ihn. Meine Stimme war dabei etwas harsch. Meine beste Freundin verheimlichte ihrer großen Liebe nie etwas. Aber das es immer meine Geheimnisse waren, machte mich manchmal etwas wütend.                                                   „Nein, nein. Jess hat mir gar nichts erzählt. Es war mehr eine Erinnerungen aus meiner Vergangenheit. Ich glaube sogar aus der Zeit vor der Akademie."                                              Wie konnte es sein dass das erste an das er sich seit Jahren erinnern konnte, etwas war was ich selber erst vor kurzer zeit herausgefunden habe? Und warum war es etwas was mit mir une meinem Vater? Es war unmöglich das genau das seine Erinnerung war. Er sollte sich an seine Eltern, oder seiner BAstammung erinnern. Irgendetwas was zu ihm gehört. Es war unmöglich das genau das sein Erinnerung war. Esseiden seine Eltern waren keine normalen Menschen. Ich wusste eigentlich nichts über Kai. Das wusste niemand. Er könnte gefährlich sein. Was ist wenn seine Eltern etwas mit meinem Vater zu tun hatten?        „Kann es sein das du in deiner Vergangenheit viel über Roy Sombre wusstest?", fragte ich ihn mit leicht zittriger Stimme. Er legte eine Hand auf meine Schulter. Dabei blickte er mir tief in die Augen.                                                           „Alles kann möglich sein. Ich könnte der schlimmste Anhänger Roy Sombres gewesen sein, oder auch einfach nur ein ganz normaler Junge. Ich weiß es nicht. Meine Vergangenhit ist wie ausgelöscht und ich würde wirklich alles tun um sie wieder zubekommen.", antwortete er mir vollkommen Wahrheitsgemäß.     Vielleicht hatte ich ihn zu schnell verurteilt. Es war Kai. Mein bester Freund. Ich musste seine Vergangenheit nicht kennen um zu wissen das ich ihm voll und ganz vertrauen konnte. Es konnte ja auch möglich sein das seine Eltern oder er selbst einfach nur viel über meinen Vater recherchiert hatten.                                                        „Ich verstehe was du meinst. Mein ganzes Leben war voller Lügen. Achtzehn Jahre lang war ich überzeugt davon mein Vater wäre Arthur Richfallow. Und dann habe ich erfahren das er nur der Vater meiner Geschwister war. Mein leiblicher Vater ist der rechtmäßige König dieses Planeten."                                       Kais Augen weiteten sich enorm. „Warte was? Roy Sombre ist der König der Erde?"                                                                          „Rechtmäßige. Ja. Ich glaube er weiß davon nichts. Mein Vater ist anscheinend der Bastardsohn des letzten Königs und somit der letzte überlebene der Königsfamilie der Erde."                                                                              „Das macht dich zur..."                                                                           „Kronprinzessin", unterbrach ich ihn.                          „Wow."                                                              Danach herrschte für ein paar Sekunden eine unerträgliche Stimme zwischen uns. Ich hatte Kai ziemlich überrumpelt. Er musste das gesagene erstmal verarbeiten.                       „Lia?", unterbrach er schließlich die Stille. „Geht es dir gut?"                                                          Ich schaute zu ihn auf. Es war keine Höflichkeitsfrage. Ihm war mein Befinden wichtig. Das war es nicht vielen.                  „Nein", antwortete ich wahrheitsgemäß.                         Kai drehte sich zu mir. Ehe ich mich versah, schlang er mich in die Arme. Tränen stiegen in meine Augen. Ich versuchte sie zu unterdrücken, doch eine floss trotzdem meine Wange hinab. Direkt auf Kais T-Shirt. Er bemerkte es und nahm mich nur noch fester in den Arm. Daraufhin brach der Staudamm meiner Gefühle. Stumm weinte ich in Kais Brust hinein. Er strich mir beruhigend über den Kopf.                                                               „Ich weiß nicht wie ich das schaffen soll", schluchzte ich „Schon alleine die Verantwortung für einen Planeten zu tragen wird mir manchmal zu viel und jetzt muss ich sie für zwei tragen? Ich kann das nicht."                                   Er beendete die Umarmung. Mein vor Tränen verschleierter Blick wanderte Richtung Boden. Kai hob mit seinen Fingern sanft mein Kinn an, um mir in die Augen sehen zu können. Der Ausdruck in seinem Gesicht war besorgt, aber auch entschlossen. Ich wendete den Blick ab.                                             „Lia."                                                                      Kurz sah ich wieder in seine Augen „Ja?"                                                                             „Du schaffst das. Du bist Jezelia Rialoir. Hör auf an dir zu zweifeln!", versuchte er mir Mut zuzusprechen.                                                    „Aber wie?", fragte ich.                                       „Glaube an dich. Du wirst alles schaffen, was du dir in den Kopf setzt. Es braucht nur den nötigen Willen. Ich weiß das du den hast. Und wenn du noch nicht bereit bist dich auf deine Fähigkeiten zu verlassen, dann mach ich das für uns beide. Denn ich bin fest davon überzeugt das du das schaffst."                    Wieder stiegen mir Tränen in die Augen. Doch nun waren es welche voller Berührung. Diesmal war ich es die Kai umarmte.   „Danke", flüsterte ich.                                                           „Es ist nur die Wahrheit."                                     Ich musste Lächeln

Erbin der Elemente (Tales of Elements 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt