•Thomas danke•

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,,Lass mich los!", zischte ich und er sah mich nur wütend an. ,,Du willst mir hier was befehlen?"

Gerade wollte er ausholen für einen Schlag.

Ich bekam einen kleinen Flashback, da mich mein Vater oft geschlagen hatte, hatte ich nun auch jetzt das Gefühl, dass er das hier war.

Ich hielt mir die Augen zu, wie jedes Mal, wenn mich gerade jemand schlagen wollte.

Aber es traf mich nicht.

Thomas hatte ihn von mir weggezerrt und drückte ihn gegen die Wand. ,,Hör mal zu Freundchen. Beherrsch dich hier. Das befehle ich nun!", fauchte er und Minho war schon nicht mehr so vorlaut.

,,Lass mich los", murmelte Minho und Thomas schubste ihn weg. Er verschwand in sein Zimmer.

Ich liess mich an der Wang gleiten und setzte mich auf den Boden. ,,Gehts?", fragte Thomas und ging in die Hocke.

Er war nun auf gleiche Augenhöhe wie ich.

Ich sah ihn aber nicht an. ,,Kleo? Ist was?", fragte er weiter und wieder gab ich keine Reaktion von mir.

Ich dachte darüber nach, ob Minho wohl öfters ausrastete. Dann würde es mir hier wirklich gar nicht gut tun. Eigentlich wollte ich mit dieser Sache abschliessen und nicht neu anfangen.

Er hob mit seiner Hand mein Gesicht, damit ich ihn ansah. ,,Geht es dir gut?", fragte er nochmal. Nun nickte ich, denn ich war nicht mehr in Gedanken. ,,Sicher?", fragte er nach. ,,Ja, es geht mir gut", antwortete ich.

Ich stand auf und wollte in mein Zimmer, doch ich hatte etwas vergessen. Als ich die Tür aufmachte, drehte ich mich kurz um und sah nochmal zu Thomas.

,,Thomas, danke", sagte ich.

Er nickte nur und lächelte dann.

In meinem Zimmer legte ich mich sofort ins Bett. Eigentlich war es mir währenddessen egal geworden, dass ich das Kleinste hatte.

Mindesten musste ich mir nicht mehr überlegen, wie ich es einrichten möchte, denn ich hatte nicht viel Platz.

Ich musste noch an Thomas denken. Zum Glück war er da, sonst hätte ich wohl eine richtige Abreibung bekommen.

Am nächsten Morgen wachte ich auf. Ein Blick auf die Uhr und ich merkte, dass es schon elf Uhr war.

Ich zog mir Trainerhosen an und ein schlichtes T-Shirt.

Als ich ins Bad wollte, war leider die Queen höchstpersönlich drin.

,,Lydia! Beweg deinen Arsch hier raus!", schrie ich und es kam keine Antwort.

Nun gut, dann muss ich es anders versuchen.

,,Lydia, ich mach mir gleich in die Hosen!", schrie ich und ich hörte das Schloss.

Lydia hatte tatsächlich die Tür geöffnet. ,,Schminken, solltest du dich auch", sagte sie mit einem herablassendem Ton. ,,Lass das meine Sorge sein und geh kochen", zischte ich.

Geschminkt hatte ich mich natürlich nicht, es gab auch keinen Grund dazu. Nur meine Haare hatte ich zusammengebunden zu einem Pferdeschwanz.

Danach ging ins Wohnzimmer. Minho war auf dem Sofa und ich setzte mich auch hin.

Entschuldigt hatte er sich nicht, aber das störte mich auch nicht.

,,Dylan! Wo bist du? Komm hierher, du brauchst neue Klamotten!", schrie Thomas durch die Wohnung. ,,Wieso?", fragte Dylan unsicher und betrat das Wohnzimmer.

,,Weil ich heute feiern möchte und dich nicht so mitnehme. Weisst du was, Kontaktlinsen brauchst du auch", antwortete Thomas.

,,Wir sind leider nicht alle Rich Kids wie du", entgegnete Minho und recht hatte er schon. ,,Natürlich auf meine Kosten", sagte Thomas.

,,Macht euch bis um sieben fertig, dann gehen wir", entschied Thomas. ,,Wer hatte gesagt, dass wir alle mitkommen? Du kannst schön alleine gehen", mischte ich mich nun ein. ,,Sicher kommst du mit", meinte Thomas.

Ich schüttelte den Kopf. ,,Nein, ohne mich." ,,Ich bin dabei", sagte Lydia. Langsam stand ich auf und ging in mein Zimmer.

Den ganzen Tag verbrachte ich darin und hatte gar nichts Spezielles gemacht.

Um sechs klopfte jemand an meiner Tür. Es war Dylan und Thomas.

,,W-Wow", bekam ich nur heraus.

Dylan sah verändert aus. Er hatte die Haare geschnitten und ein wenig gestylt. Die Brille war auch weg und er hatte auch andere Klamotten an.

,,Cool oder?", meinte Thomas. ,,Tommy! Ich bin fertig", rief Lydia und kam nun auch dazu. ,,Willst du so feiern gehen?", fragte Lydia mich. Ich schüttelte den Kopf. ,,Ich komme gar nicht mit", antwortete ich und Thomas seufzte.

,,Ich habe Teresa gesagt, dass du mitkommst. Weil sie sagte, dass sie nur mitkommt, wenn du mitkommst, also habe ich gelogen. Aber gleichzeitig dachte ich, dass du dich umentschieden hast", erklärte Thomas.

Ich durfte eigentlich nicht auf Partys. Die Gefahr, das ich wieder übertrieb und zum Alkohol griff, war zu gross.

Ich ging zwar nicht oft und die Gruppentherapie. Ehrlich gesagt nur drei Mal, aber sie sagten einmal, ich sollte nur feiern gehen, wenn die Person wusste, was ich durchgemacht hatte. Also blieb es wohl beim Nein.

,,Ich komme trotzdem nicht mit", entgegnete ich. ,,Du schuldest mir noch was, wegen gestern. Also, zieh dich an Prinzessin", meinte Thomas.

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