28. Kapitel

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Nachdem ich im Badezimmer mir das viel zu große T-Shirt übergestreift hatte, gab Alec mir noch eine frische Zahnbürste mit der ich nun meine Zähne putzte. 

Meine Haare konnte ich etwas mit meinen Fingern durchkämmen und nun fielen sie etwas geordneter über meine Schultern.

Ich spuckte die Zahnpastermasse aus meinem Mund und spülte ihn mit etwas Wasser aus. Mein Blick viel auf mein Spiegelbild, welches meinen Schlafmangel nur umso mehr bestätigte, da sich dunkle Schatten unter meinen Augen gelegt hatten.

Ich fuhr einmal kurz mit den Händen über mein Gesicht und drehte mich dann um, jedoch verharrte ich am Türgriff und warf noch kurz einen Blick an mir hinab.

Alecs T-shirt reichte bis zu der Mitte meiner Oberschenkel und für meinen Geschmack war das immer noch zu knapp, dafür das wir diese Nacht im selben Bett verbringen mussten. Wiederum vertraute ich ihm, das er mich sicherlich in ruhe schlafen lassen würde.

Ich schloss die Badezimmertür wieder auf, konnte jedoch Alec nirgends entdecken. Ich faltete meine, oder besser gesagt die geliehenen, Klamotten zusammen und legte sie feinsäuberlich neben das Bett.

Ich schlüpfte unter die Bettdecke, wobei ein kleiner Zettel aufgewirbelt wurde.

Bin zu Mitternacht wieder zurück.

Stand dadrauf und ich legte ihn auf den Nachttisch. Eigentlich umso besser, dass Einschlafen würde mir wesentlich leichter fallen, wenn er nicht da war. Wiederum nagte der Gedanke an mir, dass ich wissen wollte wo er war und ob es irgendwelche Komplikationen gab.

Wiederum erinnerte ich mich daran, dass dies mich wahrscheinlich nichts angehen würde, also knipste ich das Licht aus und vergrub mein Gesicht in die gut riechenden Kissen.


Diese Nacht war weder ein Endspannen für mich, noch konnte ich viel Schlaf auftanken. Bilder schwirrten durch meinen Kopf und bildeten sich zu einem erneuten Albtraum zusammen.

Ich stand auf einer grünen Wiese, der Himmel war blass aber das Grün stach hervor wie nichts anderes. 

Kaum merklich stand neben mir eine Gestallt und auch wenn sie nicht ganz erkennbar war, wusste ich das es der fremde Mann war, der mich in jener Nacht fast umgebracht hätte. 

Er kam auf mich zu, immer weiter und immer näher, wiederum konnte ich mich weder bewegen, noch davon laufen.

Ich versuchte meine Füße vom Rasen zu lösen aber vergebens. Kurz bevor mich der Mann erreichte, blieb er stehen und sackte zu Boden. All das Grüne Gras verfärbte sich in eine rote Blutlache, welche sich bis zu meinen Füßen ausbreitete und meine Schuhe in Blut tränkte.

Wie vom Strom getroffen wirbelte ich hoch und tastete mit unregelmäßiger Atmung meine Umgebung ab, da ich mit dem bloßen Auge nichts als Dunkelheit erkennen konnte. 

Ich sah mich um und hoffte auf einen kleinen Lichtspallt, der mir meine Orientierung zurückgab, aber vergebens, nichts gab der dunkle Raum von sich, bis ich auf einmal ein brummen neben mir hörte.

,,Alles inordnung?" Hörte ich Alecs stimme in der Dunkelheit. Ich war so sehr an die Bettkante gerutscht das uns fast ein Meter trennte und ich atmete erleichtert auf, als ich seine Stimme vernahm, auch wenn diese so klang als wäre er noch im Halbschlaf.

,,Schhh, schlaf weiter" Ich wollte ihn nicht weiter aufwecken und versuchte mich leise in der Decke zurechtzufinden, welche durch meine Bewegungen kreuz und quer lag.

Ich hörte leises rascheln neben mir und spürte dann eine Hand auf meinem Rücken. ,,Hattest du wieder einer deiner Albträume?" Alecs Stimme klang müde und rau, was mir aus irgendeinen Grund gefiel.

Big Darkness and Little SunshineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt