Big Darkness and Little Sunshine

30. Kapitel

,,Was gibts?" Fragte ich Alec der die Tür hinter sich geschlossen hatte und sich gerade ein paar mal durch seine Haare fuhr.

,,Alles inordnung?"Fragte er leicht abwesend ,,Ich hatte eine Kollegin gebeten dich zum Essen zu begleiten, aber bei ihr ist Zuverlässigkeit keine Selbstverständlichkeit", Alec schien etwas fertig zu sein und ich fragte mich was er wohl bis jetzt den ganzen vormittag unternommen hatte.

,,Du meinst Sarah. Doch sie war hier und wir waren essen, sie ist nett", gab ich nur wieder und fummelte an meinem unteren Saum herum. Immer wieder wenn ich dachte wir wären uns näher gekommen, entstehen am nächsten Tag wieder Wände zwischen uns, die uns unbewusst wieder auseinander drängen.

Alec schien das auch zu merken und kam auf mich zu. ,,Tut mir leid das ich heute Morgen schon weg, war ohne dir Bescheid zusagen, aber Madox hatte noch etwas wichtiges vor wobei ich ihn behilflich sein sollte". Etwas entschuldigend blickte er rein und ich nickte nur paar mal, da meine Gedanken immer noch bei Sarah waren und der Beziehung die sie hatten, die mir Alec wiederum verheimlicht hatte.

Eigentlich war das auch nicht der Störfaktor an der ganzen Sache, viel mehr störte es mich, dass er mir sagte, er habe so etwas wie vertrauen und liebe zuvor nicht mehr verspürt.

Ich hasste zu lügen und ich hasste es wenn es andere taten, also verstand ich nicht was seine Beweggründe dazu waren. Nur um mich rumzukriegen? Aber das könnte ich mir irgendwie nicht vorstellen. Auch wenn ich sicherlich nicht mal die hälfte von Alec und seinen Leben kannte, hatte ich nicht das Gefühl das er mich nur ausnutzte. 

Aber woher sollte ich das schon wissen? Schließlich hatte ich noch nie zuvor so etwas gehabt, wie mit ihm.

Alec hatte nun das Zimmer durchquert und stand vor mir und blickte mir in die Augen. ,,Was ist los? Du hast doch irgendwas", mit gerunzelter Stirn guckte er auf mich runter und ich drehte mich von ihm weg, um ihm nichts ins Gesicht zu sehen.

Er hatte mich angelogen, ermahnte ich mich. Also war er mir eine Erklärung schuldig, aber ich wusste nicht wie ich anfangen sollte ihn das zu erklären, als ich seine Hände aufeinmal auf meinen Schultern spürte die mich nach hinten zogen, so das ich gegen seinen Körper mit meinen Rücken stieß.

,,Evelyn, sag mir was los ist", murmelte er an mein Ohr und mein Bauch überschlug sich, so das sich meine Armhaare aufstellten. Warum musste ich nur so auf ihn reagieren?

,,Ich dachte wir wären uns jetzt endlich näher gekommen", versuchte er es weiter und ich wollte anfangen zu reden, aber mein Mund fühlte sich aufeinmal trockener als jede Wüste an.

Alecs Mund bewegte sich von meinem Ohr weiter runter und er drückte einen sanften Kuss unter meinen Kiefer, wobei mein Herz ums doppelte anschlug und ein leichtes Zucken durch mein Körper jagte.

Er fing langsam an eine Reihe von leichten Küssen auf meinen Hals zu verteilen, wobei er von meinen Kiefer immer weiter runter wanderte und mein Atem immer schneller ging.

,,Sagst du mir jetzt was los ist?" Fragte er flüsternd. Ich seufzte leise und lehnte meinen Kopf gegen seine Brust, als er leicht anfing an der feinen Haut hinter mein Ohr zu saugen.

,,Ich hatte mich mit Sarah unterhalten...", fing ich stockend an, wiederum verließen Alecs Lippen keinesfalls meinen Hals. ,,Und weiter?" Fragte er, wobei seine Hände von meinen Schultern an meinen Armen herunterglitten.

,,Du... manipulierst mich...", murmelte ich, wollte aber keinesfalls das er aufhörte. ,,Tue ich das?" Fragte er unschuldig und ich nickte leicht mit dem Kopf, wiederum schien Alec mit seinem Verhör noch nicht fertig zu sein.

„Also, was hast du mit Sarah beredet?" Er fuhr mit leichten Küssen fort und mein Herz hämmerte in schnellen Schlägen gegen meine Brust.

,,Sie meinte ihr wäred ein Paar gewesen...", murmelte ich und versuchte mich zu konzentrieren. Alec hielt kurz inne, fing sich aber gleich wieder und schloss seine Arme um meine Taille. ,,Und deswegen bist du sauer?" Fragte er leicht irritiert.

,,Nein!" Schoss es aus mir heraus. Jetzt drehte ich mich um und sah ihm in die Augen. Wiederum kam kein Wort raus, sondern nur die Frage in meinen Kopf, wie ein Mensch nur so hübsch sein konnte.

,,Und was dann?" Hakte er nach und schien sich nicht davon beirren zu lassen, dass ich ihn anstarrte. Ich versuchte mich zu fassen und darauf zu konzentrieren was ich ihm eigentlich sagen wollte.

,,Du... meintest, seit deines Vaters Tod wäre es dir nicht mehr gelungen so etwas wie Vertrauen oder Liebe aufzubauen. Und irgendwie passt das dann alles nicht zusammen", versuchte ich es zu erklären, merkte jedoch, wie meine Stimme zum Ende hin immer schüchterner wurde.

,,Das stimmt, dass habe ich gesagt", er sprach Ruhig und ließ seine Fingerspitzen leicht an meiner Wirbelsäule hoch und runter fahren. „Aber Sarahs und meine Beziehung war auch nicht die eines verliebten Paares, wie es in Romanen der Fall war. Wir haben es zu unseren eigen Zweckes genutzt, da sie als Partner an meiner Seite den Schutz bekam den sie benötigte und mir diente es zum zweck, dass ich von ihrer Familie gefördert wurde und somit besser an Jobs rankam. Und als kleines extra hatten wir beide Körperlich was davon, wenn du weißt was ich meine", er zwinkerte mir zu und ich musste schmunzeln, schlug ihn wiederum auch spaßeshalber vor die Brust.

Ich musste mich an Sarahs Blick erinnern, es schien ihr im Gegensatz zu Alec wohl auch Gefühlstechnisch etwas ausgemacht zu haben, so hatte es zumindest gewirkt.

,,Und warum habt ihr euch dann getrennt?" Fragte ich. Ich spürte Alecs Fingerspitzen weiter Bahnen auf meinen Rücken fahren und genoss es wie nah wir uns gerade waren.

,,Sie wurde in den Außendienst nach Galway verlegt und ich musste eh in den Norden Irlands um meiner eigenen Arbeit nachzugehen. Somit schien es für uns beide das beste uns zu trennen und wie vorher weiter zu machen, als Arbeitskollegen", Alec sagte dies als wäre es keine große Sache gewesen, aber war es das für Sarah auch gewesen?

Ich kannte sie nicht und vielleicht sollte es mir auch egal sein, schließlich empfand er was für mich, aber trotzdem nagte ein kleines schlechtes Gewissen an mir.

,,Und du?" Kam es aufeinmal von Alec und warf mich somit auf meinen Gedanken, ,,Hattest du schonmal eine Beziehung?"

,,Nein nicht wirklich", gab ich etwas kleinlaut zu, ,,Die meiste Zeit habe ich mit Jungs verbracht wenn ich mit Cally feiern war, aber zu einer Beziehung ist es irgendwie nie gekommen"

Alec schien das zu gefallen und ein Lächeln legte sich auf seine Lippen, als er sich im Zimmer umsah und er leicht anfing die Stirn zu runzeln. ,,Zu einem Date werde ich dich leider nicht einladen können, aber wenn du willst können wir woanders hinfahren, wo keine Menschen sind, die es eventuell auf dich abgesehen haben", seine Miene erhellte sich als er auf meine Antwort wartete, die eventuell etwas zu schnell kam.

,,Sehr gerne", ich wollte umbedingt hier mal raus kommen und erst recht mit Alec etwas unternehmen.

,,Wo wollen wir denn hinfahren?" Fragte ich neugierig, aber Alec schüttelte nur den Kopf. ,,Nichts da, dass ist eine Überraschung"