Soulhunter 3 - Buch des Feuers (Revali x Shania)

17

Revali

Meine Federn stellen sich auf, als ich sehe, wie das Scheusal meine Gefährtin von Urbosas Körper pflückt. Es reißt mein Mädchen mit sich in Tiefe des klaffenden Lochs hinab, dass zur untersten Ebene der Arena führt. Ohne zu zögern, stürze ich ihnen hinterher. Als ich das Loch passiert habe, erkenne ich den Schatten, wie er sich über meine Kleine beugt und ihr das Leben aus dem Leib saugt. Er schwächt die Hylianerin mit seinem ekelhaften, finsteren Dunst, gleichzeitig atmet er ihre Lebenskraft ein. Meine Augen weiten sich, als mir bewusstwird, dass Ganon gerade dabei ist, mir Shania für immer zu nehmen.

Unter einem lauten Aufschrei stürze ich mich mit den Krallen auf den Kopf des Dämons. Tief greifen meine Klauen in sein Auge und zerkratzen ihm sein Augenlicht. Wütend kreischt er auf, schlägt mit seiner Hand nach mir und setzt mit einigen Schüssen seiner Kanone nach. Gekonnt weiche ich aus, greife in der Luft nach meinem Bogen und antworte dem Fluch mit ein paar Bombenpfeilen, als er sich von Shania entfernt hat.

Nur einer von dreien trifft, denn Ganons Scherge ist überaus schnell. Von einem Augenblick zum nächsten befindet er sich woanders. Bevor ich zu einem weiteren Angriff übergehen kann, schwebt der Dämon über dem Boden, direkt neben mir. Ehe er mich mit seinen dreckigen Klauen packen kann, weiche ich aus, schieße ihm mit einem Bombenpfeil ins Auge. Der Pfeil explodiert. Die Explosion erfasst mich. Ich falle brennend zu Boden. Es stinkt nach angesenkten Federn.

Als es mir gelingt, den Kopf zu heben, sehe ich Shania regungslos auf dem Boden liegen. Die hält die Augen geschlossen, doch ihr Bauch hebt und senkt sich. Hylia, sei Dank! Ich will aufstehen, zu meinem Mädchen eilen, doch im nächsten Augenblick schwebt der Dämon über mir und richtet seine Kanone auf mich. Ehe er schießen kann, schreie ich auf und werfe mich auf ihn. Im Nahkampf kämpfe ich mit meinem Eisvogelschwert gegen den mächtigen Dämon. Schwarzes Blut tropft auf den Boden, als ich in sein dunkles Fleisch hiebe. Doch auch ihm gelangen ein paar Treffer.

Keuchend weiche ich von dem geschwächten Fluch zurück, der jedoch immer noch nicht am Ende ist. Herausfordernd zeigt er mit seiner Kanone auf mich und lässt ein markerschütterndes Kreischen ertönen. Mir ist klar, dass ich den Schatten so niemals besiegen werde. Nur Shania Seelentau ist mächtig genug, um ihn ein für alle Mal loszuwerden. Doch die Hylianerin schläft, sie befindet sich in ihrem eigenen Kampf jenseits dieser Welt. Ich muss alleine mit dem Dämon fertig werden, ich bin der große Revali, nur ich kann es schaffen.

Wieder lässt der Schatten eine Salve Schüsse regnen. Schnell weiche ich dem verheerenden Fernangriff aus und erhebe mich in der Luft. Seine Schüsse strahlen eine solch mächtige Energie aus, dass ich mir sicher bin, dass ein Treffer davon mich töten könnte. Dann erinnere ich mich plötzlich an eine Lebensweisheit, die mich mein Vater gelehrt hat. Mein Augenmerk haftet sich auf die Kanone des Fluches fest.

»Den größten Schaden fügt man sich immer selbst zu...«, murmle ich und steuere auf den meinen Feind zu.

Er lädt bereits für den nächsten Angriff, doch es gelingt mir, ihn rechtzeitig zu erreichen. Mit voller Kraft werfe ich mich gegen die Kanone und richte sie auf ihn selbst. Er schießt und trifft sich selbst. Von der Wucht des Gegenstoßes getroffen, schleudert es mich davon. Ächzend lande ich im Sand. Sämtliche Knochen tun mir weh, als ich es wage, aufzusehen. Ein gequälter Laut entringt dem Dämon, er seine Konsistenz verliert. Schwarze Flüssigkeit bespritzt den Boden. Allmählich vergeht er in Rauch. Alles was von dem Schatten übrig bleibt, sind die schwarzen Spuren im Sand.

Um Atem ringend stemme ich mich hoch. Meine Augen suchen nach Shania. Geschockt stelle ich fest, dass sie nicht mehr auf dem Boden liegt, stattdessen steht sie knieend diesem Koga gegenüber, kämpft gegen ihn. Irgendetwas stimmt mit ihrem rechten Bein nicht, es sieht seltsam verdreht aus. Doch ehe ich mich bewegen kann, rammt er ihr sein Schwert in die Brust. Shania schreit auf. Im nächsten Augenblick schlägt er ihr ins Gesicht und sticht ein weiteres Mal auf sie ein.