27. Kapitel

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Alec schien ein wenig perplex, wie als würde er sich gerade fragen ob er sich verhört hatte.

„Aber... ich war nie nett zu dir, denn genau das wollte ich nicht erreichen" er sah mir nun etwas verzweifelt in die Augen „Gefühle" beendete er seinen Satz. „Mein Job ist es auf dich aufzupassen, nicht eine Beziehung zu dir aufzubauen"

Ich hatte das Gefühl dieses Gespräch schon einmal geführt zu haben und war froh das der Garten nun komplett im dunklen lag und wir unsere eigenen Gesichter kaum noch sehen konnten.

„Ich hatte es dir doch schon versucht zu erklären Evelyn. Wir können das nicht, wir dürfen das nicht" Ich verstand die Welt nicht mehr. Empfand dieser Junge nun etwas für mich oder nicht. Immer wieder schien er mich von sich weg zu stoßen, nur um im nächsten Moment Gefühle in mir aufsteigen zu lassen, von denen ich vorher nicht mal wusste das sie existierten.

„Na gut. Dann hör aber auch auf mir andauernd hinter her zu laufen, mich mit deinem Lächeln in die Irre zu führen und mich zu berühren!" Ich stieß ihn einwenig weg und trat einen Schritt nach hinten. Das war zu viel für mich, dieses ganze Gefühlschaos wollte ich nicht mehr.

„Aber das kann ich nicht" Sprach Alec auf einmal aus der Dunkelheit und machte erneut einen Schritt auf mich zu, „Ich versuche es ja die ganze Zeit, aber du bist so unberechenbar, man weiß nie was du als nächstes tust. Das macht mich verrückt, aber einerseits gibst du mir das, was mir noch nie zu vor ein Mensch gegeben hat" er hielt kurz inne und holte tief Lust, „Das Gefühl etwas Wert zu sein".

Ich starte ihn an und mein Herz begann wild gegen meine Brust zu schlagen. „Aber warum stößt du mich dann andauernd von dir, wie als wäre ich dir nichts wert?"

Das schien Alec kurz ins überlegen zu bringen, aber auch für diese Frage schien er eine plausible Antwort zu haben.

„Seid mein Vater gestorben ist, konnte meine Mutter mir nie die Liebe geben, die ein Kind von seiner Mutter brauchte. Es ist wie als wären nicht nur ihre Gefühle zu Eis geworden sondern meine gleich mit. Sie hat mich mit in ihren Abgrund gerissen und es ist schwierig dort wieder raus zu kommen und Gefühle wie vertrauen oder gar Liebe wieder zu empfinden."

Ich schwieg für einen Moment und musste mich kurz zurecht finden. Ich kam mir auf einmal so blöd vor, so egoistisch.

„Es tut mir leid, das war ziemlich dumm von mir", etwas bestürzt schaute ich so Boden.

„Das braucht es nicht" Alec schloss nun den wenigen Platz der noch zwischen uns lag und zog mich an meiner Teile so zu sich heran, dass unsere Körper sich berührten. Automatisch schoss eine Art Elektronisches Zucken durch meinen Körper und wären meine Armhaare nicht schon wegen der Kälte aufgestellt, hätten sie es spätestens jetzt getan.

„Mit dir bekomme ich das Gefühl wieder so etwas wie Glück zu verspüren" Ein leichtes Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus und ich hatte das Gefühl mein Herz würde sich gleich selbstständig machen und aus meiner Brust hüpfen.

Die Spannung zwischen uns wurde von Sekunde zu Sekunde stärker und ich war mir ziemlich sicher das nicht nur ich sie verspürte.

Ich war gerade dabei aus seinem Gesichtsausdruck schlau zu werden, als Alec meinen Körper noch ein wenig fester an sich zog und seine Augen zwischen meinen Augen und meinen Lippen schwankten. Etwas Vorsichtig, wahrscheinlich aus angst ich könnte ihn erneute wegstoßen, beugte er sich zu mir runter und drückte seine Lippen auf meine.

Noch nie zuvor hatte ich solch ein Gefühl von Lust und Glück verspürt, welches gleichzeitig durch meinen ganzen Körper schoss und jeden Winkel zum glühen brachte.

In der ersten Sekunde war ich komplett überrumpelt von diesen Gefühlen die er in mir auslöste, wollte jedoch gleich mehr und schlang die Arme um seinen Hals um mich noch ein wenig näher an in zu ziehen.

Big Darkness and Little SunshineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt