Ich hab unendlich viel Mühe in das Kapitel gesteckt, ich hoffe das merkt man beim Schreiben.
Ich hab beim Schreiben leise ein bisschen traurige Musik gehört und kann euch das auch empfehlen, vielleicht fühlt ihr es dann auch so intense, wie ich. Hab wirklich fast geheult beim Schreiben, ich hoffe ich konnte es ein wenig rüberbringen. Viel Spaß ❤️So leise wie es mir möglich war, öffnete ich mein Dachfenster.
Mein beschmissener Vater hatte mir Hausarrest aufgedrängt.
Ich hatte nach dem Training wirklich schon meinen letzten Nerv an Fabi verloren, aber mir dann noch von meinem ˋDadˋ anhören zu müssen, dass er mit meiner Art und meinen schulischen Leistungen nicht zufrieden war, hatte das Fass zum Überlaufen gebracht. Ich hatte ihm die allerfeinste Version meiner Meinung ihm gegenüber gegeigt und das vielleicht nicht im angemessensten Tonfall.
Jedenfalls könnte der Blödmann mich jetzt niemals davon abhalten Male zu sehen. Wer wusste schon, was Fabi ihr heute wieder für Lügen in den Kopf gesetzt hatte..
Ohne groß nachzudenken, kletterte ich aus dem Fenster und das Dach herunter, bis meine Füße im Gras landeten.
Barfuß, mit schweren Schritten machte ich mich auf, in Richtung unseres Lieblingsplatzes.
Desto näher ich dem See kam, desto höher und schneller schien das Herz in meiner Brust zu schlagen.
Ich hatte das Gefühl das sich heute Abend so einiges entscheiden würde... und in zu vielen Szenarios, die mir durch den Kopf gingen, endete ich ohne Male...
Plötzlich war sie nur noch ein paar Schritte von mir entfernt. Sie saß, den Kopf hängend, auf dem morschen Steg.
Sie sah so unglaublich wunderschön aus. Ihre glatten Haare wehten leicht im Wind und das bläuliche Licht ließ ihre Haut wie Seide aussehen. Sie sah aus wie ein Engel.
Mit vorsichtigen Schritten stieg ich auf den Steg und sah wie Male bei dem Geräusch leicht erschrak.
„Maxi" murmelte sie und sah mit großen Augen zu mir hoch. Sie sah so unendlich verletzlich aus. In ihren Augen zitterte die Angst und ihre Mimik drückte so viel Sorge aus.
Würde das vielleicht das letzte Gespräch sein, das ich mit ihr führen würde?
„Hey" nuschelte ich, kaum so laut, dass ich mich selber verstand.
So langsam wie möglich, um sie nicht weiter zu verschrecken, setzte ich mich neben sie. Unsere Blicke galten beide bloß dem seichten Wasser vor uns.
Die Stille war schrecklich und erdrückend, sie schien dem zauberhaften Ort jegliche Magie zu rauben. Ich wagte es nicht sie anzusehen, bis zwischen ihren Füßen plötzlich eine Träne ins Wasser tropfte.
Ich drehte mich zu ihr und nahm vorsichtig ihre eiskalte Hand in meine. Ich hatte Angst etwas Falsches zu sagen, wusste aber, dass ich etwas sagen musste.
„Nicht weinen...." murmelte ich und fühlte mich um nächsten Moment wie ein Idiot. Nicht weinen. Was ein hilfreicher Kommentar.
Als Male mich endlich ansah, brach es mir das Herz in tausend Stücke.
Ihre wässrigen Augen glitzerten vor lauter Tränen, die jetzt ungehalten ihr Gesicht herunter liefen. Ich wollte sie direkt in meine Arme schließen, vor der Welt beschützen und nie wieder loslassen, wusste aber das dieser Moment nicht der Richtige dafür war. Ich konnte sie nicht vor mir beschützen.
Wenn sich meine schrecklichen Vorahnungen jetzt bewahrheiten sollten und Male wirklich die Freundschaft mit mir beenden wollte, musste ich jetzt probieren, es ihr nicht noch schwerer zu machen. Das war ich ihr schuldig.
Ich kämpfte mit meinen Muskeln, die sich schreiend gegen meine Befehle wehrten, schaffte es aber, ein leichtes Lächeln auf meine Lippen zu kämpfen.
„Worüber wolltest du reden?" fragte ich, so vorsichtig wie ich es nur konnte und trotzdem zuckte Males Hand in meiner. Beruhigend strich ich mit meinem Daumen über ihre Handoberfläche. Ich probierte das Gefühl ihrer Haut auf meiner aufzusaugen und zu festzuhalten, damit ich es nie vergessen würde.
„Seit wann fällt es uns so schwer miteinander zu reden..." murmelte ich traurig, als nach ein paar Minuten, die sich in der Stille anfühlten wie Stunden, immer noch kein Wort von ihr gekommen war.
„Seitdem du nicht mehr mit mir redest." Ihre vorwurfsvolle Stimme klang wie klirrendes Porzellan in meinen Ohren.
„Es tut mir leid Male..." brachte ich heraus und spürte wie die erste Träne nun auch meine Augen verließ.
Ich wusste nichtmal wofür ich mich genau entschuldigte.
Irgendwie für alles, für die Party, für die Schlägerei. Für mein Verhalten in den letzten Wochen, aber vor allem für meine Gefühle, die ich in ihrer Nähe einfach nicht zu kontrollieren wusste.
„Ich wollte dich nie verletzen Male"
Die Tränen liefen nun ungehalten über mein Gesicht und hinterließen schmale, brennende Spuren.
„Hast du aber" schluchzte sie und ihre Stimme war nicht mehr als ein Beben. Sie holte tief Luft und setzte zum sprechen an:
„Ich hab mit Fabi geredet."
Males Worte Schnitten wie Rasierklingen über meine Seele. Meine Beine fingen an zu zittern und mein Herz unkontrolliert zu schlagen.
Atmen fühlte sich für ein paar Sekunden unmöglich an. Ich probierte den Gedanken an sie und Fabi nicht in meinen Kopf zu lassen, aber er schlich sich als brennender Schmerz in jede Pore meiner Haut.
„Aber ich will die Erklärung von dir"
Augenblicklich löste sich das Seil, das sich um meine Lungen geschlossen hatte.
„Was für eine Erklärung?" fragte ich und spürte einen klitzekleinen Teil der Wärme zurück in meine Adern fließen.
War sie vielleicht doch nicht mit Fabi zusammen? Bestand dieser letzte Funken Hoffnung noch oder verstand ich einfach mal wieder kein Wort?
„Ist das dein Ernst Maxi?" entsetzt sah Male mich an.
„Was für eine Erklärung? Was für eine Erklärung?" ihr schien die Luft zum sprechen zu fehlen. „Eine beschissene Erklärung für dein beschissenes Verhalten!"
Falls es denn ging, fühlte ich mich augenblicklich noch schlechter.
Ich hatte es nicht realisiert. Ich hatte keine Ahnung gehabt, was ich Male im den letzten Wochen angetan hatte.
Ich hatte nur an mich gedacht, daran zu verstecken was ich fühlte und probiert die Gefühle irgendwie loszuwerden. Eine unendlich drückende Reue überfiel mich.
„Male ich..." „Ich will endlich eine verdammte Erklärung haben!" schluchzte sie aufgebracht.
Ich brachte kein Wort mehr heraus. Meine Stimmenbänder fühlten sich an , als hatte sie jemand durchtrennt. Was sollte ich denn jetzt sagen? Wie zur Hölle sollte ich ihr jetzt eine Erklärung für mein Verhalten liefern?
„Wie viel hat Fabi dir schon erzählt?" fragte ich stattdessen, aber Males Gesichtszüge entgleisten jetzt komplett.
„Was zur Hölle hat denn jetzt Fabi damit zu tun?! Maxi, ich will es aus deinem Mund hören! Sag mir endlich was dich geritten hat mich die letzten Wochen zu behandeln als wäre ich eine Fremde!" In ihrer Stimme klang soviel Schmerz und Wut, aber ich schaffte es einfach nicht, den Kloß in meinem Hals runterzuschlucken. Das Schweigen hatte sich über mich gelegt wie ein Käfig, aus dem ich nicht ausbrechen konnte.
Schluchzend schüttelte sie den Kopf.
„Ich glaube es nicht Maxi. Das du alles was wir hatten einfach so wegschmeißen willst" nuschelte sie und mit jedem Wort, schnitt sie tiefer in mein Herz.
Wieso verstand sie denn nicht, dass ich das alles nur tat, um sie zu schützen? Um unsere Freundschaft zu schützen, für die auch ich die letzten Wochen so gelitten hatte.
Sie machte Anstalten aufzustehen..
„Ich hab das verdammt nochmal für dich getan.." ging es mir dann endlich über die Lippen. Sie hielt inne und sah mich verdutzt an.
Ich konnte es nicht länger für mich behalten. Ich konnte es nicht länger halten, nicht länger kontrollieren. Ich gab dem Gefühl einfach nach. Meine Hand glitt wie in Trance zu ihrer Wange.
„Ich würde alles für uns geben Male.." sanft wischte ich die Tränen unter ihren Augen weg.
„Ich hab es wirklich probiert"
Ich konnte meine Blick nicht von ihr nehmen, als mein Daumen über ihre wunderschönen Lippen strich, die ich schon so lange küssen wollte.
„Ich kann es einfach nicht mehr" mir entwich ein erleichtertes Lachen, ich fühlte wie eine unendliche Last von meinen Schultern wich.
„Ich kann es nicht mehr." Ich sah erst in ihre Augen, die so viel Verwirrung ausstrahlten, dann auf ihre Lippen. Sie einmal küssen. Nur einmal ihre Lippen auf meinen fühlen. Ihr Gesicht war meinem schon so nah. Nur einmal.
„Ich kann nichts gegen mehr gegen meine Gefühle machen"
Noch bevor ich es schaffte, den nächsten Schritt, den ich wahrscheinlich so sehr bereuen würde, zu verhindern, lagen ihre Lippen auf meinen.Schreibt eure Meinung zu dem Kapitel in die Kommentare und lasst gerne einen ✨Stern✨ da :)
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Ich Male meine Welt
FanfictionMale, 15 Jahre, hat es nicht unbedingt leicht, als sie nach 13 Jahren zurück nach Deutschland kommt. Wie gut das Maxi, ihr bester Freund seit Kindergartenzeiten, ihr zur Seite steht. Was noch passiert, müsst ihr schon selber lesen :) Besonderer Foku...