Unser Weg führte uns geradewegs zum Raumschiff zurück. Weit und breit war jedoch niemand zu sehen. Die ganze Tempelstadt war leer. Alle waren einfach verschwunden. Mit seinen Super Sinnen versuchte Areo zu hören ob irgendwo eine Stimme war. Nichts. Es war als wären die anderen vom Erdboden verschluckt wurden. Das brachte mich auf eine Idee. Ich kniete mich auf den Boden, um zu fühlen ob ich irgendwo jemanden spüren konnte. Ich nahm jede einzelne Ruine wahr. In der größten befand sich ein Tunnel. Dieser führte zu einem Kilometer weit entfernten Ort. Ein Tal mit viel Wasser, Gebirgen und Pflanzen. Auch spürte ich Objekte die sich bewegten. Vier Menschengroße Wesen. Das waren sie. Der Tunnel war relativ schnell zu finden. Areo fluchte darüber, dass wir gerade erst aus einer Höhle voller dunkler Tunnel kamen und jetzt direkt schon wieder einen durchqueren mussten. Von meinem Feuer hielt er so viel abstand wie es nur möglich war, ohne dass es Dunkel wurde. Adriana sei Dank, hatte dieser Tunnel nur einen Durchgang ohne Kreuzungen. Aus einer Öffnung erschien das Tageslicht schnell wieder.
Ausblick der sich mir bot, raubte mir den Atem. Wir standen auf einen Felsvorsprung, unter uns erstrahlte eine Landschaft wie im Paradies. Rechts sah man in der Ferne einen riesigen Wald. Mit Fichten so hoch wie Wolkenkratzer. Man könnte meinen er wäre verzaubert. Links umfasste sich ein gewaltiges Felsengebirge. Bei genauerem Hinsehen, erkannte man auch eine riesige Schlucht, die in einen unendlichen Abgrund führte. Doch der schönste Ausblick bot sich direkt vor mir. Ein riesiger See, welcher in einen Fluss mündete, dehnte sich vor mir aus. Das Wasser war so klar und Sauber wie ich es erst einmal gesehen habe. Das war in dem See auf meinem Heimatsplaneten. Doch auch der See auf dem Pluto, bei der Magicxa Acadamy hatte gewisse Ähnlichkeiten mit dem hier. Während der See auf dem Saturn nur einen Grasstrand und der bei der Acadamy besaß gar keinen Strand. Der hier besaß jedoch den schönsten Sandstrand den ich je gesehen habe. Der Sand war so fein wie Glitzer. Es war als würden ganz viele kleine Splitter von Diamanten heraus funkeln. Gelichzeitig war es der hellste Sand der mir je unter die Augen gekommen ist. Im Wasser sah man Drei Gestalten die umher schwammen. Zwei Mädchen. Eins mit langen blonden Haaren, die andere mit brünetten fast schwarzen Haaren. Zwischen ihnen ein Brünetter Junge. Das Braunhaarige Mädchen und der Junge küssten sich genau in diesem Moment. Sofort erkannte ich, dass das in sich geschlungene Pärchen, Jess und Kai waren. Neben ihnen sah Aelin sehnsüchtig in den Himmel. Areo bekam denselben sehnsuchtsvollen Gesichtsausdruck. Man sah die Liebe füreinander in ihren Augen. Sie funkelten und blendeten alles andere aus, bis nur sie alleine übrigblieben. Wenn sie zusammen waren, blieb die Welt und ganz Lythix um sie herumstehen. Jess und Kais Bindung war ähnlich stark. Sie hatten sich Jahrelang gesucht. Als sie sich dann endlich gefunden hatten, konnte nichts und niemand sie mehr trennen. Es war Liebe auf den ersten Blick. Für mich hatte jeder Mensch eine andere Hälfte die nur für ihn bestimmt war. Man musste sie nur suchen. Bei manchen dauerte es Ewigkeiten sie zu finden, bei anderen nur ein paar Jahren. Jess hatte ihre bestimmte hälfte gefunden, ebenso Kai. Auch Aelin und Areo waren füreinander bestimmt. In mir saß die Hoffnung das Break meine bestimmte Hälfte war. Wir teilten eine lange Geschichte. Fast all meine besonderen Momente hatte ich mit ihm erlebt. Ohne ihn wäre ich nicht die die ich heute war. Die Erinnerung wie er mich als Stark und Mutig betitelt hatte, brannte sich in meinen Kopf ein und half mir meine Königlichen Pflichten zu erfüllen. Ich musste Stark bleiben. Meiner Mutter erfüllte ich den Gefallen nicht die perfekte Kronprinzessin zu werden. Ich hielt meiner Persönlichkeit stand. Dank Break schaffte ich es keine zweite Katlain zu werden, sondern meine Einzigartigkeit beizubehalten. Jess löste sich von Kai. Als sie uns erblickte strahlte ein erleichtertes Lächeln auf ihren Lippen. Areo nahm meine Hand und lief in Eiltempo mit mir den Hügel hinab. Unten angekommen lief Aelin ihn direkt in die Arme. Sie versanken in einen Leidenschaftlichen Kuss. Jess und Kai wendeten sich mir zu.
„Hey, habt ihr den Edelstein gefunden?" fragten sie mich.
Break konnte ich nirgends erkennen.
„Ja."
Ich nahm den Beutel der an meinen Gürtel befestigt war. Aus ihm offenbarte ich den Edelstein. Aelin und Areo hatten sich inzwischen wieder voneinander gelöst. Als sie den Edelstein erblickten, trat sich auf allen vier Gesichtern ein Anflug Verwirrtheit auf.
„Als sich die beiden Edelsteine berührt hatten, verbanden sie sich irgendwie miteinander. Heraus kam dieser hier", erklärte ich und hielt ihn ihnen zur Demonstration hin.
Bevor noch jemand nachhaken konnte, erkundigte ich mich schnell nach Break.
„Er ist den Fluss entlanggelaufen, wollte alleine sein", erklärte mir Aelin. Gleichzeitig zeigte Kai Richtung Fluss.
Das rauschen des Wassers war Musik in meinen Ohren. Ich folgte diesem Geräusch eine ganze Weile lang. Irgendwann erblickte ich eine einsame Gestalt die am Flussufer saß. Break. Er sah nachdenklich aus. In sich gekehrt. Unbemerkt schlich ich mich an ihn ran. Von hinten legte ich meine Hände auf seine Augen. Daraufhin packte er meine Handgelenke. Ich wusste was geschehen würde. Dies war keine gute Idee gewesen. Mit angehaltenem Atem ließ ich mich von ihm über seine Schulter auf den Boden werfen.
„Aua", ich landete unsanft auf meinem Po. Behutsam rieb ich über ihn.
Sobald Break mich entdeckte, wandelte sich sein Blick in eine Schockstarre um „Scheiße. Lia".
Er bot mir seine Hand an, welche ich dankbar entgegennahm. Daraufhin stolperte ich ungeschickt in seine Arme. Er hielt mich fest. Eine Hand sanft in meinem Nacken, die andere auf meiner Hüfte. Somit besaß er die perfekte Position um meinem Kopf leicht ein stück näher an seine Lippen zu ziehen. Nicht mal eine Sekunde später lagen seine auf meinen. In mir sammelten sich die schönsten Glücksgefühle. Sie ließen meine Beine schwach werden und mein Herz rasen. Ich versank in diesen Kuss aus Leidenschaft und Verlangen. Mein Körper zog sich zu ihm. Ich wollte ihn fühlen. Daher wanderten meine Hände unter sein Shirt um es ihm über den Kopf zu streifen. Er tat es mir mit meinem gleich. Gleichzeitig berührten seine Lippen die empfindlichsten Stellen an meiner Halsbeuge. Es entlockte mir ein Stöhnen. Aus dem Augenwinkel sah ich sein schelmisches Lächeln, welches meine Begierde in ihm auslöste. Seine Hände wanderten tiefer meine Hüfte hinab, bis er an meinem Waffengürtel angekommen war. Mit einer geschickten Handbewegung öffnete er die Schnalle, sodass er auf den Boden fiel. Währenddessen beschäftigte ich mich mit den Knöpfen an seiner Hose. Bereitwillig ließ er sie sich von mir öffnen. Zum Vorschein kam eine Beule in seiner schwarzen Boxershorts. Während unsere Zungen ineinander verwoben waren, strich ich leicht über sein erregtes Glied. Dies entlockte ihm ein Keuscher. Er trat einen Schritt zurück. Seine Augen verschlangen förmlich meinen Körper. Jedoch nahm er dann meine Hand in seine, um mich näher zum Ufer zu führen. Ich verstand die Aufforderungen und streifte mir auch blitzschnell selber die Hose ab. Break liebkoste mich weiterhin. Seine Lippen strichen über meinen Bauch. Er küsste meinen ganzen Körper ab. Selbst die kleine Stelle meiner Brust die aus dem BH ragte. Dabei saugte er leicht an ihr. Sodass sie sich in ein schwaches Rot färbte. Ich krallte meine Fingernägel in seinen Rücken. Plötzlich stoppte er den Kuss. Mein Ausdruck musste wohl Enttäuschung widerspiegeln, denn er fing an zu Lachen. Wie ich dieses Lachen liebte.
„Lass und schwimmen gehen"
Break wusste nicht das ich es nie erlernt hatte. Er sprang ins Wasser. Ich blieb unschlüssig am Ufer stehen.
„Was ist los?", fragte er verwirrt.
Das Wasser ging ihm bis zur Brust. Vermutlich konnte ich sogar noch stehen. Also tat ich etwas total Unüberlegtes und sprang ihm hinterher. Mein Kopf tauchte Unterwasser. Kurz blieb mir die Luft weg. Doch dann erinnerte ich mich wieder, dass ich unter Wasser atmen konnte. Sofort entspannten sich meine Lungen wieder und die Panik verflog. Als ich auftauchte ging mir das Wasser bis knapp oberhalb der Brust. Ich spürte wie mich Wassertropfen erreichten. Break wollte wohl lustig sein.
„Na warte", mahnte ich ihn.
Break benutzte seine Schnelligkeit um in Nullkommanichts Kilometer weit von mir wegzukommen. Er vergaß jedoch das ich unter anderem die Element-Magica des Wassers war. Ich erschuf eine Wasserkugel die die Größe eines Basketballs umfing. Diese schickte ich auf Break zu. Er sah sie und lief in Blitzgeschwindigkeit im Zick-Zack durch den Fluss. Dadurch, dass er so schnell war erschuf er Wellen. Viele Wellen. Ich versuchte sie zu beruhigen, während die Wasserkugel weiterhin Break hinterherjagte. Zwar hatte er super Geschwindigkeit, jedoch keine super Ausdauer. Schon nach kurzer Zeit blieb ihm die Luft weg und er musste eine Pause machen. Dies war meine Chance. Die Kugel blieb über ihn schweben. Ich ließ sie platzen. Ihr ganzer Inhalt ergoss sich über ihn. Sein Gesichtsausdruck war zum Schießen. Ein lachen offenbarte sich aus meiner Kehle. Plötzlich kam das schelmische Grinsen zurück auf Breaks Gesicht. Oh Oh. Ehe ich reagieren konnte, kam er auf mich zugestürmt. Er schloss mich in die Arme. Zusammen fielen wir ins Wasser. Unter dem Wasser klang mein Lachen gedämpft. Breaks Augen weiteten sich und strahlten gleichzeitig Verblüffung aus. Immer noch Arm in Arm tauchten wie zusammen auf. Diesmal blieben wir beide stumm. Break strich mir eine Haarsträhne aus meinem Gesicht. Seine Berührung war zärtlich angenehm. Sie jagte mir einen Schauer über den Rücken. Sein Daumen strich die Konturen meiner Unterlippe entlang. Zu bewegen wagte ich mich kaum. Wir waren uns so nah das ich seinen warmen Atem auf meinem Gesicht spüren konnte. Nur noch wenige Zentimeter trennten unsere Lippen voneinander. Zu viele. Ich beugte mich leicht nach vorne und überwindete somit die wenig übrig gebliebene Distanz zwischen uns. Meine Lippen streiften seine nur leicht. Eine kurze Berührung. Jedoch die intensivste die wir je hatten. Break legte seine Hand in meinen Nacken. Somit verstärkte er unseren Kuss. Ich öffnete meine Lippen, um Breaks Zunge Eingang zu gewähren. Seine Zungenspitze spielte mit meiner. Es entfachte eine riesige Explosion in meinem inneren. Mein Herzschlag beschleunigte sich um ein Vielfaches. Breaks Lippen lösten sich wieder von meinen, dafür ruhte jetzt seine Stirn auf meiner.
„Wow", hauchte er. „Das...das war..." er machte eine kurze Pause „Unglaublich".
Dieses Wort traf es nicht mal annähernd. Es war eine Explosion von Gefühlen gewesen, die ich noch nie zuvor gefühlt hatte. Und da wurde es mir bewusst. Ich liebte ihn. Sie Augen funkelten in diesem Wunderschönen Minz Grünton, welcher mich immer an die Wälder unseres Planeten erinnerten. Sein Geruch von Vanille, Zimt und besonders Wald entfachte in mir immer ein Gefühl von Geborgenheit in mir. Bei ihm konnte ich, ich sein. Sowohl Lia als auch Jezelia.
„Ich liebe dich"
Ich konnte es einfach nicht für mich behalten. Er musste wissen was ich für ihn empfand. Ich liebte ihn mit jeder Faser meines Körpers. Jedes kleinste Detail an ihm wurde von mir geliebt. Seine Fehler und Macken, seine Gutmütigkeit, seinen Beschützer Instinkt. Er hatte es nie leicht und war doch immer für mich dagewesen. Meine tiefsten Tiefpunkte hatte er miterlebt. Zusammen haben wir einen gemeinsamen Freund verloren. Wir haben uns aus den Augen verloren und doch wiedergefunden. Als wäre es Schicksal gewesen. Doch dann spürte ich wie Break sich verkrampfte. Es war nur ein kurzer Augenblick, der mir jedoch einen großen Stich im Herzen versetzte.
„Ähm...okay", war alles was er sagte.
Ich war fassungslos. Bisher hatte er mir das Gefühl gegeben, dass er diese Liebe erwiderte. Nur deswegen hatte ich mich überhaupt getraut so viele Gefühle zu zeigen. Er wusste ganze genau das ich somit die Regeln gebrochen habe. Da hatte ich mich wohl in ihn getäuscht. Ich konnte das gerade nicht. Ich musste von ihm weg.
„Lia..."
„Nein!"
Break wollte meine Hand festhalten. Doch ich zog sie weg, bevor er sie erreichen konnte.
„Liebe ist so ein kleines Wort, hat aber so eine Große Bedeutung. Ich kann das nicht..."
„Nein Break!"
Wut keimte in mir auf. Ich wusste wie groß die Bedeutung von Liebe war. Deswegen war es ja auch so verletzend.
„Ich kann es ja irgendwie verstehen, aber versteh du auch das ich gerade Zeit brauche." Während ich das sagte sah er mir in die Augen.
Diesmal versetzte mir das Kribbeln welches ich immer spürte einen schmerzhaften Stich. Eilig suchte ich nach einem Ufer aus dem ich aus dem Fluss steigen konnte. Mit dem Wind wehte ich meine Klamotten zu mir.
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Erbin der Elemente (Tales of Elements 1)
FantasyDas Leben der 18. Jährigen Lia ist geprägt von Geheimnissen. Sie muss ihre Kraft und ihre Königliche Identität, vor ihren Freunden geheim halten. Nicht so einfach, wenn man auf eine Akademie für Magicas geht. Menschen mit Magischen Kräften. Doch als...