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Revali


Am nächsten Morgen treffen wir uns mit Prinzessin Zelda und Urbosa im Thronsaal. Während die Gerudo-Königin mit der Königstochter über die Reise zur Quelle verhandelt, höre ich still zu. Dann und wann nicke ich und stemme die Flügel an meine Hüfte. Mein Augenmerk ist die meiste Zeit auf Shania gerichtet, die das Gespräch nur halbherzig verfolgt. Ich merke meiner Gefährtin an, dass sie sich wiedermal in ihre eigene Welt zurückgezogen hat. Seufzend bedenke ich meine Gefährtin mit einem mitleidsvollen Blick. Ich wünschte, ich könnte ihr die Bürde abnehmen.

»So sei es!«, verkündet Urbosa plötzlich das Ergebnis der Diskussion. »Wir werden dich, Zelda, zusammen mit Loreena zur Quelle der Seelen geleiten. Falls es ihr gelingen sollte, ihre Kräfte wiederherzustellen, wird Loreena sich dir verpflichten und dir dabei helfen, die Siegelkraft zu beschaffen. Stimmst du zu, Loreena?«

Als Shania aufblickt erkenne ich ein trauriges Lächeln in ihrem Gesicht. »Ja, das werde ich!«

Wie sehr ich mir doch wünschte, meine Kleine hätte all dem nicht zugestimmt. Ich halte nicht viel vom Königshaus und Staatsangelegenheiten. Aber mir ist auch klar, dass wir keine Wahl haben. Würde Shania sich nicht bereiterklären, der Prinzessin zu helfen, würde diese ihr nie den Standort der Seelenquelle nicht verraten.

»Dann lasst uns nun unseren Weg besprechen, den wir aufnehmen müssen! Prinzessin?« Urbosa klatscht mit den Händen. Auf ihren stillen Befehl hin, bringt eine Gerudo-Kriegerin eine Karte hinein und legt diese auseinandergefaltet auf den Tisch.

Schließlich versammeln wir uns um die Karte, während die Prinzessin uns den Weg zur Quelle erklärt, die angeblich in Phirone liegen soll.



Zwei Tage sind seither vergangen. Nun stehe ich in der Oase. Brummend setze ich mich im Schneidersitz nieder und schaue meiner kleinen dabei zu, wie der Fischkopf ihr Schwimmunterricht gibt. Dieser Flossenheini hat Shania angeboten, ihre Beine im Wasser zu therapieren. Da Leyla diese Idee abgesegnet hat, habe ich mich einverstanden gegeben. Obwohl es mich wahnsinnig macht, dem Prinzen dabei zu zuzusehen, wie er meine Kleine berührt und mit ihr durchs Wasser schwimmt. Doch sie macht Fortschritte. Ihr gesundes Bein wird mit Mal zu Mal stärker. Allerdings tröstet mich der Gedanke, dass der feine Zora-Prinz beschlossen hat, uns nicht auf die Reise zu den Quellen zu begleiten. Er hat gemeint, dass er angeblich schon zu lange von Zuhause weg sei und dass er Pflichten zu erledigen hat. Pah, als wäre er der Einzige, dem es so gehen würde!

Während ich so dasitze, gesellt sich Daruk zu mir. Seufzend setzt er sich in den warmen Sand und blickt mit mir zu dem Oasen-See hinaus.

»Morgen gehts los! Kann es kaum erwarten.« Mir fällt auf, dass der Große ziemlich gut gelaunt klingt.

»Kann es sein, dass deine gute Laune etwas mit Leyla zu tun hat?«, frage ich ihn amüsiert mit einem Seitenblick auf den Goronen.

Verlegen kratzt sich mein Freund an seinem weißen Bart. »Das Mädel hat mir eben gesagt, dass sie uns begleiten wird, damit sie jederzeit ein Auge auf Loreenas Gesundheit werfen kann. Sie ist ziemlich nett. Findest du nicht?«

»Ja!«, lache ich. »Vor allem zu dir?«

Erstaunt schaut mich der Koloss an. »Findest du?«

Ich schüttle nur den Kopf und verkneife mir eine Antwort. Zugegeben, mich freut es, dass der Gorone sich verguckt hat und ich hoffe, dass seine Liebe von der Heilerin erwidert wird. Momentan sieht es zumindest ganz danach aus. Doch der Anblick, wie der Fischkopf gerade seine Arme unter Shanias Schulter nimmt und mein Mädchen rückwärts durch das Wasser zieht, gefällt mir gar nicht.

Soulhunter 3 - Buch des Feuers (Revali x Shania)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt